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21.06.2012 HÄUSSER-BAU erwirbt Siedlung mit 346 Wohneinheiten in Gelsenkirchen

Die in Bochum ansässige Unternehmensgruppe HÄUSSER-BAU übernimmt mit wirtschaftlichem Übergang zum 1. Juli 2012 die weit über Gelsenkirchen hinaus bekannte Bergbausiedlung Flöz Dickebank mit 151 Wohnhäusern. Die Siedlung, deren Bewohner in den 70er Jahren erfolgreich den Abriss derselben verhinderten, umfasst 346 Wohnungen. Verkäufer ist die Deutsche Annington AG.

Die 151 Häuser der Siedlung resultieren aus Baujahren ab 1870, weisen insgesamt knapp 18.000 qm Wohnfläche auf und stehen auf Grundstücken mit einer Gesamtgröße von mehr als 69.370 qm. Die ältesten Häuser stehen an der Virchowstraße, an der Ulmenstraße, Flöz Dickebank und Flöz Sonnenschein. In der zweiten Bauphase der Siedlung ab 1906 veränderten sich sowohl Haustyp als auch Siedlungskonzeption zugunsten einer anspruchsvolleren Gestaltung. Unter dem Einfluss der Gartenstadtbewegung erhielt das bisherige gleichförmige Siedlungsraster durch einen Marktplatz und zweigeschossige Eckbebauungen mit Hofbildung einen eher städtischen Charakter.

1974 beschlossen die Stadtverwaltung und die Rheinisch-Westfälische Wohnstätte AG als Eigentümerin den Abriss der Siedlung. Anstelle der Zechenhäuser sollten größere Mehrfamilienhäuser errichtet werden. Nach zweijährigem Protest der Bewohner, die trotz Zwangsräumungen und Zumauern ihrer Wohnung nicht nachgaben, ließ die Eigentümerin im Sommer 1976 von ihren Plänen ab und sanierte die Siedlung. Mittlerweile besteht ein öffentliches Interesse an der Siedlung, die für die Geschichte des Ortsteils Ückendorf und der Stadt Gelsenkirchen von besonderer städtebaulicher Bedeutung ist. Flöz Dickebank steht folgerichtig unter Denkmalschutz und es gibt einen Bebauungsplan und eine Gestaltungssatzung.

„All dies“, so Thorsten Heckendorf, Geschäftsführer der Unternehmensgruppe HÄUSSER-BAU, „ist uns beim Ankauf der Siedlung ebenso bewusst gewesen wie die Tatsache, dass für Bergbauberechtigte und für Mieter, die älter als 65 Jahre sind, ein lebenslanges Wohnrecht existiert. Wir haben zudem akzeptiert, uns zu verpflichten, Härtefälle zu prüfen. Wer eine Härtefallregelung berechtigt geltend macht, hat ebenfalls lebenslanges Wohnrecht.“

Grundsätzlich plane das Unternehmen HÄUSSER-BAU, das mit seinen Projekten seit 47 Jahren stark im Ruhrgebiet verwurzelt ist, rund ein Drittel der Siedlung langfristig im Bestand zu halten und die übrigen Häuser und Wohnungen kurz bis mittelfristig zu privatisieren. In welcher Form die Privatisierung erfolgen wird, steht im Einzelnen derzeit nach Angaben der Unternehmensgruppe HÄUSSER-BAU noch nicht fest. Dies, so Thorsten Heckendorf, richte sich auch nach den Ergebnissen der Gespräche, die im Vorfeld der Privatisierung mit den Mietern geführt werden. Denn diesen, so Thorsten Heckendorf weiter, würden die eigenen Wohnungen zunächst bevorzugt und zu einem günstigen Sonderpreis zum Kauf angeboten.

Dabei müsse kein Mieter, der seine Wohnung zwar nicht kaufen, aber weiterhin als Mieter behalten wolle, Angst davor haben, seine Wohnung zu verlieren. An gültigen Mietverträgen könne und wolle man nicht rütteln. Bewohnte Einheiten würden in der Regel ohnehin nur an Kapitalanleger verkauft, die kein Interesse an einer eigenen Nutzung der Wohnungen hätten. Vielmehr seien diese auf Mieter angewiesen.


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