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19.09.2012 Joseph Pschorr Haus in der Münchner Fußgängerzone feiert Richtfest

Gemeinsam mit rund 500 geladenen Gästen feierte die Bayerische Hausbau am heutigen Mittwoch das Richtfest des Joseph Pschorr Hauses. Unter den Gästen befanden sich Dieter Reiter, Referent für Arbeit und Wirtschaft der Landeshauptstadt München, am Bau beteiligte Firmen, Freunde, Geschäftspartner, Medienvertreter und Nachbarn. Das zwischen der Neuhauser Straße, der Eisenmannstraße und dem Altheimer Eck gelegene Joseph Pschorr Haus wird seit Frühjahr 2011 errichtet und integriert mehrere getrennte Einzelhandelseinheiten, Mietwohnungen sowie eine öffentliche Tiefgarage.

Einleitend zu den Richtfestfeierlichkeiten dankte Dr. Jürgen Büllesbach, Vorsitzender der Geschäftsführung der Bayerischen Hausbau, den über 200 am Bau beteiligten Arbeitern, allen Planern sowie den Berliner Architekten Kuehn Malvezzi: „Ich freue mich, dass das Joseph Pschorr Haus planmäßig seine 50 Meter Gesamthöhe erreicht hat und dass man schon vom Dachgeschoss aus über die Dächer Münchens blicken kann. Ich danke allen, die hierzu beigetragen haben, für ihr außerordentliches Engagement und ihren Einsatz. Dadurch kann an diesem Standort im Herzen Münchens, an dem einst die Pschorr Bierhallen standen und an dem Richard Strauss geboren wurde, Tradition und Moderne gelungen miteinander verbunden werden.“

Nach der Begrüßung durch Dr. Jürgen Büllesbach und der darauf folgenden Rede von Dieter Reiter, der den städtebaulichen Beitrag der Bayerischen Hausbau für die Landeshauptstadt München würdigte, folgte der traditionelle Richtspruch. Der Polier Herbert Laumeyer, Ed Züblin AG, stieß auf alle am Bau beteiligten Gewerke an. Im Anschluss wurde der außergewöhnliche Richtkranz, der von Studenten des Art Center College of Design, Pasadena, entwickelt wurde, an einem Kran in die Höhe gezogen.

Ein weiteres Highlight der Richtfestzeremonie und zugleich ein kleiner Vorgeschmack auf das Münchner Oktoberfest war das Ozapfn eines eigens von der Hacker-Pschorr Brauerei für das Richtfest hergestellten Original Münchner Dunkelbieres – früher auch als Braunbier bezeichnet. Das Bier wurde nach einem Originalrezept gebraut, wie es zu Lebzeiten Joseph Pschorrs ausgeschenkt worden war und vermittelte den Gästen einen Eindruck der Bierkultur des frühen 19. Jahrhunderts.

Traditioneller Standort mit neuem Konzept

Mit dem Joseph Pschorr Haus entwickelt die Bayerische Hausbau auf dem rund 5.000 m² großen Grundstück in der Münchner Fußgängerzone ein modernes Geschäftshaus mit fünf Obergeschossen, Erdgeschoss und vier Untergeschossen mit rund 28.000 m² Geschossfläche, zuzüglich der Flächen für die öffentliche Tiefgarage. Da im Einzelhandelsbereich der Trend stark in Richtung Differenzierung geht, zieht die Bayerische Hausbau drei individuelle Shoplösungen mit klar umrissenen Verkaufsflächen dem klassischen Kaufhaus vor. Neben dem Einzelhändler MANGO, der auf rund 2.300 m² den größten MANGO Store weltweit eröffnen wird, mieten die amerikanische Modekette Forever 21 rund 6.800 m² und das Sportfachgeschäft SportScheck rund 10.000 m² der insgesamt rund 19.100 m² Einzelhandelsflächen an. Die Flächen für Einzelhandel verteilen sich auf das Erdgeschoss, drei Obergeschosse sowie ein Untergeschoss. Da Wohnen in der Innenstadt in den letzten Jahren zunehmend an Attraktivität gewonnen hat und vermehrt nachgefragt wird, entstehen in der vierten und fünften Etage 25 Mietwohneinheiten im gehobenen Segment mit rund 2.400 m² Mietfläche. Die Vermietung der Wohneinheiten ist für Sommer 2013 vorgesehen. Im zweiten und dritten Untergeschoss des Joseph Pschorr Hauses befindet sich die öffentliche Tiefgarage mit 214 Stellplätzen. In der untersten Etage ist neben dem Lager und den technischen Zentralen die Anlieferungszone untergebracht, die über einen Lkw-Aufzug erreichbar ist. Das Gebäude, das die Bayerische Hausbau weiterhin in ihrem Bestand halten wird, wird im Herbst 2013 eröffnet.

Erfahrung bei der Projektentwicklung in zentraler Innenstadtlage kann die Bayerische Hausbau bereits bei der Sanierung des Alten Hofs oder der Errichtung des Benetton-Stores in der Kaufingerstraße 15 sowie bei der Entwicklung des Hugendubel-Gebäudes am Marienplatz vorweisen.

Alles begann mit einem Deckel

Das Joseph Pschorr Haus wurde in der sogenannten Deckelbauweise, die auch im U-Bahn- und Tunnelbau eingesetzt wird, errichtet. Dabei ermöglichte eine stützende Untergeschossdecke das zeitgleiche Bauen sowohl in die Tiefe als auch in die Höhe. Im September 2011 errichtete die Bayerische Hausbau, nach der Fertigstellung der Baugrubenwände mit 330 Pfählen, eine Bodenplatte, den sogenannten Deckel. Dieser bildet die Decke über dem zweiten Untergeschoss und wurde von der Bohrpfahlwand und durch 52 rund 20 Meter lange im Baugrund abgesenkte Stahlstützen getragen. Im Anschluss wurde mit Baggern unter dem Deckel das Doppelgeschoss für die beiden Parkdecks ausgegraben und auf dessen Grund die nächste Bodenplatte gesetzt. Diese bildet die Decke über dem vierten Untergeschoss. So arbeitete sich das Projektteam unter der Leitung der Bayerischen Hausbau von Untergeschoss zu Untergeschoss bis zur Baugrubensohle in rund 20 Meter Tiefe vor. Durch die schrittweise eingebrachten Decken wurden die Baugrubenwände gegeneinander abgestützt. Mit Fertigstellung des ersten Deckels startete auch der Hochbau mit der Errichtung der Obergeschosse. Die 1,50 Meter starke Bodenplatte wird mit Fertigstellung des Gebäudes ein Gewicht von insgesamt rund 48.000 m³ Beton und 5.500 Tonnen Stahl tragen.

Alles im grünen Bereich

Bereits im Dezember 2010 wurde das Joseph Pschorr Haus mit dem Vorzertifikat der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) in Gold ausgezeichnet. Mit insgesamt 82,7 Prozent hat das Gebäude die beste Kategorie „Gold“ erreicht. Diesen Spitzenwert erzielt das Joseph Pschorr Haus unter anderem durch den Einsatz einer Fotovoltaikanlage. Der durch diese Anlage gewonnene Solarstrom wird zu 100 Prozent für die Eigenversorgung in der Haustechnik zum Heizen, Kühlen und Lüften verwendet. Zudem wird das Joseph Pschorr Haus an das Fernwärme- und Fernkältenetz der Landeshauptstadt München angeschlossen. Fernwärme und -kälte gelten in München als ökologischste Form der Energieversorgung für Heizung, Warmwasser und Kühlung. Des Weiteren wird das Regenwasser für das Kühlsystem und die Bewässerung der Grünflächen des Joseph Pschorr Hauses genutzt. Der Primärenergiebedarf des Gebäudes wird in Bezug auf die derzeit gültige Energieeinsparverordnung (EnEV) um rund 30 Prozent unterschritten. Auch der Transmissionswärmeverlust liegt rund 15 Prozent unter den aktuellen Richtwerten. Das endgültige DGNB-Zertifikat wird nach der Fertigstellung des Gebäudes verliehen.

Was fürs Auge

Ein Highlight des Entwurfs der Architekten Kuehn Malvezzi ist ein großer, sich nach oben erweiternder Lichthof an historischer Stelle in der Mitte des Gebäudes. Wie eine Theaterbühne ist er von den Verkaufsräumen auf der Nordseite zu sehen. Die Bühne bildet ein gläsernes Gewächshaus, das vertikal angeordnet ist und sich über die gesamte Gebäudehöhe erstreckt. In den gefalteten beschichteten Glasflächen des Innenhofes spiegeln sich die Pflanzen für den Betrachter wie in einem riesigen Kaleidoskop. Eine ausgefeilte Technik sorgt für das notwendige Klima im Gewächshaus. Der Lichthof dient aus Sicherheitsgründen jedoch lediglich als Blickfang und ist nicht öffentlich begehbar.

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