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21.09.2012 BIG gründet Tochtergesellschaft ARE Austrian Real Estate

Die Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) gründet mit der ARE Austrian Real Estate GmbH eine neue Tochtergesellschaft, die rund 25 Prozent des BIG-Bestandes, nämlich alle marktgängigen bzw. marktnahen Immobilien, umfasst. „Wir setzen künftig auf die aktive Bewirtschaftung dieses Vermögens, anstatt es nur zu verwalten. Damit erhöhen wir den Wert des Bundes-Immobilienvermögens nachhaltig“, betont Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner, der die Reform am Montag in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit den BIG-Geschäftsführern Hans-Peter Weiss und Wolfgang Gleissner präsentierte.

„Mit der neuen Struktur wollen wir die Marktorientierung und den Privatmieter-Anteil steigern und so die Wachstumsstrategie der BIG unterstützen“, erläutert Mitterlehner. Daher überträgt der BIG-Konzern – wie im Konsolidierungspaket der Bundesregierung festgelegt – rund 25 Prozent seines Bestandes in die neue Tochtergesellschaft, die ab 1. Jänner 2013 voll operativ sein wird. Umfasst sind 1,8 Millionen Quadratmeter Gebäudefläche in rund 600 Liegenschaften, verteilt über alle Bundesländer. Primär handelt es sich um Büroimmobilien und Entwicklungsflächen, die von den Bundesministerien für Inneres, Finanzen und Justiz sowie von Drittmietern genutzt werden. „In bestehende Mietverhältnisse wird dabei nicht eingegriffen“, betont BIG-Geschäftsführer Gleissner. In der BIG verbleiben Bildungsbauten wie Schulen und Universitäten sowie Gebäude des Justizvollzuges. Aufgrund der konsequenten Trennung von Bürogebäuden und Bildungsimmobilien wird eine etwaige Querfinanzierung von Entwicklungsprojekten auf Kosten der Bildungsimmobilien ausgeschlossen.

„Mit der Gründung der streng marktwirtschaftlich ausgerichteten Tochter kann die BIG sowohl auf Konjunkturzyklen als auch auf die Bedürfnisse ihrer Mieter wesentlich flexibler und schneller reagieren“, nennt Mitterlehner einen zentralen Vorteil. Beispielsweise können aufgrund des neu gewonnenen Spielraums jene Flächen, die durch Zusammenlegung von Dienststellen frei werden, besser entwickelt oder verwertet werden. Ziel ist es primär, Erlöse zu optimieren, den Bestand auszubauen und Werte zu schaffen. Dies soll insbesondere durch eine deutliche Erhöhung des Privatmieteranteils erreicht werden. Dazu werden in der ARE Austrian Real Estate neue Geschäftsfelder wie Wohnen oder Gewerbeimmobilen erschlossen. „Durch die neue Struktur hat die BIG hier künftig die gleichen Chancen wie ihre privaten Mitbewerber“, so Mitterlehner. Bisher war der Handlungsspielraum auf die Bundesmieter konzentriert, die gemäß ihren Verträgen - unter Einhaltung der Kündigungsfrist - schon jetzt jederzeit aus den Gebäuden ausziehen und sich bei privaten Anbietern einmieten konnten. Mit Gründung der ARE Austrian Real Estate GmbH werden strukturelle Nachteile in jenem Segment mit dem stärksten Wettbewerb ausgeglichen.
„Im Zuge der Umsetzung der neuen Strategie wird der Anteil der Einnahmen von Drittmietern in der BIG von derzeit 2,7 Prozent mittelfristig deutlich erhöht“, betont Hans-Peter Weiss, Geschäftsführer der BIG. Damit soll sichergestellt werden, dass die Verbindlichkeiten nach Maßgabe des Europäischen Systems der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung (ESVG 2010) auch ab 2014 nicht dem öffentlichen Schuldenstand zugeordnet werden.

Investitionen von 6,5 Milliarden Euro seit BIG-Gründung
Das Geschäftsmodell der Bundesimmobiliengesellschaft ist seit ihrer Gründung im Jahr 1992, Immobilien des Bundes zu bauen bzw. zu sanieren, sich im Gegenzug auf dem Kapitalmarkt zu finanzieren und von den Institutionen des Bundes marktgängige Mieten zu lukrieren. „Die BIG hat damit seit ihrer Gründung in ganz Österreich Investitionen in Höhe von 6,5 Milliarden Euro ausgelöst, die primär der heimischen Bauwirtschaft und ihren Nebengewerben zugutegekommen sind“, so Mitterlehner. Zudem wurden Dividenden von 240 Millionen Euro ausgeschüttet und seit 2006 276 Millionen Euro an Jahresüberschuss in das Unternehmen reinvestiert.


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