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05.12.2012 Immofori sieht keine Immobilienblase in Deutschland

Könnte sich in Deutschland eine sogenannte Immobilienblase entwickeln? Angesichts steigender Immobilienpreise wird diese Frage unter Experten derzeit heiß diskutiert. Die Hamburger immofori AG sieht Anzeichen dafür allenfalls in sehr ausgesuchten Lagen in den westdeutschen Metropolen.

immofori hat sich auf die Bearbeitung leistungsgestörter Immobilienkredite (NPL) spezialisiert. Insofern hat das Unternehmen sowohl über die Preise in 1-A-Lagen einen Überblick als auch über die Situation bei schwierigeren Engagements. „Einen Anstieg der Immobilienpreise beobachten wir auch, aber das sind im Vergleich zum europäischen Ausland Aufholeffekte“, erklärt immofori Vorstand Kolwja A. Zimmer. Als Gründe für die erhöhte Kaufbereitschaft nennt er die Erwartung einer steigenden Inflation und die derzeit niedrigen Zinsen.

Für die Abwicklung leistungsgestörter Kredite erweist sich diese Entwicklung als Vorteil. Denn nun kommt oft auch in Engagements wieder Bewegung, die jahrelang brachgelegen haben. Sogar an ostdeutschen Standorten außerhalb der traditionell starken Städte wie Leipzig, Dresden, Jena und Chemnitz ist aktuell wieder Nachfrage vorhanden. „Dort hat sich eine ganze Weile fast gar nichts getan. Jetzt haben wir wieder Interessenten“ sagt Zimmer.

Investition statt Spekulation
Eine Überhitzung der Märkte beobachtet Zimmer lediglich in einigen Stadtteilen von Hamburg und München. Weniger problematisch sei die Lage in Berlin, das künftig noch vom Zuzug aus dem Umland und vom neuen Flughafen profitieren werde. Insgesamt betrachtet Zimmer die Lage entspannt: „Das allgemeine Preisniveau ist immer noch weit davon entfernt, dass wir uns sorgen.“

Das sieht auch Zimmers Branchenkollege Eckhard Blauhut, Geschäftsführer der Servicing Advisors Deutschland GmbH so. Nach seiner Einschätzung gibt es einen entscheidenden Unterschied zwischen der aktuellen Lage auf dem deutschen Immobilienmarkt und dem Bauboom in anderen Ländern. „In den USA und Spanien wurden sehr viele Immobilien gebaut und gekauft, weil man auf eine schnelle Wertsteigerung gesetzt hatte. Das war Spekulation, nicht Investition“, so Blauhut.


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