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05.02.2013 RICS: Risikobereitschaft der Investoren bessert sich

Obwohl sich die Risikobereitschaft der Investoren in einigen europäischen Ländern verbessert, hat die Mehrheit der Gewerbeimmobilienmärkte in der gesamten Region im letzten Quartal des Jahres 2012 eine rückläufige Mieteraktivität und negative Erwartungen für Mieten und Kapitalwerte verzeichnet. Nach der neuesten RICS-Studie Global Commercial Property Survey (GPS) verschlechtert sich dabei der französische Gewerbeimmobilienmarkt schneller als der in Griechenland, Italien oder Spanien.

Im Rest der Welt blieb die Stimmung auf den Immobilienmärkten im Allgemeinen verhältnismäßig positiv. Nirgendwo ist dies mehr der Fall als in Asien, wo die Ergebnisse für die Mieter- und Investorenmärkte ein stabiles Bild aufzeigen. Der GPS zeigt sowohl für Mieten als auch für Kapitalwerte ein weiterhin gesundes Wachstum in Thailand, Hongkong und China.

Auf dem europäischen Mietermarkt blieben die Bedingungen im Vergleich zum Vorquartal weitgehend unverändert, wobei die Mehrheit der in dem Survey erfassten Länder eine rückläufige Mieternachfrage und eine negative Prognose für Mieten verzeichnen. Die Märkte mit den besten Ergebnissen sind nach wie vor Deutschland und Russland.

Die Stimmung auf dem russischen Immobilienmarkt bleibt mit einem beträchtlichen Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage nach erstklassigen Flächen stabil und untermauert die Mieterwartungen. Deutschland verzeichnet nach wie vor einen gegenläufigen Trend in Europa – sowohl die Mieter- als auch die Investorennachfrage steigt weiter an, wenn auch nicht mehr so stark wie vor einem Jahr.

Laut RICS müsste durch eine moderate Verbesserung der Risikobereitschaft der Investoren auf einigen europäischen Märkten (z.B. Irland, Deutschland, Russland, Skandinavien, Griechenland, Schweiz und Belgien), die weitgehend dem Programm Outright Monetary Transaction (OMT) der Europäischen Zentralbank zuzuschreiben ist und wodurch es der EZB effektiv möglich ist, als Kreditgeber für Regierungen in der Eurozone zu agieren, mittelfristig die Grundlagen für eine eventuelle Erholung der Wirtschaft und der Branche für Gewerbeimmobilien geschaffen werden können. Doch nach Angabe der RICS wird das kommende Jahr voraussichtlich schwierig bleiben wird.

Die Finanzmarktbedingungen haben sich deutlich verbessert. Dazu gehört auch eine deutliche Komprimierung der Renditeaufschläge bei Staatsanleihen in der Eurozone. Dies hat sich jedoch noch nicht auf die Realwirtschaft niedergeschlagen, wo die Kreditvergabe an den Privatsektor immer noch schrumpft. Dies erklärt teilweise, warum die Kapitalwerterwartungen in den meisten Fällen negativ bleiben (die Kluft zwischen den Ländern, die steigende oder fallende Mieten erwarten, blieb im Verlauf des Quartals unverändert).

Simon Rubinsohn, Chef-Ökonom der RICS: „Asien scheint mit der immer noch sehr positiven Stimmung ein besonders attraktiver Standort für Investoren zu sein, die auf der Suche nach gewerblichen Immobilienwerten sind. Aber ebenso interessant ist der sich in den Vereinigten Arabischen Emiraten abzeichnende Trend, wo sich die Stimmung nach den hohen Geschäftsrückgängen merklich verbessert, sowie die USA, die sich nun offenbar auf stabilem Erholungskurs befinden.

Selbstverständlich ist die globale Wirtschaft weiterhin erheblichen Risiken ausgesetzt, aber die Zahlen deuten darauf hin, dass Immobilieninvestitionen außerhalb von Europa – wo die Situation nach wie vor eine besondere Herausforderung darstellt – im Allgemeinen nach wie vor in positivem Licht gesehen wird. In Europa bremst die erwartete Zunahme von notleidenden Immobilien einen stabilen Trend. Während dieser Zustrom auf einigen Märkten einen leichten Aufwärtstrend bei den Investitionsanfragen von opportunistischen Investoren auslösen kann, trägt er abseits von den begehrtesten Standorten zu der anhaltenden Schwäche der Kapitalwerte bei."

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