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18.02.2013 Erstmalig in Köln werden Eigentumswohnungen auf Parkdeck gebaut

Auf dem Parkhaus des Ringturms am Theodor-Heuss-Ring 1 entstehen derzeit sechs Wohnungen. In Köln ist dies das erste Projekt, bei dem ein Parkhaus aufgestockt wird. In anderen Städten wird diese Möglichkeit, innerstädtischen Wohnraum zu gewinnen und Quartiere aufzuwerten, schon seit längerem genutzt. Die Eigentumswohnungen gehen fast alle über drei Etagen und messen zwischen 120 und 193 Quadratmeter. Der Quadratmeterpreis liegt bei durchschnittlich 4.600 Euro; sie werden bis Frühjahr 2014 bezugsfertig sein. Entwickler und Bauherr ist die Kölner WvM Immobilien + Projektentwicklung GmbH, die in das außergewöhnliche Projekt investiert.

Um den Nachweis der gesetzlich erforderlichen Pkw-Stellplätze musste sich der Entwickler beim Aufstocken des Parkhauses keine Gedanken machen. Hier existieren bereits 96 Stellplätze. Darüber hinaus aber ist diese Bebauung mit einigen Herausforderungen verbunden. Für Parkdecks sind baurechtlich keine besonderen bauphysikalischen Maßnahmen zu Schall- und Erschütterungsschutz vonnöten. Deshalb muss hierzu bei der Wohnraum-Überbauung an der Nahtstelle zwischen Parkhaus und Gründung des Neubaus eine zusätzliche Trennlage integriert werden, damit die künftigen Bewohner von Aufzugs- und Pkw-Rangier-Geräuschen verschont bleiben. Ferner werden zur Straßenseite hin hochwertige, bodentiefe Schallschutzfenster eingebaut. Von hier aus geht der Blick auf die Agneskirche, von den ruhig gelegenen Terrassen auf der Hofseite führt die Sicht auf Rhein und Dom.

Fünf der sechs Wohnungen erstrecken sich über drei Etagen, eine über ein Stockwerk. Die unterste Etage ist für das Schlafen vorgesehen. In der darüber liegenden können Küche- und Wohnbereiche eingerichtet werden. Von hier gehen auch die Terrassen ab. Darüber befinden sich die „Sonnendecks“ der Wohnungen, die im Schnitt circa 20 Quadratmeter groß und zur Hofseite hin ausgerichtet sind.

Die Wohnungsaufteilung kann individuell vorgenommen werden. Die Eigentümer können zwischen Loft-, Vier- oder Fünfzimmerwohnungen wählen.

Auch beim Zugang zu den Wohnungen nutzen die WvM-Architekten das Bestandsgebäude: Dieser erfolgt über das Foyer des angrenzenden Ringturms. Das Parkhaus gehört nämlich zum 27-geschossigen Wohnturm. Die neuen Bewohner fahren mit einem der drei bestehenden Aufzüge in die fünfte Etage und haben von dort separate Wohnungszugänge.

„Nachdem wir vor knapp zwei Jahren den Ringturm samt Parkhaus gekauft hatten und feststellten, dass der Innenbereich des Parkhauses sehr ruhig und grün ist, begannen wir laut darüber nachzudenken, das Parkdeck mit zusätzlichen Wohnungen zu bebauen“, erläutert WvM-Marketingleiter Steffen Hermann.

Hierfür mussten der Bebauungsplan geändert und umfangreiche statische Prüfungen an der Immobilie vorgenommen werden. Fassade und Baumaterialien sollten sich zudem an den Gebäudebestand anlehnen, so dass die Wohnungen nicht wie Fremdkörper wirken. Darüber befand der Gestaltungsrat der Stadt Köln.

Die Neubauwohnungen liegen eingebettet zwischen den Stadtteilen Eigelstein, Agnes- und Kunibertviertel. Die Rheinuferstraße, der Hauptbahnhof sowie der Autobahnanschluss über die Zoobrücke sind nicht weit. Der angrenzende Ebertplatz ist ein Knotenpunkt mehrerer U-Bahnlinien. Der Platz soll laut Masterplan der Stadt in den kommenden Jahren neu gestaltet und sein Grünanteil erhöht werden.

Laut WvM-Sprecher Hermann könnte dieses Projekt den Startschuss für die Überbauung weiterer innerstädtischer Parkhäuser geben. So könnten etwa Liegenschaften in der Stolk- sowie der Alten Wallgasse mit zusätzlichen Wohnungen überbaut werden.


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