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25.02.2013 Nur geringer Teil von Büroflächen in den Top 5 zertifiziert

Der Anteil der zertifizierten* Flächen in den fünf deutschen Immobilienhochburgen Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg und München bewegt sich zwischen 2,5% und 9,1 %. Im ersten CESAR, dem Certification and Sustainability Radar von Jones Lang LaSalle, wurde das jeweilige Bestands-Büroflächenvolumen der Top 5 in Bezug zum Status quo der zertifizierten Objekte gesetzt – mit besonderem Fokus auf den CBD** (Central Business District).

„Das Ergebnis unseres CESAR ist ernüchternd. Aber wir sind überzeugt, dass die Mieter für Fragen der Nachhaltigkeit zunehmend sensibilisiert werden und die Zertifizierung von Objekten, in denen sie Flächen belegen oder belegen wollen, zu einem Anforderungsmerkmal machen werden. Dieser Forderung werden die Vermieter sich nicht entziehen können, wollen sie im Wettbewerb die besseren Karten haben“, so Ingo Weiss, Leiter Real Estate Advisory Services Jones Lang LaSalle Deutschland.
Die Entwicklung der Zertifizierungssituation in den wichtigsten Büromärkten Deutschlands wird zukünftig zweimal pro Jahr im CESAR dokumentiert.

Frankfurt Spitzenreiter

Der Vergleich der Top 5 Büromärkte zeigt einen deutlichen Unterschied in der aktuellen Zertifizierungssituation. Klarer Spitzenreiter in Bezug auf zertifizierte, vorzertifizierte und registrierte Objekte ist Frankfurt/M. mit einem Anteil von 9,1 % am Büroflächenbestand. Dahinter folgen mit deutlichem Abstand Düsseldorf (4 %) sowie München und Hamburg (jeweils rund 3 %). Berlin kommt momentan auf 2,5 %. „Insgesamt zeigen diese Zahlen, dass es in den deutschen Immobilienhochburgen noch ein immenses Nachhaltigkeitspotential gibt, das im Zuge der Energiewende aktiviert werden muss", so Ingo Weiß. Und weiter: „Ein an den Vorgaben der Energiewende orientiertes Nahziel könnten 25 Prozent des Bestands bis 2020 sein."

Bezogen auf den jeweiligen CBD punktet die Hauptstadt

Die Zahlen machen deutlich, dass sowohl in Frankfurt a.M. (50 %) als auch Berlin (42 %) eine deutliche Mehrheit der zertifizierten Büroflächen im CBD zu finden sind, nicht zuletzt durch den hohen Anteil von Neubauprojekten in diesem Teilbereich eines Marktes. Das wird vor allem - nicht überraschend - im Büromarkt der Hauptstadt deutlich. Deutlich darunter bewegen sich die Anteile der Zertifizierungsvorhaben und zertifizierten Flächen am jeweiligen Gesamtbestand im Hamburger (19 %) und Düsseldorfer CBD (12,2 %). Schlusslicht ist München, dessen CBD nur auf einen Anteil von 2 % kommt. „Zertifizierungen sind augenscheinlich insbesondere in Märkten mit hohem Leerstand ein entscheidender Faktor, um sich von der Konkurrenz abzusetzen und stellen ein zusätzliches „Verkaufsargument“ für die angebotenen Flächen dar“, so Weiß. Während die Büromärkte in Berlin, München und Hamburg - gemessen am Umsatzvolumen - relativ konstant seien und die Leerstandsquote sich mit 8,2 bis 8,5 % auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau bewege, müsse in Frankfurt und Düsseldorf deutlich mehr um Mieter gekämpft werden. Hier bewege sich die Leerstandsquote bei fast 12 % bzw. 11,0 %. „In schwächeren Märkten ist eine Zertifizierung als Qualitätsmerkmal umso wichtiger“, so Weiß. Und weiter: „In Zukunft werden sich vermutlich lediglich Vermieter von Flächen in Top-Lagen den Luxus leisten können, auf eine Zertifizierung zu verzichten."

* Der Begriff „zertifiziert“ bezieht sich immer auf zertifizierte, vorzertifizierte und zur Zertifizierung registrierte Objekte


Anmerkungen

In den Top-5 Märkten (Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg und München) werden alle Büroflächen unter Anwendung der Jones Lang LaSalle Datenbasis analysiert. Als zertifizierte Flächen werden alle Flächen mit angemeldetem Zertifizierungsvorhaben sowie die bereits zertifizierten Flächen erfasst. Dabei werden alle gängigen Zertifikate berücksichtigt (DGNB, LEED, BREEAM).

**CBD: Geschäftszentrum einer Stadt, in dem sich üblicherweise die Bürogebäude höchster Qualität konzentrieren und die besten Einkaufsstraßen liegen. In der Regel werden im CBD die höchsten Mietpreise bezahlt.


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