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21.03.2013 Deutsche Immobilienunternehmen lassen Potenziale ungenutzt

Bei der strategischen Weiterentwicklung von Unternehmen (Business Development) schlummern in der deutschen Immobilienwirtschaft erhebliche ungenutzte Potenziale. Einerseits sieht die Immobilienwirtschaft die strategische Unternehmensentwicklung als erfolgskritischen Faktor für die Zukunft, andererseits attestiert sich die Branche zugleich großen Nachholbedarf. Dies ist ein Ergebnis des Snapshot "Strategische Unternehmensentwicklung in der Immobilienwirtschaft" von Ernst & Young Real Estate. Der Snapshot basiert auf 25 persönlichen Telefoninterviews mit Geschäftsführern von Immobilienunternehmen. Nur rund 4 Prozent der befragten Unternehmen verfügen über eine eigenständige Abteilung für die strategische Unternehmensentwicklung.

Andere Länder und Branchen im Vorteil

"In anderen Ländern und Branchen zeigen sich ein besseres unternehmerisches Verständnis und eine höhere Bedeutung für die strategische Unternehmensentwicklung", kommentiert Dietmar Fischer, Partner bei der Ernst & Young Real Estate GmbH, die Ergebnisse. Vor allem US-amerikanischen Unternehmen komme hier eine Vor-reiterrolle zu. "Sie sehen die strategische Unternehmensentwicklung als integralen Bestandteil der Unternehmensstrategie. In der deutschen Immobilienwirtschaft läuft das Business Development oft noch nebenbei mit."

Zu wenig Zeit im Tagesgeschäft

Meist liege die Aufgabe im Verantwortungsbereich der Geschäftsführung - der Umfrage zufolge in fast 6 von 10 Fällen. "Das zeigt, dass das Thema zwar in der Theorie als wichtig erachtet wird, jedoch in der Praxis nur teilweise im Fokus steht", sagt Fischer. So äußerte die Mehrheit der Interviewten, dass im Tagesgeschäft zu wenig Zeit bleibe, um sich intensiv mit Fragen der strategischen Unternehmensentwicklung auseinanderzusetzen.

Markt-, Kunden- und Produktstrategien im Fokus

In der Praxis zeigt sich der Umfrage zufolge, dass Markt-, Kunden- und Produktstrategien zu den wesentlichen Aufgabenfeldern der strategischen Unternehmensentwicklung zählen. Rund 95 Prozent der Befragten bestätigten dies. Aber auch die Standort- und Expansionsplanung werden noch von knapp 70 Prozent der Interviewten als Schwerpunkte im Rahmen ihres Business Development genannt. Die Entwicklung von Markenstrategien oder das Bilden strategischer Allianzen stellen für jeweils rund 50 Prozent regelmäßige Aufgaben der Strategieplanung dar. "Im Rahmen einer umfassenden Unternehmensentwicklungsstrategie sollten nach außen gerichtete Maßnahmen, die Märkte, Kunden, Produkte und Wettbewerber betreffen, und nach innen gerichtete Ansätze wie Optimierungen der Organisationsstrukturen und Prozesse nahtlos ineinandergreifen", so Fischer.

Zukünftige Herausforderungen

Das regulatorische Umfeld sowie die sich ändernden Nutzer- und Investorenanforderungen werden als die größten Herausforderungen für den Bereich der strategischen Unternehmensentwicklung angesehen. Fischer dazu: "Der kontinuierliche Wandel im Markt erfordert eine permanente Anpassung."


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