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21.04.2021 Nachhaltig investieren: Modernisierung Jugendherberge Furth im Wald

Jugendherberge Furth im Wald, Visualisierung Speisesaal/Bistro (Bild: DUELLI Innenarchitektur)
Franz Löffler, Landrat des Landkreises Cham, und Klaus Umbach, Präsident des Landesverbands Bayern im Deutschen Jugendherbergswerk, gaben heute den offiziellen Startschuss für die umfangreichen Instandhaltungs- und Modernisierungsarbeiten an der Jugendherberge Furth im Wald. Bis Ende 2021 soll das Haus energetisch saniert und im Innenbereich neugestaltet werden. Ein weiteres zentrales Ziel der Baumaßnahmen ist die deutliche Verbesserung der Ausstattungs- und Aufenthaltsqualität für Gäste.

In seinem Grußwort betonte Landrat Löffler: „Die Jugendherberge Furth im Wald hat enorme Bedeutung für die Stadt Furth im Wald, den gesamten Landkreis und darüber hinaus. Deshalb freue ich mich, dass das Jugendherbergswerk an dem Standort Furth im Wald festhält und ihn mit der nun anstehenden Sanierung deutlich aufwertet. Dem Bayerischen Jugendherbergswerk gilt ein herzlicher Dank für fast 50 Jahre Betrieb des Hauses und ein enormes finanzielles Engagement in schwierigen Zeiten. Dass das Jugendherbergswerk bei seinen Investitionen auf eine bedarfsgerechte Ausgewogenheit zwischen den Städten und ländlichen Regionen achtet, ist sehr bemerkenswert und absolut keine Selbstverständlichkeit. Gerade in Ostbayern setzt man mittelfristig einen Investitionsschwerpunkt im Umfang von sechs Millionen Euro an drei Standorten. Dies ist ein positives Signal für den ländlichen Raum.“

Für das Bayerische Jugendherbergswerk ist der Baubeginn ein zweifacher Grund zum Feiern: Die grundlegende Modernisierung der Jugendherberge Furth im Wald ist eines von lediglich zwei Bauvorhaben, das der Verband derzeit umsetzen kann. Pandemiebedingt mussten alle anderen Investitionen in das Netzwerk der 39 bayerischen Regie-Jugendherbergen eingefroren und auf unbestimmte Zeit verschoben werden. Nur an den Häusern in Furth im Wald und München City kann weitergearbeitet werden.

Klaus Umbach, Präsident des Landesverbands: „Die Jugendherbergen in Bayern werden weiterhin landesweit – in ländlichen Regionen und in den Städten – ein attraktives Netzwerk von Häusern unterhalten. Diesen Anspruch wollen wir nach Möglichkeit auch unter den extrem schwierigen Bedingungen der Pandemie erfüllen. Mit der umfassenden Modernisierung der Jugendherberge in Furth im Wald werden wir diesem Anspruch gerecht. Hier entsteht ein Begegnungs- und Bildungsort, der die vielfältigen Möglichkeiten der Region aufgreift und die Themen Umwelt und Natur, grenzüberschreitende kulturelle Bildung und wertebasiertes Soziales Lernen in seine Programmangebote einspeist. Heute ist ein wegweisender Tag für die weitere Steigerung der Attraktivität der Erholungs-, Begegnungs- und Bildungsregion Oberer Bayerischer Wald.“

Der Baubeginn ist Ausdruck und Ergebnis einer langjährigen vertrauensvollen Zusammenarbeit zwischen dem Landkreis Cham als Eigentümer der Jugendherberge, der Stadt Furth im Wald und dem Bayerischen Jugendherbergswerk. Die mit ca. vier Millionen Euro veranschlagten Baukosten werden gemeinschaftlich getragen – in angespannten Zeiten die einzig tragfähige Möglichkeit, solche ambitionierten Vorhaben im Sinne von Kindern, Jugendlichen und Familien realisieren zu können. Gleichzeitig wird die gesamte Region um ein neu gestaltetes touristisches Ziel reicher.

Im Zuge der Instandhaltungs- und Modernisierungsarbeiten wird großes Augenmerk auf die energetische Ertüchtigung des gesamten Hauses gelegt. So wird eine effiziente Heizungsanlage eingebaut, Fenster erneuert, die gesamte Fassade gedämmt und die Warmwasserversorgung um eine Solarthermie-Anlage erweitert. Dadurch werden die Energiebilanz des Hauses nahhaltig verbessert und die umwelt- bzw. klimapolitischen Vorgaben umgesetzt.

Angebot: von Natur und Umwelt bis Soziales Lernen und Medien
Die Gäste der Jugendherberge Furth im Wald erwartet ab Anfang 2022 ein offenes, multifunktional nutzbares und internationales Haus, das sich stilistisch und mit seiner Innenausstattung organisch in die Umgebung einfügt. Zentrales Thema bei der Gestaltung der Zimmer und Gemeinschaftsräume ist der „mystische Wald“. Entsprechend wird insbesondere der Baustoff Holz großzügig und sichtbar verbaut. Das Thema Wald findet sich in all seinen Aspekten auch in den Programmangeboten des Hauses wieder.

Innenarchitektur und Raumgestaltung orientieren sich zudem am Motto der Jugendherbergen, das seit mehr als 100 Jahren Gültigkeit besitzt: Gemeinschaft erleben. Vor diesem Hintergrund stehen künftig zahlreiche Gemeinschaftsräume zur Verfügung – ein offener Bereich für Lounge, Bistro und Speisesaal dient den Gästen als Begegnungs- und Treffpunkt. Mit der Umsetzung der Baumaßnahmen wurden nach öffentlicher Ausschreibung vor allem Firmen aus der Region beauftragt.

Umbach: „Ich danke dem Landkreis Cham, dem Bayerischen Sozialministerium, der Stadt Furth im Wald und den ansässigen Stadtwerken für die enge und bewährte Kooperation bei diesem Projekt – Landkreis und Ministerium zusätzlich für die gemeinsame Finanzierung des Vorhabens. Ich bin davon überzeugt, dass insbesondere Kinder und Jugendliche genau so einen mystisch-magischen Ort brauchen, wenn die aktuelle Krise bewältigt ist. Hier finden sie Kontakt zu Gleichaltrigen, niederschwellige Bildungsangebote und vor allem Raum und Gelegenheit zum Ausleben ihrer Wünsche und Bedürfnisse.“

Die Gästestruktur der Jugendherberge Furth im Wald wird weiterhin überwiegend aus Schulklassen aller Schularten, Kindern und Jugendlichen sowie Gruppen und Vereinen (Jugendverbände, musische und kirchliche Gruppen) bestehen. Während der Jahre vor Ausbruch der Pandemie waren in diesen Gästesegmente deutliche Steigerungsraten zu verzeichnen. Das Haus eignet sich darüber hinaus auch für Familienurlaube und Workshops.

In den Angeboten der Jugendherbergen insgesamt werden die Ziele einer nachhaltigen Entwicklung mit übergreifenden pädagogischen Zielen, wie sie insbesondere bei mehrtägigen Aufenthalten am „Lernort Jugendherberge“ ermöglicht werden, verknüpft. Dies sind in erster Linie die Förderung der sozialen Kompetenz, handlungsorientiertes und eigenaktives Lernen und Erleben, Unterstützung der Persönlichkeitsbildung und der Werteerziehung sowie die Steigerung der Bildungsvielfalt und des lebenslangen Lernens.









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