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26.07.2021 Eller + Eller gewinnen Wettbewerb für Siemens Healthineers-Campus

Renderings: moka-studio GbR, Hamburg
Die Siemens Healthineers AG, weltweit operierendes und führendes Unternehmen für Medizintechnik in Diagnostik und Therapie, plant im indischen Bengaluru den Neubau eines interdisziplinären Campus für Forschung und Entwicklung. Der Komplex wird flächenmäßig der größte der weltweiten Standorte des im deutschen Erlangen beheimateten Unternehmens und seine bisher größte Investition in Indien sein. Um die optimale Lösung in Bezug auf Gestaltung, Funktionalität, Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit zu finden, wurde ein internationaler Generalplanerwettbewerb mit vorgeschalteter Präqualifikationsphase durchgeführt. Eller + Eller Architekten konnten sich als einziges deutsches Büro für die Endrunde qualifizieren, wurden durch eindeutiges Votum der Jury zum Sieger gekürt und von Siemens Healthineers als Generalplaner beauftragt.

Das Leitkonzept für den Campus wird geprägt durch Konnektivität, Kollaboration, Kommunikation und Transparenz. Technologische Innovation entsteht nicht nur in den räumlich klar definierten und auf konzentrierte Arbeit zugeschnittenen Funktionsbereichen Forschung und Entwicklung – sondern gerade auch durch das Aufeinandertreffen mit anderen Menschen, den ungeplanten Gedanken- und Meinungsaustausch, den interdisziplinären Impuls. Die menschliche Begegnung, das abwechslungsreiche Zirkulieren auf dem Campus, erhält in der von Eller + Eller zusammen mit Arup und Rainer Schmidt Landschaftsarchitekten entworfenen Architekturlandschaft eine inspirierende Bühne.

Vom großzügigen Foyer der Haupteingangshalle gelangt man über eine breite Freitreppe auf die zweite Ebene des Sockelgebäudes. Dort verbindet ein boulevardartiger Weg alle Arbeitsbereiche und Laborgebäude miteinander. Besucher und Mitarbeiter haben einen weiten Blick über das Collaborative Forum, die Town Hall und die Arena und haben so die Möglichkeit, das gesamte Spektrum des Campus zu sehen. Auch in den Arbeitsbereichen für Forschung und Entwicklung sind Transparenz und eine visuell ablesbare Erschließung zentrales Planungsprinzip. Die Kuben mit Laboren und Büros sind jeweils um ein zentrales Atrium organisiert. Vielfältige Blick- und Wegebeziehungen sowie die Verknüpfung von vertikaler und horizontaler Erschließung stärken die interdisziplinäre und Innovation fördernde Kommunikation.

Sieben in der Höhe gestaffelte und um einen begrünten Innenhof gruppierte Gebäude sind auf mehreren Ebenen über „sky walks“ und „sky gardens“ terrassenartig miteinander verbunden. Diese boulevardartigen Verbindungs- und Zwischenzonen sind wie auch die in Atrien und Lufträume eingestellten Treppenläufe mehr als Laufwege; vielmehr dienen sie als attraktive Begegnungs- und Kommunikationszonen zwischen den zonierten Arbeits- und Funktionsbereichen.

Symbolisches Herz des Campus ist die Open-Air-Lounge mit Bäumen und viel Grün, als ein Marktplatz für die Begegnung von Menschen. Architektur und Freiraum mit subtropischen Bäumen und üppiger Vegetation verbinden sich zu einer einheitlichen Geste und lassen die Grenzen zwischen innen und außen verschwimmen. Die Bewegung auf dem Campus ermöglicht permanent neue Perspektiven, Ein- und Ausblicke, lädt zum Entdecken ein und erweitert den Horizont.

Der Gebäudekomplex ist ungeachtet der hohen Transparenz und Offenheit der locker eingestreuten Baukörper kompakt gehalten und ermöglicht auch den kurzen Weg. Und sollte zukünftig weiterer Flächenbedarf enstehen, ist das andockende Erweitern des Campus durch weitere Gebäude bereits jetzt in der Struktur angelegt.

Das Ziel von Siemens Healthineers, bis 2030 ein klimaneutrales Unternehmen im Hinblick auf die eigenen Emissionen zu werden, findet im differenziert ausgearbeiteten Nachhaltigkeitskonzept des Campus umfassende Aufmerksamkeit. Das Projekt nutzt das Klima in Bangalore maximal aus, indem es ein Campus-Layout und ein Gebäudedesign vorschlägt, das die Nutzung der natürlichen Belüftung und des natürlichen Tageslichts maximiert und gleichzeitig die Exposition gegenüber übermäßiger Sonneneinstrahlung reduziert. Das große Potenzial für die Erzeugung von Solarenergie wird durch die Integration von halbtransparenter Photovoltaik auf den Atrium-Vordächern und dachintegrierter Photovoltaik effektiv genutzt. Große Freiflächen mit intensiver Begrünung und Wasserrückhalteflächen sind geplant, um ein mildes lokales Mikroklima zu schaffen, das für die Nutzer angenehm ist, die Lufttemperatur und den Energiebedarf für die Kühlung reduziert und von Natur aus resistent gegen starke Regenfälle ist. Die Bürogebäude werden mit einem gemischten Lüftungssystem betrieben, das bei Bedarf die natürliche Lüftung nutzt. Zu diesem Zweck sind die Atrien mit Vordächern ausgestattet, die den „Venturi-Effekt“ erzeugen und den natürlichen Kamineffekt innerhalb der Atrien verstärken.

Stimmen zum Projekt:

„Es ist sogar mehr als ein ‚Innovation Hub‘. Es wird ein pulsierender Siemens Healthineers Campus werden, auf dem wir arbeiten, leben und uns mit Kolleginnen und Kollegen sowie mit der Welt innerhalb und außerhalb unseres Unternehmens vernetzen können.“ „Der Entwurf des ausgewählten Architekturbüros hat dadurch überzeugt, dass er als einziger den Campus-Gedanken konsequent umsetzt.“ (Rainer Stark, Leiter Real Estate Building Solutions, Siemens Healthineers AG)

„Unser Ziel war es, ein Campus-Gefühl zu erzeugen. Mit vielen Freiflächen und einem ikonischen Design, um die offene Kultur unseres Unternehmens widerzuspiegeln. Der Vorschlag von Eller + Eller hatte all diese Eigenschaften und klassischen Designelemente, und deshalb ist er ein Gewinner.“ (Dileep Mangsuli, Leiter Development Centers (DC) Siemens Healthcare Pvt. Ltd., Bengaluru, India)

„Seit meiner ersten Begegnung im Jahr 1999 lässt Indien mich nicht mehr los. Sechs, sieben Mal bin ich inzwischen dort gewesen, jedes Mal aufs Neue wieder mit großer Neugier und Dankbarkeit für die nachhaltigen Erlebnisse. Mich begeistert die Intensität der menschlichen Begegnung. Ich bin sehr davon beeindruckt, wie in Indien der innere Antrieb des Einzelnen, etwas aus sich zu machen, die Menschen in der Gemeinschaft zusammenbringt, sie zu Erfindern im alltäglichen Kleinen wie im unternehmerischen Großen macht. Die in Indien spürbare Begeisterung, sich gemeinsam neuen Ideen zuzuwenden, ist auch mein persönlicher innerer Antrieb. Nicht von ungefähr heißt ein Leitspruch unseres Büros „Im Mittelpunkt steht die menschliche Begegnung“. Im Herangehen an die spannende Wettbewerbsaufgabe haben wir uns schon bald für die Idee eines Campus entschieden. Ein Campus gibt dieser bemerkenswerten Kultur ein Forum; dort können viele engagierte Menschen zusammenkommen, sich austauschen und vernetzen, um gemeinsam Neues zu entdecken und zu entwickeln. In unserem hoch engagierten Team und in Zusammenarbeit mit Arup und Rainer Schmidt Landschaftsarchitekten haben wir diese erste Idee mit großem Enthusiasmus weiterentwickelt, sie dabei stetig mit den ambitionierten Zielen und Erwartungen von Siemens Healthineers verschränkt und abgeglichen. Wir freuen uns daher sehr, dass wir die Jury von unserem Konzept überzeugen konnten, gegen namhafte internationale Konkurrenz. Für und mit Siemens Healthineers werden wir nun in Bengaluru Arbeitswelten für die jungen Talente von Morgen und Übermorgen entwickeln, familiär eingebunden in eine inspirierende Campus Community.“ (Erasmus Eller, Dipl.-Ing. Architekt BDA, Geschäftsführer Eller + Eller Architekten GmbH)






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