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24.08.2021 Projektentwickler stellt Pläne für internationale Reha-Klinik vor

Copyright: loomn architekturkommunikation
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Mit der geplanten Reha-Klinik inklusive eines Thermalbades als Verlängerung des Kurparks und in direkter Nähe zur SteinTherme Bad Belzig soll der durch seine heilsame Sole bekannte Kurort über die Region hinaus weitere Aufmerksamkeit erlangen und neue Gäste anziehen. Voraussetzung dafür war der gestern Abend einstimmig getroffene Aufstellungsbeschluss der Stadtverordnetenversammlung. Den Stadtverordneten wurden die detaillierten Planungen, die auch den Neubau von 80 Wohnungen für Mitarbeiter sowie weiterer Wohnungen umfassen, am 23. August in einer öffentlichen Sitzung detailliert vorgestellt. Zeitgleich zur Reha-Klinik soll der Neubau des Hotels mit 120 Zimmern in der Nachbarschaft zur Therme realisiert werden, das Erholungssuchende ebenso wie Kongresse und auch die Begleiter der Kurgäste empfangen soll.

„Besonders bei dem internationalen Publikum, das wir neben regionalen und deutschlandweiten Gästen auch im Blick haben, ist es durchaus üblich, den mehrwöchigen Kuraufenthalt gemeinsam mit der Familie zu verbringen, die dann im Hotel übernachtet“, erläutert Fouad Rouh, der mit seinem Unternehmen Commercial Trust Real Estate das Projekt initiiert hat. Er ergänzt: „Wir sind keine Konkurrenz für bestehende Einrichtungen, sondern wollen mit den vorhandenen Akteuren kooperieren und zusätzliche Patienten sowohl aus der Region, als auch internationale Zielgruppen nach Bad Belzig holen.“

Bad Belzigs Bürgermeister Roland Leisegang führt aus: „Durch die neu geplante Rehabilitations-Klinik erhält Bad Belzig ein zusätzliches Angebot, das die vorhandene medizinische Infrastruktur ergänzt, nachhaltig stärkt und die überregionale Bekanntheit ausbaut. Neben dem erweiterten Gesundheitsangebot, das auch unseren Einwohnerinnen und Einwohnern zur Verfügung steht, trägt diese Investition zur Stärkung der lokalen Wirtschafts- und Beschäftigungssituation bei.“. Nach der Präsentation vor den Stadtverordneten soll auch der Dialog mit den Bad Belzigern intensiviert werden.

Für die Erstellung des medizinischen Konzepts konnte Rouh den renommierten Mediziner Prof. Dr. Ullrich Meier, ehemaliger Direktor der Klinik für Neurochirurgie und Leiter der internationalen Komfortstation des Unfallkrankenhaus Berlin, gewinnen. Der Schwerpunkt der Reha-Klinik liegt im Bereich Orthopädie und Sportmedizin, etwa nach einer Wirbelsäulen-Operation oder bei Arthrose, sowie im Bereich Stoffwechselerkrankungen, Pulmologie und Kardiologie. Das beinhaltet auch Volksleiden wie Diabetes und Arthrose oder die Nachsorge von Herzinfarkten und Bluthochdruck. „Wir werden zudem eine spezifische Behandlung und Rehabilitation von Patienten mit Long-Covid-Syndrom anbieten und auch Menschen mit Burn-out-Folgeschäden behandeln“, erläutert Meier. Dabei entstehen in der Reha-Klinik zunächst direkt 300-400 neue Arbeitsplätze, u.a. für Ärzte, Psychologen, Pflegepersonal, aber auch für Physio- und Ergotherapeuten, Diätassistenzen und Sportlehrer sowie Servicekräfte. Das finale Flächenkonzept wird gemeinsam mit dem künftigen Betreiber entwickelt.

„Durch die Besucher werden auch mittelbar weitere Arbeitsplätze geschaffen und gesichert, etwa in Cafés, Taxibetrieben oder im Tourismus sowie in dem von uns geplanten Hotel“, erläutert Rouh. Meier ergänzt: „Zusätzlich wollen wir durch Kooperationen mit lokalen Partnern vorhandene Strukturen nutzen. Dabei denken wir natürlich an die benachbarte SteinTherme mit ihrem wertvollen Thermalwasser für ambulante Krankengymnastik und Wellness, aber auch die Oberlin Reha-Klinik Hoher Fläming, die Ernst von Bergmann Klinik in Bad Belzig und niedergelassene Ärzte sollen als Kooperationspartner der Kurort-Idee neuen Schwung verleihen.“

Im weiteren Umfeld sind Kooperationen mit Einrichtungen wie der Medizinischen Hochschule Brandenburg – Theodor Fontane, der Medizinischen Schule Brandenburg an der Havel und dem Klinikum Ernst von Bergmann Potsdam geplant, um internationale Patienten aus diesen Häusern aufzunehmen oder die eigenen Reha-Patienten bei akut auftretenden Beschwerden gut versorgt zu wissen. Um den Schwerpunkt der internationalen Reha-Gäste zu bedienen, sind darüber hinaus weltweite Partnerschaften mit Krankenhäusern, Internationalen Versicherungen, Gesundheits-behörden im Ausland und auch spezialisierten Reiseveranstaltern geplant. Und auch während der Entwicklungs- und Bauphase setzt Rouh mit Partnern wie dem Finanzierungsexperten DUKAP Deutsche Unternehmenskapital rund um Matthias Krah und Dr. Hans-Peter Mentges, der Ingenieur- und Planungsgesellschaft kappes ipg GmbH für die Projektsteuerung und dem Planungsbüro Bruckbauer & Hennen aus Jüterborg für die Vorbereitung des Baurechts auf qualifizierte, aber regional vernetzte Partner.

„Der internationale Gesundheitsmarkt wächst stetig und Medizin in Deutschland hat einen guten Ruf. Durch die exzellente Erreichbarkeit von Bad Belzig vor den Toren der Hauptstadt, ein qualifiziertes Partner-Netzwerk und die Ausrichtung als Kurort finden wir hier ebenso hervorragende Bedingungen wie es unsere Gäste später einmal werden“, sagt Rouh.

Geplant ist der Bau der Reha-Klinik auf einer Park- und Ackerfläche nördlich unmittelbar anschließend an den Kurpark. Auf einem Teilgebiet befindet sich auch ein Gräberfeld aus der Bronzezeit, das im Rahmen der Bauarbeiten behutsam ausgehoben, dokumentiert und an die zuständigen Stellen übergeben wird. Die von HASCHER JEHLE Architektur, bekannt für ihre vielfach ausgezeichneten Gebäude, entworfene Reha-Klinik soll aus einem Ensemble pavillonartiger ovaler Solitäre bestehen und so einen attraktiven Ortseingang mit hohem Wiedererkennungswert schaffen. Die Baukörper liegen wie Findlinge im erweiterten Kurpark, wobei sich die Architekten durch den Findling in der Steintherme haben inspirieren lassen. Diese „Spur der Steine“ vermittelt zwischen der Stadtkante und der freien Landschaft, die unmittelbar hinter der Reha-Klinik beginnt. In den zwei größeren Pavillons sind die Patientenzimmer untergebracht, die sich um einen großzügigen begrünten Innenhof gruppieren sollen.

Bei Bauweise und Betrieb wird auf Nachhaltigkeit wert gelegt, was sich u.a. durch eine hohe Energieeffizienz und die angestrebte Verwendung von Holz als Baumaterial ausdrückt. Ein eigenes Thermalbad nur für die Reha-Patienten, Schulungsräume für Mitarbeiter sowie der medizinische Bereich und eine öffentliche Lobby mitsamt Café werden im Erdgeschoss abgebildet. „Für uns war das heilsame Thermalwasser ein ganz entscheidendes Ansiedlungskriterium. Entsprechend wollen wir auch die Kureinrichtungen vor Ort ergänzen und durch neue Zielgruppen zum Gesamterfolg der Kurstadt Bad Belzig beitragen“, sagt Rouh. Das Ensemble wird durch einen Bereich für kliniknahes Wohnen für die Mitarbeiter und einen allgemeinen Wohnteil im westlichen Grundstücksteil ergänzt. Die Gesamtinvestition ohne Hotel belaufen sich auf ca. 180 Mio. Euro. Die Inbetriebnahme ist für 2025 geplant, das Projekt soll dauerhaft im Eigentum des Unternehmens bleiben und nicht veräußert werden.





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