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07.02.2022 Holzmodulbauweise: Innovative Lösung für Schulen und vieles mehr

Körschtalschule. Fotocredit: PLAN
Die Herausforderungen bei Neubau, Erweiterung und Sanierung von Schulen sind groß, die Budgets von Städten und Kommunen sind begrenzt. Trotzdem sind hohe Standards im Bereich Nachhaltigkeit und Digitalisierung zu erfüllen. Das pädagogische Konzept und die Lernfreude der Schüler*innen gilt es durch das architektonische Konzept zu fördern. Gleichzeitig sollen Beeinträchtigungen des Schulbetriebs durch Interimsmaßnahmen und Lärmbelästigung der Baustelle auf ein Minimum reduziert, die Bauarbeiten so schnell wie möglich abgeschlossen werden.

Genau diese Ansprüche stellte auch die Stadt Stuttgart an die Erweiterung der Körschtalschule in Stuttgart-Plieningen, als sie das Projekt ausschrieb. Die PLAN FORWARD GmbH überzeugte im VgV-Verfahren und erhielt den Zuschlag für den Erweiterungs-neubau. Als Generalplaner realisierte das Tochterunternehmen der Stuttgarter WOLFF GRUPPE Holding GmbH den Neubau, der die Unterrichtsräume um ca. 1.200 Quadratmeter erweitert, in der Holzmodul-Bauweise.

Aufgrund der innovativen Bauweise konnte die Bauzeit wesentlich verkürzt und das architektonisch anspruchsvolle neue Schulgebäude pünktlich zum Start des neuen Schuljahrs im Herbst 2021 fertiggestellt werden.

Konzeption, Funktion, Angemessenheit

Der zweigeschossige Baukörper (EG, 1.OG) wurde als eigenständiger Neubau ohne direkten Anschluss an die Bestandsgebäude umgesetzt und umfasst die erforderlichen Räume für die Ganztagesgrundschule sowie die Gemeinschaftsschule.

Insgesamt stehen an der Körschtalschule nun zwölf zusätzliche Klassenzimmer zur Verfügung. Hinzu kommen Räume für spezielle Differenzierungs- und Inklusionsmaßnahmen sowie ein Bereich für die Lehrer.

Die Erschließung des Gebäudes erfolgt über einen barrierefreien, neuen Zugang von der Paracelsusstraße. Die großzügigen Flure sind so angelegt, dass deren Mittelbereiche für den Ganztagesbetrieb schulisch genutzt werden können.

Innovative Holzmodul-Bauweise

Der enorme Vorteil der Holzmodul-Bauweise zeigte sich besonders deutlich, da der Neubau im laufenden Schulbetrieb erstellt wurde. Nach Fertigstellung der Rohbauarbeiten und Vorfertigung der Holzmodule in den Werkshallen der Firma müllerblaustein HolzBauWerke konnten die Module vor Ort auf der Baustelle innerhalb von nur vier Wochen montiert werden.

Der Aufbau der Module kann anhand eines Klassenzimmers wie folgt beschrieben werden: Ein Klassenzimmer wurde in drei transportable Einzelmodule geteilt. Die Module erhielten eine dünne Bodenplatte aus Brettsperrholz, Unterzüge in der Raummitte und Seiten- bzw. Trennwände zum Nachbarzimmer. Die Decken wurden als liegende Scheiben ausgebildet und schubfest mit den Wänden verbunden, welche die Lasten auf die Bodenplatte abtragen. Die Einzelmodule wurden im Bauzustand temporär unterstützt und ausgesteift. Die Aussteifung des Gesamtsystems erfolgt über durchgehende Stahlbeton- und Brettsperrholzwände.

Nachhaltigkeit

Besonderen Wert wurde bei dem Projekt auf das Thema Nachhaltigkeit gelegt. Das als Flachdach ausgeführte Dach wurde mit einer extensiven Dachbegrünung sowie einer Photovoltaikanlage ausgestattet. Teil des innovativen Energiekonzepts ist die Lüftung mit Wärmerückgewinnung durch hocheffiziente Kreuzstromwärmetauscher, die in Kombination mit der gut gedämmten Gebäudehülle für einen deutlich reduzierten Energiebedarf im Vergleich zu konventionell erbauten Schulen sorgt.

Neben der Energieeinsparverordnung (EnEV) in Verbindung mit der Verordnung zur Änderung der Energieeinsparverordnung für den energiesparenden Wärmeschutz und energiesparende Anlagentechnik bei Gebäuden erfüllt der Erweiterungsbau auch das Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG).

Alle Kriterien der NBBW (Nachhaltiges Bauen in Baden-Württemberg) wurden ebenfalls eingehalten.

Mit dem erfolgreichen Abschluss des Projekts etabliert sich die PLAN FORWARD GmbH einmal mehr als Vorreiter bei der Planung und Realisierung zukunftsweisender Konzepte für den Schulbau von morgen.






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