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07.07.2022 E2A gewinnt städtebaulichen Wettbewerb für The Hub in Berlin

Fotocredit: E2A Piet Eckert und Wim Eckert Architekten
Ein Gewerbegebiet an der Spree wird zum Arbeitsort der Zukunft, der sich für Natur und Nachbarschaft öffnet – diese Transformation ist für das Grundstück Am Juliusturm 13-29 von Auftraggeber Invesco Real Estate und Partner KauriCab vorgesehen. Mit seinem Konzept für den neuen urbanen Campus in Berlin-Spandau setzte sich jetzt das Zürcher Architekturbüro E2A im städtebaulich-architektonischen Wettbewerb um die Quartiersgestaltung von „The Hub“ durch und belegte den ersten Platz mit seinem Modell eines flexiblen Stadtmosaiks. Dessen einzelne Elemente sind spielerisch auf dem Gelände angeordnet und schaffen großzügige grüne Zwischenräume und neue Durchblicke zur Spree.

„Hier wurde die entwicklungsfähige Gesamtvision eines innovativen, nachhaltigen Gewerbequartiers für das 21. Jahrhundert vorgelegt, die den Standort in Spandau neu erfindet, die flexible wie identitätsprägende Stadtbausteine in Freiflächen einbindet und vor allem mehr Qualität für die Umwelt, für städtisches Arbeiten und soziales Leben erwarten lässt“, begründete Prof. Anett-Maud Joppien, Architektin und Vorsitzende der Fachjury, die Entscheidung. „Die Individualität der einzelnen Gebäude ist Teil des Vorschlags und definiert seinen offenen, freundlichen Charakter. Das Konzept ist funktional, fortschrittlich, aber auch klimagerecht: mit insektenfreundlichen Wiesen statt Landschaftsrasen, Wildinseln für die Regenwasserversickerung und teilweise Photovoltaik auf den Dächern.“

Zehn Architekturbüros hatten Entwürfe eingereicht, die von einer Fachjury eingehend geprüft wurden. „Der Gewinnerentwurf überzeugt vor allem mit seiner durchlässigen Programmatik“, sagte Fabian Manegold, Managing Director - Transactions von Invesco Real Estate. „Sie bietet neuen Kontakt zur Stadt und viel Freiraum für Menschen, Unternehmen und Ideen. Dabei sind die in Holzbetonbau geplanten Gebäude und ihre vermeintlich zufällige Platzierung architektonisch unverwechselbar und werden dem Areal einen hohen Wiedererkennungswert mit viel Strahlkraft verleihen. Der Entwurf setzt sich zu der industriegeschichtlich geprägten Umgebung ebenso in Beziehung wie er Räume für die Verwirklichung neuer und digitaler Arbeitswelten erschließt.“

Der Wunsch der Wettbewerbsausrichter nach einem harmonisch mit der Natur verwobenen städtischen Quartier wurde erfüllt. „Die Anbindung des Geländes an den Spree-Rad- und Wanderweg und seine einzigartige Lage direkt am Wasser spiegeln sich in der nutzer- und nachbarsfreundlichen Gestaltung wider. Das Konzept beinhaltet dazu ökologisch wertvolle Vorschläge wie ein größtenteils unversiegeltes Wegenetz über das Gelände“, betonte Luca Bauernfeind, Managing Director von Kauri Cab. „Als möglicher Arbeitsraum im Freien entstehen Grünflächen und eine Öffnung des Spreeufers über Sitzstufen für Nutzer, Anwohner und Besucher. Wir wollen kein gesichtsloses Arbeitsquartier entwickeln, sondern einen menschlichen Ort, der mit seiner Umgebung im Einklang ist. All das schafft der Gewinnerentwurf.“

Wo sich bisher großflächige ein- bis zweigeschossige Bebauungen ohne Kontakt zum nahgelegenen Fluss funktional aneinanderreihen, wird der neue Gewerbe-Campus künftig in einem offenen und flexiblen Nutzungsmix für Büros, entwicklungsbezogene Produktionsstandorte (etwa aus dem Life-Science-Bereich) und ein Rechenzentrum strukturiert und mit seiner Umgebung eng vernetzt. Es entstehen attraktive Außenanlagen, die das Areal beleben und zum urbanen Anziehungspunkt machen – auch für Berliner und Berlin-Besucher, die nicht hier arbeiten. Luca Bauernfeind: „Ziel ist ein inklusiver Ort, der die Community einbezieht.“

Thorsten Schatz, Bezirksstadtrat für Bauen, Planen, Umwelt- und Naturschutz: „Der neue Campus wird unseren Anspruch untermauern, dass Spandau der Innovationsbezirk Berlins ist. ‚The Hub‘ steht für die Identität Spandaus als traditionellem Industriestandort, an dem schon immer Innovationsgeist und Ingenieurskunst gelebt werden. Der Campus wird nun ein weiterer Baustein dafür werden, dass der Bezirk den Aufbruch zum ‚Smart District‘ aktiv mitgestaltet. Er wird zudem auch die Spree neu in Szene setzen und erlebbar machen.“

Wim Eckert und Piet Eckert, Architekten von E2A: „Von der Straße Am Juliusturm hin zum Flusspark entsteht ein neuer, intensiv vernetzter Stadt- und Landschaftsraum, dessen Wesenszug sich nicht mehr auf das Regime von Straße und Block reduzieren lässt, sondern sich als Filter und Verbinder versteht.“

Die Projektentwicklung für das Gelände nahe der Zitadelle Spandau mit einer Größe von sechs Hektar trägt den Arbeitstitel „The Hub“. Im Rahmen der weiteren Standortdefinition soll das Quartier einen adressbildenden Namen erhalten. Die Fertigstellung des Areals ist für 2025/26 geplant. Hinter der Entwicklung stehen die Unternehmen Invesco Real Estate und Kauri Cab als Investoren. Der Ingenieursgesellschaft SMV Berlin obliegt die operative Projektsteuerung.

In dem einphasigen städtebaulich-architektonischen Wettbewerb von Stadt, Bezirk und Investoren wurden neben dem ersten Platz (E2A Zürich mit Rehwaldt Landschaftsarchitekten Berlin) auch zwei dritte Plätze (Müller-Reimann Architekten Berlin mit Vogt Landschaftsarchitekten Berlin sowie Henn Architekten Berlin/München) und eine Anerkennung (Nieto Sobejano Arquitectos Berlin mit Frank Kiessling Landschaftsarchitekten Berlin) vergeben. Die Jury bestand aus Repräsentanten von Bezirk und Senat, den Investoren und sechs renommierten Architektinnen und Architekten als Fachjuroren. Den Vorsitz hatte Prof. Anett-Maud Joppien vom Architekturbüro Dietz Joppien Planungsgesellschaft mit Sitz in Potsdam und Frankfurt am Main.





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