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24.10.2022 Hamburg bekommt Studentenapartments im Binnenhafen Harburg

Fotocredit: dreidesign
In Hamburg hat im Harburger Binnenhafen die finale Phase für den Bau von 174 Apartments für Studierende und Auszubildende sowie einer Kindertagesstätte mit 55 Plätzen begonnen. Das traditionelle Richtfest feierten die Projektentwickler GBI und NORD PROJECT gemeinsam mit Vertretenden des Bezirks, der Lorenz Gruppe als einer der Haupt-Initiatoren der Hafen-Bebauung, dem Generalunternehmer KÖGEL Bau sowie der an der Baustelle tätigen Handwerksbetriebe. Im Herbst kommenden Jahres wird das sieben- geschossige SMARTments student-Haus in der Theodor-Yorck-Straße 29 fertiggestellt.

Für Bezirksamtsleiterin Sophie Fredenhagen ist das Bauvorhaben nicht nur aus städtebaulicher Sicht ein wichtiges Zeichen: „Schon in meiner vorherigen Funktion als Jugendamtsleiterin habe ich mich intensiv für dieses Projekt eingesetzt. Jungen Menschen, die hier im Bezirk ausgebildet werden und hier leben möchten, muss günstiger Wohnraum zur Verfügung stehen. Ich freue mich sehr, dass dieses Projekt nun bald einen erfolgreichen Abschluss findet.“

Auch die erweiterte Nutzung der Immobilie als Kindertagesstätte ziele auf wichtigen Bedarf im Bezirk ab. „In einem wachsenden Quartier wie dem Binnenhafen müssen Wohnungsbau und Ausbau der sozialen Infrastruktur Hand in Hand gehen, um ein attraktives Wohnumfeld zu schaffen.“

Bauherr Gerrit M. Ernst, Geschäftsführer NORD PROJECT, betonte im Rahmen des Richtfestes: „Die soziale Komponente des Vorhabens war von Beginn an essentiell. Das Projekt vereint unter einem Dach preisgünstige Apartments für Studierende und Auszubildende, öffentlich geförderte Apartments und solche für regionale, gemeinnützige Träger.“ 23 Apartments in dem SMARTments student, das eine gestaltete Backsteinfassade erhält, werden durch die Hamburgische Investitions- und Förderbank (IFB) öffentlich gefördert. 15 Einheiten gehen laut Vereinbarung mit der Stadt speziell an Auszubildende. Acht Apartments werden dem Programm „Hier wohnt Hamburgs Jugend“ zur Verfügung gestellt.

Wegen des sozialen Konzeptes wird das SMARTments student-Haus nach der Fertigstellung vom Immobilienspezialfonds HMG Grundwerte Wohnen SOZIAL der HanseMerkur Grundvermögen AG (HMG) übernommen. „Nachhaltigkeit ist für institutionelle Investoren das zentrale Kriterium geworden“, sagt Simon Behr, Prokurist der GBI Unternehmensgruppe und Geschäftsführer GBI Capital GmbH. Diese übernimmt auch das Deal-Sourcing für weitere Investments des Fonds. Behr: „Geförderte und preisgedämpfte Apartments für Studierende erfüllen die Anforderungen an das S in ESG – also den Vorteil für die Gesellschaft – so gut wie kaum ein anderes Asset“. Weitere Nachhaltigkeits-Anforderungen der ESG-Kriterien betreffen Ökologie und Energieeffizienz sowie die Unternehmensführung.

Notwendige Infrastruktur für die in den Binnenhafen ziehenden Familien

Zum gesellschaftlichen Nutzen der neuen Immobilie trägt die dort integrierte Kindertagesstätte mit 55 Plätzen bei. Der Binnenhafen hat bislang rund 1.500 Einwohner. „Die sich für den Standort entscheidenden Familien brauchen eine bessere Infrastruktur“, betonte beim Richtfest Maria Lena Tucholski, Geschäftsführerin Kinderstadt Kita: „Unser erstes Betreuungsangebot in der Theodor-Yorck-Straße ist komplett ausgebucht. Der Bedarf in dieser gefragten Stadtregion ist enorm. Damit sich Familien hier heimisch fühlen und nicht zu weiten Fahrten für die Kinderbetreuung gezwungen sind, ist das erweiterte Angebot dringend notwendig.“

Die Einzel-Apartments für die Studierenden und Auszubildenden werden zwischen ca. 18 und 28 Quadratmeter groß und voll möbliert, mit je einem Fahrradstellplatz versehen. Hinzu kommen eine Dachterrasse für Treffen und Events, ein Gemeinschaftsraum sowie ein Lernraum im Erdgeschoss. „Doch nicht nur die Ausstattung des Hauses wird viele junge Leute anlocken“, betont Gerrit M. Ernst auch die attraktive Lage: Wenige Meter vom Wasser entfernt und dennoch günstig gelegen zu Zielen des studentischen Lebens und dem TUHH Hauptgebäude.

Für Frank Lorenz, Geschäftsführer der Lorenz Gruppe, gelingt die Entwicklung eines lebendigen Mix im Viertel hervorragend: „Unsere Hoffnungen vor 12 Jahren, als wir mit der Entwicklung der Flächen östlich des Schellerdamms begannen, haben sich bestätigt. Auch weil die Harburger Innenstadt – und damit Geschäfte und vielfältige Gastronomie-Angebote – nur einen Kilometer entfernt sind und es eine gute ÖPNV-Anbindung gibt.“ Die fast 200 Studierenden und Auszubildenden, die 2023 dazu kommen, steigern die Lebendigkeit und Attraktivität weiter, ist Sascha Franke, Geschäftsführer der projektsteuernden NORD PROJECT Baukonzept, überzeugt. Bemerkenswert aus seiner Sicht ist zudem die bisherige termingerechte Umsetzung. „Die aktuellen Herausforderungen sind bekanntlich vielfältig, mit Corona, Störungen bei den Lieferketten und deutlich verteuerter Energie“, so Franke: „Doch dank hervorragender Arbeit des Generalunternehmers KÖGEL Bau und der Handwerksbetriebe sind wir bisher im Zeitplan.“

Erster jüdischer Richter in Deutschland als Namensgeber

Gemäß der Tradition der Moses Mendelssohn Stiftung, mit der GBI und NORD PROJECT bei Studierenden-Apartments zusammenarbeiten, wird jedes SMARTments nach einer jüdischen Persönlichkeit benannt, die Immobilie in Harburg erhält den Namen „Gabriel Riesser Haus“. Der 1806 in Hamburg geborene und 1863 in seiner Heimatstadt gestorbene Riesser war Politiker, Journalist, Rechtsanwalt und der erste jüdische Richter in Deutschland. Zudem kämpfte er für das Ziel eines aufgeklärten, gleichberechtigten jüdischen Lebens und für liberale Grundwerte.

Die Zahl der von GBI und NORD PROJECT in der Hansestadt entwickelten Apartments für Studierende und Auszubildende nähert sich mit dem Objekt in Harburg der 1000-er-Grenze. „Wir schaffen in diesem Bereich kontinuierlich Projekte und sind mittlerweile in Hamburg der zweitgrößte Anbieter nach dem Studierendenwerk“, so NORD PROJECT-Geschäftsführer Ernst. Bereits im Betrieb sind zwei Angebote im Münzviertel (Herbert Weichmann Haus mit 174, Albrecht Mendelssohn Bartholdy Haus mit 160 Plätzen) und eines am S-Bahnhof Berliner Tor (Ebba Simon Haus, 209 Plätze). Im Bau sind neben den 174 Apartments in Harburg weitere Immobilien in Eimsbüttel/Schulterblatt (52 Apartments) und in Winterhude/Pergolenviertel (ca. 200 Apartments). Ernst: „Gerade in Phasen stark steigender Mieten und Nebenkosten bauen wir so den Anteil bezahlbarer Angebote deutlich aus“.






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