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30.12.2022 Altstadt München: WÖHR + BAUERs Pionierprojekt für Stadtreparatur

Den tristen Parkhaus-Koloss direkt zwischen den denkmalgeschützten Fassaden des Mandarin Oriental und der Schule an der Herrnstraße ist die Münchner Altstadt nun los. Nach dem Abriss lässt sich in den umliegenden Straßen bereits eine deutliche Entlastung des Autoverkehrs spüren. Prof. Regine Keller vom Büro Keller Damm Kollegen empfiehlt in ihrer Planung eine neue Gestaltung der für lange Zeit vom Autoverkehr dominierten Straßen – besonderes Potenzial sieht sie in den Plätzen Am Kosttor und an der Hochbrückenstraße, die künftig den Menschen in den Mittelpunkt stellen wollen. Insgesamt soll der öffentliche Raum dieses innerstädtischen Quartiers neben höherer Aufenthaltsqualität auch mehr Mobilitätsgerechtigkeit bieten.

Hohe Transparenz und zuverlässige Kommunikation: Der Prozess zur Verbesserung der Aufenthaltsqualität an der Hildegardstraße begann bereits 2003 im Stadtrat. Damals wurde der Bau von Stellplätzen für Anwohner:innen unter dem Thomas-Wimmer-Ring beschlossen, um Platz an der Oberfläche zu schaffen. Die 2021 eröffnete Hofbräuhaus Parkgarage, wie das Projekt TOM nun heißt, bietet einen Parkflächenersatz für die Hochgarage in den engen Gassen der Altstadt. Seit WÖHR + BAUER im Rahmen einer europaweiten Ausschreibung den Zuschlag für die Entwicklung der Tiefgarage am Thomas-Wimmer-Ring und des Neubaus an der Hildegardstraße erhalten hat, wird die Öffentlichkeit kontinuierlich und umfassend informiert. Das kooperative Verfahren wird nun auch bei der Umfeldgestaltung fortgesetzt. Nach einem Ortstermin mit den Planungsexpert:innen der Fraktionen von Grünen und SPD vor einigen Wochen hat Architektin Prof. Regine Keller ihre Entwürfe am 15. Dezember 2022 im Rathaus den Fraktionen von Grünen und SPD präsentiert und mit ihren Konzepten viel Anklang gefunden. Während die Planungen zugleich weiterhin auch mit der Stadtverwaltung erörtert werden, bringen die Stadträt:innen das Projekt als Blaupause für Stadtreparatur nun in den politischen Diskurs ein.

Damit die Oberfläche im Rahmen des Neubauprojekts von WÖHR + BAUER gestaltet werden kann, bleibt nicht mehr viel Zeit. Wenn nicht zeitnah ein Beschluss gefasst wird, ist WÖHR + BAUER vertraglich angewiesen, mit Errichtung der zwei neuen Stadthäuser in der Hildegardstraße im Straßenraum den bisherigen Zustand wiederherzustellen.

„Im Rahmen unseres Neubaus möchten wir für alle Münchner:innen von Beginn an eine nachhaltigere Aufenthaltsqualität mitentwickeln”, so Oliver Vogt, Geschäftsführer des für die Planung und Realisierung verantwortlichen Immobilienunternehmens WÖHR + BAUER. „Daher suchen wir jetzt aktiv den Austausch mit der Politik, der Verwaltung und den Anwohner:innen.“

Stadtteilgremium unterstützt Freiraumkonzept

Bereits seit 2017 macht sich der BA 1 anlässlich des Abrisses der alten Hochgarage und des neu entstehenden Stadthausensembles für eine Umgestaltung des öffentlichen Raums stark. Im Zuge der Entwicklung auf dem Areal des ehemaligen FINA-Parkhauses soll die Chance genutzt werden, Menschen in den Mittelpunkt der Gestaltung für diesen zentralen Raum in der Altstadt zu stellen. Als Grundlage für weiterführende Ideen im Umgriff der Hildegardstraße umfasst der einstimmige BA-Beschluss eine mögliche geänderte Verkehrsführung sowie die Idee einer Verkehrsberuhigung. Der Bauherr WÖHR + BAUER begleitet die Initiative von Anfang an in einem partnerschaftlichen Prozess. Auf Anregungen des BA 1 hat WÖHR + BAUER das Büro Keller Damm Kollegen mit der nun vorgestellten Machbarkeitsstudie beauftragt, um die Freiraumgestaltungen zwischen Maximilianstraße und Tal zu untersuchen und geeignete Lösungen für eine Verbesserung der Situation zu entwickeln. Zusätzlich wurde das Planungsbüro von Prof. Harald Kurzak beauftragt, in einer Machbarkeitsstudie die verkehrliche Situation zu analysieren.

Stellplätze für Anwohner:innen in der neuen Tiefgarage

Ein wichtiger Schlüssel zur Schaffung von mehr Grün und mehr Aufenthaltsflächen ist die fairere Nutzung des öffentlichen Raums. WÖHR + BAUER wurde vom Planungsreferat daher frühzeitig verpflichtet, in seinen Neubauten zusätzliche Parkplätze für Anwohner:innen einzuplanen. Damit weniger Autos am Straßenrand stehen müssen, werden an der Hildegardstraße 67 Stellplätze für Anwohner:innen gebaut – zusätzlich zu den laut Stellplatzsatzung vorgeschriebenen Stellplätzen für neu gebaute Büros und Wohnungen. Genau diese Anzahl an Stellplätzen hat Prof. Keller als Grundlage für ihre Planungen gewählt. Nach den Entwürfen der Architektin können 67 Autos unter der Erde geparkt werden und durch den Verzicht auf oberirdischen Stellplätze wird Raum für Fußgänger:innen und Aufenthaltsflächen gewonnen. Ein gewöhnlicher Stellplatz am Straßenrand ist ca. 2,20 Meter breit und 5 Meter lang: So könnten mit der Maßnahme rund 700 Quadratmeter Straßenraum in attraktive Stadtfläche umgewandelt werden.

Erfolgsgeschichte TOM

Das Projekt HILDE ist nur möglich geworden, da WÖHR + BAUER am Thomas-Wimmer-Ring Ersatz für die durch den Abriss des FINA-Parkhauses verloren gegangenen Stellplätze geschaffen hat.

Rund fünf Jahre nach Baubeginn für das Projekt TOM dient auch die Oberfläche am Thomas-Wimmer-Ring als Vorbild für gelungene Stadtreparatur. Wo vorher Autos und Asphalt das Straßenbild prägten, wachsen nun auf 1000 m² insektenfreundliche Wiesen. Auch die fünf bis sieben Meter hohen Bäume schlagen inzwischen ihre Wurzeln. Damit die insgesamt 58 Linden und Ahornbäume auf dem Deckel der Tiefgarage ihre Größe von 20 bis 30 Metern erreichen können, wurde von dem zuständigen Büro Jühling & Köppel Landschaftsarchitekten vorgesorgt: Ein tragfähiges Baumsubstrat unter den befestigten Flächen gewährleistet – als Erweiterung des Wurzelraumes – gute Wachstumsbedingungen für die Bäume.








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