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23.02.2023 Architektonisch herausragend: Johann Jacobs Haus erhält BDA Preis

Johann Jacobs Haus in der Obernstraße mit Blick zum Bremer Dom. Bildquelle: Joh. Jacobs & Co. Gruppe
Das Johann Jacobs Haus wurde heute neben dem Hauptzollamt in der Überseestadt, dem Baufeld 1 am Ellener Hof sowie dem Grünen Haus am Hohentorsplatz mit dem BDA Preis 2022 ausgezeichnet. Die 2020 als erste realisierte Quartiersimmobilie des Balgequartiers ist das Stammhaus der Firma Jacobs Kaffee und bildet das Tor zum Quartier von der 1-a-Lage Obernstraße. 2020 erhielt es bereits den Fritz Höger Preis in Bronze.

Der Bund Deutscher Architektinnen und Architekten Bremen vergibt den BDA Preis seit 1974 alle vier Jahre und zeichnet damit herausragende Gebäude aus, die im Lande Bremen errichtet wurden. In diesem Jahr ging der Preis an Projekte, die von 2018 bis 2022 realisiert wurden. Alle eingereichten Arbeiten werden in einer Ausstellung in der Unteren Rathaushalle präsentiert. Eine Ausstellung in Bremerhaven soll folgen.

Jury: „Gelungene Übersetzung der Bremer Baukultur in die Gegenwart“

In der Begründung der Jury heißt es: „Das neue Johann Jacobs Haus präsentiert sich an der Stelle des 1914 errichteten Stammhauses der Firma Jacobs Kaffee in der Tradition eines großbürgerlichen Hansehauses. Das Haus wartet mit seiner Anzahl von Referenzen an seine Umgebung und die Bremer Baugeschichte auf, ohne auf einen deutlich eigenständigen Anspruch zu verzichten. Die Übersetzung der hanseatischen und speziell Bremer Baukultur in die Gegenwart ist herausragend gelungen, auch weil die ausgeprägte Verwendung von kostbaren Materialien bestens gelungen ist und der Verführung ins Manierierte abzugleiten widerstanden wurde. Die Proportionen des Hauses und die Gliederung der drei Fassaden sind selbstverständlich und klar. Das obere und das untere Erdgeschoss wird für die Öffentlichkeit zugänglich und mit einem Café sowie einem Kaffeeladen genutzt. Im Zusammenhang mit der neuen Verbindung zwischen Obernstraße und Langenstraße über die Kleine Waagestraße entsteht so, neben dem architektonisch herausragenden Haus, ein für Bremen schöner und gut nutzbarer neuer Stadtraum.“

„Preis ist eine große Teamleistung“

Dr. Johann Christian Jacobs, Vorstandsvorsitzender der Joh. Jacobs & Co. (AG & Co.) KG und Bauherr des Johann Jacobs Hauses: „Wir freuen uns sehr über den Preis, der eine große Teamleistung von Architekten und Planungs-, Bau- sowie Handwerksunternehmen würdigt. Er bestätigt uns darin, dass eine Verbindung zwischen Tradition und Moderne gelingen kann. Denn genau das ist uns bei der Entwicklung des Balgequartiers wichtig: Geschichte als Identifikationsmerkmal bewahren und in einem nachhaltigen und besonderen Viertel, das sich durch alte Wegeverbindungen in neuartiger Gestaltung auszeichnet, neu beleben.“

Markantes Backsteingebäude mit eigenem Charakter

Die Architektur des Johann Jacobs Hauses wird geprägt durch seine Lage am Geesthang zwischen Obernstraße und Weser. Die Architektur folgt diesem Höhenunterschied durch Abtreppungen entlang der drei freiliegenden Seiten. Sie sind zugleich eine Anlehnung an typisch hanseatische Treppengiebel und geben dem Eckhaus seine markante Form. Der Gebäudeentwurf stammt von Felgendreher Olfs Köchling Architekten. Rundbögen betten große Fensterflächen ein und erinnern an historischen Arkaden und Portale der Hansestadt. Durch die offene Gestaltung entstehen neue Sichtachsen und Zugänge zum angrenzenden Balgequartier.

Die hochwertige Backsteinfassade aus dänischem Petersen Klinker gibt dem Haus in Verbindung mit den bronzefarbenen Fensterrahmen seinen unverwechselbaren Charakter. Die Fassade greift Gestaltungselemente aus den 1910er und 1920er Jahren sowie aus der Nachkriegszeit auf. Zudem stellen Sandsteinskulpturen an der Fassade die Wertschöpfungskette von Kaffee, Tee und Kakao von der Ernte bis zum Käufer dar. Dabei handelt es sich zum Teil um Originalskulpturen des Vorgängerbaus sowie um neue Sandsteinfiguren vom Worpsweder Bildhauer Prof. Bernd Altenstein.

Das Innere des Hauses, gestaltet durch den Baseler Architekten Herrn Prof. Quintus Miller von Miller & Maranta dipl. Architekten ETH BSA SIA, greift die Kontorhaushistorie auf und überträgt diese in Form zeitgemäßer Ausgestaltung etwa mittels verschiedener aus Kaffeeanbauländern stammender Holzarten und Terrazzo-Böden. Auf einer Fläche von knapp 1.400 m² auf fünf Stockwerken und Dachterrasse befinden sich das Kaffeegeschäft aus dem Vorgängerbau mit neuartiger Gestaltung, die Rösterei für Spezialitätenkaffees sowie die Akademie, die Schulungen rund um Kaffee und dessen Zubereitung für Endkonsumenten und Gastronomen gleichermaßen anbietet. Der großzügige Jacobs Hof, zwischen Johann Jacobs Haus, Stadtwaage und Essighaus gelegen, bietet Platz zum Verweilen unter freiem Himmel und integriert so das Johann Jacobs Hauses in das daran anschließende Balgequartier.






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