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24.03.2023 Hamburg: 52 geförderte Apartments für Studierende und Auszubildende

Im Hamburger Stadtteil Eimsbüttel wurden 52 geförderte und damit günstige Apartments für Studierende und Auszubildende im Rahmen eines Namensgebungs-Festakts für das nach der Schriftstellerin Hannah Arendt benannte Haus offiziell ihrer Bestimmung übergeben. Karen Pein, Hamburgs Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen, hob zusammen mit Vertretern der NORD PROJECT, der Heinrich Hartmann Stiftung sowie der Moses Mendelssohn Stiftung die Bedeutung des zusätzlichen Wohn-Angebots hervor.

„Viele junge Menschen zieht es zum Studieren oder zur Ausbildung in die Hansestadt. Damit die Wohnungen für Studierende und Auszubildende in Hamburg bezahlbar bleiben, unterstützen wir gezielt auch den Neubau von langfristig günstigem Wohnraum für junge Menschen, die in der Regel mit wenig Geld auskommen müssen, wenn sie in ihren ersten eigenen vier Wänden einen neuen Lebensabschnitt beginnen“, betonte Senatorin Pein: „Das neue Hannah Arendt Haus bietet als quirliger Teil eines zentral zwischen Schanzenviertel und Eimsbüttel gelegenen Neubauvorhabens beste Bedingungen zum Arbeiten, Lernen und Leben: Durch attraktive, öffentlich geförderte Studierenden- und Auszubildendenapartments mit langfristiger Mietpreis- und Belegungsbindung in einem attraktiven Wohn- und Lebensumfeld.“

Im Schnitt 510 Euro All-Inclusive-Miete im Monat zahlen junge Leute für Apartments an der Ecke Schulterblatt/Amandastraße, einschließlich einer Pauschale für Heizung, Strom, Wasser und Highspeed-Internet. „Leider machen sich auch bei diesem Betrag teure Energie sowie steigende Nebenkosten inzwischen bemerkbar. Im Vergleich zu Angeboten am freien Markt sind die Preise aber günstig, dank der durch die Stadt Hamburg gewährten finanziellen Unterstützung“, so NORD PROJECT Geschäftsführer Gerrit M. Ernst bei seiner Ansprache im Rahmen des Festakts. Die Unterstützung erfolgt in Form günstiger Darlehen der Investitions- und Förderbank (IFB).

„Gerade in einer solch zentralen und attraktiven Lage unweit des Schanzenviertels wäre ohne staatliche Unterstützung Wohnen für Studierende und Azubis nicht mehr möglich“, so Ernst. Finanzielle Vorteile genießen ebenfalls künftige Studierenden- und Azubi-Generationen. Für die möblierten, im Schnitt 20 Quadratmeter großen Apartments mit Bad und Küchenzeile – davon neun barrierefreie Einheiten – sind Kredit- und Preis-Regeln 30 Jahre festgeschrieben.

In der Tradition der Moses Mendelssohn Stiftung, mit der die NORD PROJECT bereits bei 14 studentischen Wohn-Projekten in Deutschland und Österreich kooperiert hat, werden solche Immobilien nach Persönlichkeiten im deutsch-jüdischen Kontext benannt. Beim heutigen Festakt erhielt das Haus am Schulterblatt den Namen der Schriftstellerin, Philosophin und Politik-Theoretikerin Hannah Arendt und wird Baustein einer lokalen Erinnerungskultur. Hannah Arendts berühmte Hamburger Rede aus dem Jahr 1959 mit dem Titel ´Von der Menschlichkeit in finsteren Zeiten` ist in der heutigen Diskussion über Krieg und Gewalt aktueller denn je“, betont Prof. Dr. Julius H. Schoeps, Vorstand der Moses Mendelssohn Stiftung.

Das Haus in Eimsbüttel bietet nicht nur Raum für junge Leute, sondern auch für interessante Veranstaltungen. Im Erdgeschoss entstand im 50er Jahre Stil – einer wichtigen Schaffensphase Arendts – eine Salonfläche für Lesungen, Diskussionen, Konzerte und Ausstellungen. Dort finden sowohl interne Events als auch Veranstaltungen für alle Bürger des Viertels statt. „Wir wollen Salonkultur im besten Sinne pflegen und Menschen ins Gespräch bringen“, erläutert Prof. Dr. Schoeps: „Hannah Arendts Devise des ‚Denken ohne Geländer‘ wird Leitmotiv des Programms sein.“ Nutzer ist beispielsweise das MIT2WO Kulturnetzwerk, auch Veranstaltungen des Jüdischen Salon oder Lesungen finden statt.

Eigentümer des geförderten Studentenwohnheims sind die MMW NORD Wohnungsbau und die Hamburger Heinrich Hartmann Stiftung. Letztere unterstützt soziale Projekte im Stadtteil Barmbek und wurde 2014 aus dem Vermögen des gleichnamigen Baugeschäfts gegründet. Die Investition in die Eimsbütteler Apartments wurde schon zum Baubeginn im Jahr 2020 getätigt. „Preisgünstiges Wohnen für Studierende und Auszubildende passt ideal zur unserem Stiftungszweck, denn wir wollen Gutes für die Stadt-Gesellschaft anstoßen“, sagt Jörg Ludewig, Vorstandvorsitzender der Stiftung: „Auch Heinrich Hartmann als Gründer des Bauunternehmens waren die sozialen Auswirkungen seiner Projekte stets ein besonderes Anliegen. Das galt auch für seine Söhne Otto und Ernst sowie die 2019 verstorbene Enkelin und Stifterin Wilma Süllau.“

Für die Realisierung des Hannah Arendt Hauses zeigte sich Instone Real Estate verantwortlich. Ebenso hat der Wohnentwickler auf dem benachbarten Grundstück 113 Eigentumswohnungen unter dem Projektnamen Amanda errichtet. „Die vorausschauende Vereinbarung mit Instone, den Anteil des geförderten Wohnungsbaus bei diesem Projekt in Form eines Hauses für Studierende und Auszubildende zu erfüllen, war eine entscheidende Weichenstellung. Das ermöglicht all die positiven Effekte zu denen wir heute viele Aussagen gehört haben“, sagt Gerrit M. Ernst: „Durch die Kombination mit Eigentumswohnungen entsteht ein lebhaftes Quartier.“

Die Zahl der von NORD PROJECT in der Hansestadt entwickelten Apartments für Studierende und Auszubildende umfasst insgesamt rund 1000 Einheiten. „Wir schaffen in diesem Bereich kontinuierlich Projekte und sind mittlerweile in Hamburg der zweitgrößte Anbieter nach dem Studierendenwerk“, so Gerrit M. Ernst. Bereits im Betrieb sind neben dem Haus in Eimsbüttel zwei Angebote im Münzviertel (Herbert Weichmann Haus mit 174, Albrecht Mendelssohn Bartholdy Haus mit 160 Plätzen) und eines am S-Bahnhof Berliner Tor (Ebba Simon Haus, 209 Plätze). Noch in diesem Jahr fertig werden 174 Apartments in Harburg. Im Bau sind 200 Apartments in Winterhude/Pergolenviertel. Gerrit M. Ernst: „In Phasen stark steigender Mieten und Nebenkosten bauen wir somit den Anteil bezahlbarer Wohn-Angebote deutlich aus.“






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