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21.04.2023 Revitalisierung: Schloss Lerbach erwacht aus dem Dornröschen-Schlaf

Schloss Lerbach: Revitalisierung mit denkmalpflegerischem Feingefühl. Fotocredits: © HHVISION
Fast zehn Jahre war das bei Bürgern und Touristen beliebte Schloss Lerbach im Bergisch Gladbacher Ortsteil Sand dem Verfall preisgegeben, die Parkanlage für die Öffentlichkeit gesperrt. Doch der Dornröschen-Schlaf hat ein Ende. Die Schloss Lerbach GmbH & Co. KG, eine Gesellschaft der beiden Kölner Ute Reißdorf und Dr. Heribert Landskron-Reißdorf, hat das rund 26,5 Hektar große Areal erworben und verhilft ihm nun zu alter Blüte. Jetzt verrät das Unternehmerpaar Details seiner weitreichenden Pläne.

Im Fokus der Sanierungsbestrebungen, die mit drei Jahren Bauzeit veranschlagt sind, steht der behutsame Umgang mit den geschichtsträchtigen Gebäuden und dem ebenfalls unter Denkmal- sowie unter Naturschutz stehenden englischen Landschaftsgarten. Das ist für die beiden Investoren selbstverständlich. Sie haben bereits mit Projekten wie dem Kaiser-Wilhelm Bad und dem Belgischen Haus in Köln ihr Feingefühl bewiesen. „Uns geht es nicht um den bloßen Erhalt der Bausubstanz“, erklärt Dr. Heribert Landskron-Reißdorf ihre Intention. „Unser Ziel ist vielmehr, den ursprünglichen Charakter von Schloss Lerbach wieder herauszuarbeiten.“ Dazu werden auch Bausünden der jüngeren Vergangenheit konsequent beseitigt.

Keine leichte Aufgabe, bedenkt man, dass zur Reaktivierung und zum ökonomischen Betrieb eine deutliche Erweiterung nötig sein wird. Der Plan umfasst daher ein Hotel mit rund 125 statt der bisherigen 60 Hotelzimmer, ein Bistro sowie ein Restaurant mit frischer, regionaler Küche. Ein Tagungs- und Eventbereich sowie ein Spa mit Schwimmteichen runden die neue Anlage ab. Als Pächterin konnte die renommierte Dorint GmbH mit Sitz in Köln gewonnen werden. „Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit und finden es besonders charmant, dass wir mit Dorint nicht nur einen versierten, sondern eben auch einen lokalen Partner gefunden haben. Die Region hält also fest zusammen“, erklärt Ute Reißdorf.

Wie verantwortungsbewusst und sensibel die beiden Eigentümer zusammen mit dem Architekturbüro HHVISION, ebenfalls aus Köln, mit Schloss Lerbach umgehen, zeigt sich unter anderem in der Planung der Sichtachsen. Denn von jedem Ort des Parks steht das Schloss in seiner historischen Form im Mittelpunkt. Die Neubauten nehmen sich geschickt zurück.

Höchste ökologische Ansprüche

Nachhaltigkeit ist ein weiterer Grundsatz der Planungen. So nutzen die Bauträger zur Erweiterung ausschließlich bereits bestehende versiegelte Flächen wie den ehemaligen Hotelparkplatz. Doch damit nicht genug: Überall dort, wo alte Versiegelungen überflüssig werden, werden sie sogar zurückgebaut.

Zudem kommen ökologische Baustoffe wie Holz und grüner Beton zum Einsatz. Das Regenwasser aller Dachflächen versickert künftig umweltverträglich über eine große Rigole, ein unterirdisches Auffangbecken auf dem Gelände. Das entlastet die öffentlichen Kanäle.

Für einen nahezu CO2-neutralen Betrieb wurde außerdem die Belkaw GmbH, Tochter der RheinEnergie mit Sitz in Bergisch Gladbach, mit Untersuchungen beauftragt. Erste Ergebnisse liegen bereits vor und werden derzeit ausgewertet.

Ein Schloss als Treffpunkt

Doch was Schloss Lerbach wirklich zum Leben erweckt, sind die Menschen. „Es sollen ein Haus und ein Park für alle werden, eine echte Begegnungsstätte“, sagt Landskron-Reißdorf. Daher werde man den Park wieder für die Öffentlichkeit zugänglich machen. Aus diesem Grund habe man sich auch bewusst für ein abwechslungsreiches Gastronomiekonzept für jedermann entschieden. Darüber hinaus wird es ein großes kulturelles Angebot geben, für das der englische Garten eine zauberhafte Kulisse bieten wird. Man darf gespannt sein.














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