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28.06.2023 PREA gibt Startschuss für Datacenter-Entwicklung in Berlin-Lichtenberg

V.l.: Claudia Rathfux (Prokuristin, Stromnetz Berlin); Gabriel Khodzitski (Gründer und CEO von PREA); Martin Schäfer (Bürgermeister Lichtenberg); Alexander Rabe (Geschäftsführer eco - Verband der Internetwirtschaft e.V.), Harry van Caem (Unternehmer); Franziska Giffey (Senatorin für Wirtschaft, Energie und Betriebe). Fotoquelle: PREA
Das Beratungs- und Dienstleistungsunternehmen PREA steigt in das Entwicklungsgeschäft ein und baut eines der größten Rechenzentren Berlins. Für das Projekt „Bluestar“ in der Rhinstraße 139 im Berliner Bezirk Lichtenberg wurde heute feierlich der Startschuss gegeben. Investor für die rund eine Milliarde Euro Projektvolumen ist das niederländische Family Office Van Caem. Mit der in Kürze erwarteten Baugenehmigung wird bis 2026 ein leistungsstarkes Rechenzentrum errichtet, das sich durch energieeffiziente Kühlung, Einsatz erneuerbarer Energien und einer sorgfältigen Nutzung der Abwärme auszeichnet.

Das Datacenter wird zur Inbetriebnahme eine Leistung von 100 Megawatt (MW) erbringen und eine Aufnahmekapazität von 69,5 MW haben. Damit können rund zehn Millionen Office-Arbeitsplätze mit IT, Software und Daten versorgt werden. Insgesamt umfasst die Datacenter-Entwicklung von PREA 30.000 Quadratmeter flexibel aufteilbare IT-Fläche, die bei Bedarf auch real geteilt werden kann. Die Inbetriebnahme ist für 2026 geplant und es wird eine Zertifizierung nach DGNB „Platin“ angestrebt. Vermarktung und Positionierung des Projektes am freien Mietmarkt haben bereits begonnen.

Gabriel Khodzitski, CEO von PREA, erläutert: „Der Wachstumstrend bei Rechenzentren ist ungebrochen. Insbesondere die Nachfrage nach Cloud-Diensten, der Boom des E-Commerce und des mobilen Arbeitens führen weltweit zu einem massiven Bedarf an IT-Kapazitäten. Die Digitalisierung ist einer der Anker der Wettbewerbsfähigkeit. Dieser Trend wird anhalten und da dieser Bedarf nicht über die bereits existierenden Rechenzentren gedeckt werden kann, ergeben sich hier attraktive Investitionsmöglichkeiten für Investoren.“

Franziska Giffey, Senatorin für Wirtschaft, Energie und Betriebe, sagte in ihrer Rede: „Berlins digitale Infrastruktur wird nur zukunftsfähig sein, wenn solche Orte wie dieses Rechenzentrum entstehen.“ Und weiter: „Die zweite Seite der Medaille ist, wenn Konzepte dafür entwickelt werden, dass die Abwärme, die hier entsteht, genutzt werden und eine klimaneutrale Stromversorgung realisiert wird.“

Das geplante Datacenter „Bluestar“ gliedert sich in vier separate Gebäudeteile mit jeweils vier Geschossen. Die einzelnen Etagen sind auf IT-Leistungen von jeweils vier MW bzw. drei MW in den Erdgeschossen ausgelegt. Zusätzlich entstehen auf dem 56.000 Quadratmeter großen Grundstück ein Energieverwaltungsgebäude und ein Umspannwerk. Über jeweils drei Datenanschlüsse an den einzelnen Gebäudeteilen sind die Rechenzentrumsgebäude miteinander verbunden. Damit sind eine interne Redundanz und eine bestmögliche Konnektivität an die externen Datenprovider garantiert. Jedes einzelne Gebäude verfügt zudem über eine separate Stromversorgung und einen Anschluss an das Fernwärmenetz. Damit entspricht das Zentrum im Hinblick auf Redundanz, Ausfallsicherung, Sicherheit und Effizienz höchsten Standards.

„Mit ,Bluestar‘ setzen wir neue und benötigte Standards für Datacenter in Deutschland“, sagt Khodzitski. „Bei der Planung haben wir den Fokus auf die Ausschöpfung der maximalen IT-Leistung in Relation zu einem Höchstmaß an Energie- und Kühleffizienz gelegt. 100 Prozent des verwendeten Stroms stammt aus regenerativen Energiequellen.“ Dafür sei PREA eigens eine Kooperation mit Stromnetz Berlin eingegangen. Eine effiziente und kostensparende Kühltechnik wurde an die Standortbedingungen angepasst, wodurch Server und Racks mittels adiabatischer Kühlung auf dem erforderlichen Temperaturniveau gehalten werden. Der Energieeffizienzwert der Anlage (Power Usage Effectiveness - PUE) liegt deutlich unter dem allgemein für Rechenzentren erwarteten Wert von 1,3, was den nachhaltigen Ansatz des Projektes unterstreicht.

Ein weiteres Herzstück des Rechenzentrums ist die gezielte Nutzung der Abwärme. Diese kann entweder in das Berliner Fernwärmenetz eingespeist oder für die umliegenden Wohn- und Gewerbeeinheiten genutzt werden. „Datacenter erzeugen viel Abwärme. Wir wollen diese möglichst nutzbar machen, um die höchstmögliche ökologische Effizienz sicherzustellen. Unser Projekt kann rund zwei Millionen Quadratmeter Wohn- und Gewerbefläche versorgen. In den kommenden Monaten werden wir entscheiden, ob sie eingespeist oder direkt im Umfeld genutzt werden kann“, sagt Khodzitski. Damit gehöre es zu den wenigen Datacentern (6 Prozent) der DACH-Region, die ihre Abwärme in einer relevanten Größenordnung von 50 bis 100 Prozent zu Heizzwecken zur Verfügung stellen und somit rund 66.000 Tonnen CO2 pro Jahr einsparen können.













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