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07.11.2024 Industriebrache in Hamburg weicht Wohnungsbau und Arbeitsplätzen

Urheber: Schenk Fleischhaker Architekten
Bezahlbarer Wohnraum und zukunftsorientierte Arbeitsplätze statt leerer Gewerbehallen: Für das ehemalige Selgros-Areal an der Tasköprüstraße im Hamburger Stadtteil Bahrenfeld hat das Immobilienunternehmen Captiva Investment Management GmbH als Grundstückseigentümer ein Nutzungskonzept zur deutlichen Aufwertung angestoßen. Nach der Öffentlichen Plandiskussion (ÖPD) im Rahmen des Verfahrens zur Aufstellung eines Bebauungsplans ist der Baustart für mindestens 450 öffentlich geförderte Mietwohnungen und einen kombinierten Büro-Labor-Komplex bis zum Frühjahr 2026 geplant. Verwaltung und Politik unterstützen die Pläne.

Das 2,5 Hektar große Areal hatte Captiva 2018 erworben. Selgros betrieb dort bis Ende 2023 einen Großhandelsmarkt. Der Hamburger Asset- und Investment-Manager schafft im nördlichen Teil die Voraussetzungen zur Errichtung eines maximal siebengeschossigen Wohngebäudes mit großzügigen begrünten Innenhöfen, Kita, Spielplätzen sowie Flächen für Einzelhandel und Handwerk in den Erdgeschossen. Auch eine Tiefgarage ist Teil des Konzepts. Die Planung des renommierten Hamburger Architekturbüros Schenk Fleischhaker wurde bei der ÖPD im Altonaer Rathaus vorgestellt. Bauherr und Eigentümer der Gebäude soll ein Unternehmen der Wohnungswirtschaft werden.

Im südlichen Teil des Grundstücks soll ein international tätiges Technologie-Unternehmen angesiedelt werden, das sich in Hamburg mit seinen rund 1000 Mitarbeitenden vergrößern möchte und dessen Expansion für die Stadt als so genannter Wirtschaftsförderungsfall besondere Bedeutung hat. Geplant ist die Realisierung von Büros und Laboren, die langfristig angemietet werden sollen.

Für den gewerblichen Projektteil hat das Bezirksamt Altona im Rahmen des bestehenden Planrechts bereits einen Bauvorbescheid erteilt. Für die rechtliche Möglichkeit zur Wohnbebauung auf dem bisher zur Industrienutzung ausgewiesenen Areal wird ein vorhabenbezogener Bebauungsplan („Bahrenfeld 78“) aufgestellt.

Aus der Bezirksversammlung Altona erfährt das Bauvorhaben breite politische Unterstützung. Gesche Boehlich, Vorsitzende Stadtentwicklungsausschuss (Grüne): „Das Projekt ist wegen seines Zusammenspiels von sozialem Wohnungsbau und Wirtschaftsförderung ein Glücksfall für Altona.“

Sören Platten, Fraktionsvorsitzender SPD: „Die Planung zeigt, wie wir brach liegende Flächen für eine zukunftsfähige und sozial gerechte Stadtentwicklung nutzen können. Dass hier neben hunderten öffentlich geförderten Wohnungen auch ein innovatives Unternehmen angesiedelt wird, stärkt den Standort mit neuen Arbeitsplätzen und Perspektiven. Besonders wichtig ist uns dabei, dass eine gute Wegebeziehung zu den umliegenden Stadtteilen gewährleistet wird, um ein lebendiges Miteinander im Quartier zu fördern. Diese nachhaltige Nutzung der Fläche unterstützen wir mit voller Überzeugung.“

Sven Hielscher, Fraktionsvorsitzender CDU: „In der Entwicklung des brach liegenden Grundstücks liegt eine große Chance für unseren Bezirk: Wir ermöglichen bezahlbaren Wohnungsbau im großen Stil und einem wichtigen Wirtschaftsunternehmen zugleich die angestrebte Expansion. Das sind in dieser Zeit zwei ganz wichtige Aufgaben. Jetzt geht es darum, den weiteren Weg zur Umsetzung zielführend ohne Umwege zu begleiten.“
Katarina Blume, Fraktionsvorsitzende FDP: „Wir sind bei diesem Bauprojekt von Beginn an mit an Bord. Die Bereitschaft zu großen Investitionen aus der Immobilienbranche ist derzeit sehr rar gesät. Gut, dass wir es hier anders erleben und als Politik einen Beitrag zur zügigen Umsetzung der Pläne leisten können.“

„Wir sind dem Bezirksamt, der Wirtschaftsbehörde und der Altonaer Politik dankbar dafür, dass sie schnell und pragmatisch die Voraussetzungen zur Realisierung unseres Vorhabens geschaffen haben. Aufgrund der schwierigen allgemeinen Rahmenbedingungen für die Immobilienbranche sind solche Projekte nur zu realisieren, wenn alle Beteiligten sich konstruktiv einbringen“, sagt Jan Gehrmann, Geschäftsführer von Captiva.

Captiva stellt dem städtischen Sozialunternehmen Fördern & Wohnen die seit Jahresbeginn leerstehenden Hallen zur Flüchtlingsunterbringung für den Zeitraum von einem Jahr zur Verfügung. Die Zwischennutzung ist bereits für diesen Winter geplant.

























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