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07.10.2014 DGNB-Gold für das Joseph Pschorr Haus in der Münchner Fußgängerzone

Das im Herbst 2013 fertiggestellte Joseph Pschorr Haus erhielt am heutigen Nachmittag auf der Münchner Immobilienmesse Expo Real das Zertifikat der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen in der höchsten Kategorie Gold. Mit einem Gesamterfüllungsgrad von 85,2 Prozent lag das finale Ergebnis noch etwas über dem des Vorzertifikates von 82,7 Prozent, dass das Gebäude bereits 2010 erhalten hatte. Neben der Ökologie, der Ökonomie, der Technik, der Soziokultur und der Funktionalität hatte die DGNB auch die Prozess- und Standortqualität bewertet und dem Gebäude in allen Kategorien die Bestnote Eins gegeben.

„Wir freuen uns, dass das Joseph Pschorr Haus nicht nur durch seine Top-Lage im Herzen der Landeshauptstadt, seinen lebendigen Mietermix und seine markante Architektur, sondern auch in punkto Nachhaltigkeit glänzt“, so Dr. Jürgen Büllesbach, Vorsitzender der Geschäftsführung der Bayerischen Hausbau.

„Nachhaltigkeit, das heißt nachhaltige Qualität, ist dabei kein Zufallsprodukt. Frühzeitige Zielsetzung der Qualitäten, beginnend mit dem Architekturwettbewerb, ist die Grundlage. Die Verfolgung und Steuerung der nachhaltigen Ziele durch den gesamten Planungs- und Bauprozess bringen dann das Ergebnis: Der hohe Qualitätsstandard vom Joseph Pschorr Haus ist gleichzeitig eine hohe nachhaltige Qualität“, ergänzt Prof. Dr. Jürgen Schwarz, Institut für Baubetrieb der Universität der Bundeswehr München.

Durch und durch grün
Die Spitzenwerte erzielte das Joseph Pschorr Haus in der Kategorie Ökologie unter anderem durch den Einsatz einer Fotovoltaikanlage: Der durch diese Anlage gewonnene Solarstrom wird zu 100 Prozent für die Eigenversorgung in der Haustechnik zum Heizen, Kühlen und Lüften verwendet. Auch wird die Abwärme des Gebäudes zurückgewonnen und genutzt. Zudem ist das Joseph Pschorr Haus an das Fern-wärme- und Fernkältenetz der Landeshauptstadt München angeschlossen. Fernwärme und -kälte gelten in München als ökologischste Form der Energieversorgung für Heizung, Warmwasser und Kühlung. Des Weiteren wird das Regenwasser für das Kühlsystem und die Bewässerung der Grünflächen des Joseph Pschorr Hauses genutzt. Der Primärenergiebedarf des Gebäudes wird in Bezug auf die Energieeinsparverordnung (EnEV) 2009 um rund 30 Prozent unterschritten. Zudem wurde auf einen umweltfreundlichen Materialeinsatz im Gesamtgebäude geachtet. Zu einem positiven Ergebnis in der Kategorie Ökonomie trugen darüber hinaus die hohe Werthaltigkeit der Gebäudestruktur und die Flächeneffizienz bei. Bei den sozikulturellen Aspekten wurden die hohe Barrierefreiheit des Gebäudes und die Familienfreundlichkeit gewürdigt. Im Rahmen der Prozessqualität wurden die kontinuierliche Einhaltung und Kontrolle der Nachhaltigkeitsvorgaben positiv bewertet.

Mode, Sport und Wohnen mit Blick auf die Frauenkirche
An dem historisch prominenten, rund. 5.000 m² großen Standort in der Münchner Fußgängerzone, an dem sich einst die Pschorr Bierhallen befanden und Richard Strauss geboren wurde, teilen sich SportScheck, MANGO und Forever 21 eine 19.000 m² große Einzelhandelsfläche. Diese erstreckt sich auf das Erdgeschoss, drei Obergeschosse sowie ein Untergeschoss des Gebäudes und war bereits zwei Jahre vor Fertigstellung vollständig vermietet. Das Sportfachgeschäft SportScheck verlegte sein Stammhaus von der Sendlinger Straße auf 10.000 m² des Joseph Pschorr Hauses. Die amerikanische Modekette Forever 21 eröffnete auf rund 6.800 m² nach Berlin den zweiten Shop in Deutschland und MANGO betreibt auf rund 2.300 m² in der Ecklage Neuhauser Straße / Eisenmannstraße den weltweit größten Store der Einzelhandelskette. Darüber hinaus befinden sich in der vierten und fünften Etage auf rund 2.500 m² 25 exklusive Mietwohneinheiten, mit zum Teil Blick auf die Frauenkirche und die gegenüberliegende Kirche Sankt Michael. Stellplätze für die Wohnungen sowie den Einzelhandelsbereich befinden sich in dem dazugehörigen öffentlichen Parkhaus im zweiten und dritten Untergeschoß. Die ehemalige Hochgarage wurde verlegt, um mehr Raum für den Einzelhandel zu schaffen.

Im wahrsten Sinne des Wortes ein Green-Building
Ein Highlight des Entwurfs der Architekten Kuehn Malvezzi ist ein großer, sich nach oben erweiternder Lichthof an historischer Stelle in der Mitte des Gebäudes. Wie eine Theaterbühne ist er von den Verkaufsräumen auf der Nordseite zu sehen. Die Bühne bildet ein gläsernes Gewächshaus, das vertikal angeordnet ist und sich über das erste bis dritte Obergeschoss erstreckt. In den gefalteten, beschichteten Glasflächen des Innenhofes spiegeln sich die Pflanzen für den Betrachter wie in einem riesigen Kaleidoskop. Eine ausgefeilte Technik sorgt für das notwendige Klima im Gewächshaus. Der Lichthof dient aus Sicherheitsgründen jedoch lediglich als Blickfang und ist nicht öffentlich begehbar.


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