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11.02.2016 Positive Zukunft gestalten: für Altona, für Hamburg und für Carlsberg

In enger Abstimmung mit der Stadt Hamburg plant die Carlsberg-Gruppe den Umzug der Holsten-Brauerei von Altona nach Hamburg-Hausbruch. Am neuen Standort südlich der Elbe wird ein moderner Braubetrieb entstehen. Der Umzug dorthin ist für das erste Quartal 2018 geplant. Für das freiwerdende Areal in Altona bewarb sich eine Vielzahl von Projektentwicklern, um dort ein Stadtquartier in Mischnutzung zu schaffen.

Holsten gehört zu Hamburg. Seit 1879 ist die bundesweit bekannte Biermarke eng mit dem Standort in Altona verbunden. Es gibt eine S-Bahnstation, Straßen und Gastronomiebetriebe, die den Namen tragen. Holsten und Astra, ebenfalls in Altona gebraut, unterstützen zahlreiche Projekte in Hamburg. Astra ist zudem langjähriger Sponsor des FC St. Pauli. Aus dieser Verbundenheit mit dem Stadtteil empfindet der dänische Braukonzern Carlsberg, seit 2004 Eigentümer der Holsten-Brauerei, große Verantwortung gegenüber den Menschen in Altona. Und das gilt naturgemäß auch, wenn der Braubetrieb nun an einen anderen Standort in Hamburg verlagert, das Areal der Brauerei verkauft und von einem Projektentwickler als Stadtquartier erschlossen werden soll.

Standort nicht mehr optimal für einen Industriebetrieb – aber für ein neues Stadtquartier

Der Standort Altona ist für eine industrielle Nutzung in der Größe der Holsten-Brauerei aus verschiedenen Gründen nicht mehr zeitgemäß. Ein Umzug bietet Vorteile für die Anwohner, die Stadt und das Unternehmen. Für den sinkenden Bierkonsum in Deutschland ist die Kapazität der Anlagen zu groß. Technisch gesehen ist vieles nicht mehr auf dem aktuellen Stand. Beispielsweise wird in den alten Gebäuden auf mehreren Ebenen gearbeitet, die Wege sind sehr lang. Aufgrund von Restriktionen darf außerdem nachts nicht gebraut werden. Dies sind keine optimalen Bedingungen für eine effiziente Produktion. Deshalb liegen die Herstellungskosten in der Holsten-Brauerei etwa 50 Prozent über denen anderer Braustätten der Carlsberg Gruppe in Europa. Anpassungen an die geänderten Bedürfnisse des Marktes schaffen dagegen gute Perspektiven, wie Sebastian Holtz, Deutschland-Chef von Carlsberg, betont: „Wir planen 2016 gegen den Trend auf dem Biermarkt zu wachsen.“

Hamburg benötigt dringend neuen Wohnraum, gerade innerstädtisch sind die Entwicklungsflächen stark begrenzt. Ein Umzug des Brauereigeländes bietet die einmalige Chance im Herzen Altonas ein neues Quartier mit Mischnutzung zu schaffen. Die Anwohner werden von der veränderten Nutzung des Areals durch Senkung der Lärmemissionen und einer spürbaren Entlastung des Verkehrsaufkommens durch LKWs profitieren. Derzeit sind es in der Saison circa 100 Lastwagen täglich, die das Gelände anfahren und häufig im Stau stehen. „Wir sind deshalb überzeugt, eine Verlagerung des Braubetriebs innerhalb Hamburgs ist für Altona, Hamburg und Carlsberg ausschließlich positiv zu bewerten“, fasst Sebastian Holtz zusammen.

Verkauf des Holsten-Areals: Carlsberg in enger Abstimmung mit der Stadt Hamburg
Seit 2013, als die ersten Gespräche über eine Verlagerung der Holsten-Brauerei begannen, ist Carlsberg in enger Abstimmung mit den politisch Verantwortlichen der Stadt Hamburg. Das bestätigt Susanne Meinecke, Pressesprecherin der Wirtschaftsbehörde, in einer Stellungnahme:

„Die Stadt ist seit zwei Jahren mit Carlsberg im Kontakt hinsichtlich der Verlagerung der Holsten- Brauerei im Stadtgebiet. Die Zusammenarbeit ist immer gut und vertrauensvoll verlaufen, und wir sind froh, dass sich jetzt eine Lösung für die Verlagerung anbietet. Dabei hat die Stadt selbstverständlich auch die Entwicklung in Altona im Blick.“

Da die Kompetenzen von Carlsberg im Braugeschäft, nicht aber in der Immobilienbranche liegen, wurde das international agierende Immobilien-Dienstleistungsunternehmen Savills mit der Vermittlung des Verkaufs beauftragt. Aufgrund des sich abzeichnenden großen Interesses entschied man sich für ein Bieterverfahren. Tatsächlich gab eine hohe Anzahl nationaler und internationaler Projektentwickler Gebote ab – ein auch im nationalen Vergleich enormes Interesse, das den Rang des Areals für die Stadtentwicklung deutlich macht.

Weil die Stadt nicht die Kapazitäten hat, die Optionen einer Bebauung mit 30 bis 40 Projektentwicklern zu besprechen, wurde Carlsberg gebeten, eine Vorauswahl zu treffen. Dies ist für professionell organisierte Bieterverfahren bei Stadtentwicklungsprojekten dieser Größe das übliche Vorgehen. Die Stadt wird nun mit den im Bieterprozess verbliebenen Projektentwicklern, die Gespräche aufnehmen. Die Planungen orientieren sich am Nachbargelände Neue Mitte Altona, dem aktuell größten städtebaulichen Entwicklungsprojekt der Hansestadt. Sie sehen alle ein Mischkonzept aus Wohnungen und Gewerbe vor. Weitere Details werden mit den politisch und administrativ Verantwortlichen der Stadt diskutiert.

Zukunft der Holsten-Brauerei: Vertrag über Standort in Hamburg-Hausbruch kurz vor Abschluss

Die Holsten-Brauerei wird auf jeden Fall in Hamburg bleiben. Dies stand zu keinem Zeitpunkt infrage. Mehr als 20 Areale im Hamburger Stadtgebiet wurden in enger Abstimmung mit der Stadt geprüft. Derzeit wird ein Grundstück in Hamburg-Hausbruch nahe der Autobahn A7 favorisiert. Ein „Letter of Intent“, der die Absicht von Carlsberg zur Übernahme des Areals dokumentiert, sowie eine Anhandgabe der Stadt werden derzeit vorbereitet, um allen Beteiligten die nötige Planungssicherheit bereits vor Abschluss des Erbbaurechts zu ermöglichen.

Der personelle, logistische und technische Aufwand für den Umzug einer so großen Brauerei ist enorm. Carlsberg setzt ein erfahrenes, internationales Team ein, das vergleichbare Herausforderungen unter anderem bereits in Kopenhagen und Oslo zum Erfolg geführt hat. Die Bauzeit für die neue Brauerei wird etwa 70 Wochen betragen, die Planungen sehen den Umzug im ersten Quartal 2018 vor. Sollte sich das Planungs- und Genehmigungsverfahren für den neuen Standort verzögern, kann das Konsequenzen für den Umzug haben. Dann müsste er ein Jahr später stattfinden, da das Biergeschäft saisonal geprägt ist und ein Umzug im Sommer zu stark mit den Anforderungen an den Braubetrieb kollidiert.




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