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15.03.2016 Erste Aachener Gebäude mit DGNB-Gold ausgezeichnet

Im Jobcenter der Städteregion Aachen haben nun erstmals zwei Aachener Gebäude das Zertifikat „Gold“ der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) erhalten. Ausgezeichnet wurden der erste Bauabschnitt des Clusters Smart Logistik sowie das Jobcenter selbst. Die Zertifikate wurden in der vergangenen Woche von DGNB-Präsidiumsmitglied Johannes Kreißig an die Vorstände Norbert Hermanns und Jens Kreiterling von der Landmarken AG überreicht, die für die Entwicklung beider Gebäude verantwortlich zeichnet. Bei der anschließenden Podiumsdiskussion der Fachveranstaltung „Landmarken Impulse“ wurde leidenschaftlich über das Thema „Bauen für die öffentliche Hand“ diskutiert.

Während der erste Bauabschnitt des Clusters Smart Logistik auf dem Campus Melaten bereits im vergangenen Oktober zertifiziert wurde, hatte nun auch das Jobcenter der Städteregion an der Gut-Dämme-Straße die umfangreiche Nachhaltigkeitsprüfung der DGNB erfolgreich gemeistert. Den DGNB-Auszeichnungen geht ein wahrer Prüfmarathon voraus, da sie nicht nur auf ökologische Nachhaltigkeit fokussieren, sondern zusätzlich auch sozio-ökonomische Aspekte wie Nutzerfreundlichkeit, Wirtschaftlichkeit und Flexibilität für zukünftige Drittverwendungsmöglichkeiten bewerten. „Beide Gebäude haben nicht nur in einigen, sondern in allen Kriterien den Mindesterfüllungsgrad erreicht“, lobte DGNB-Präsidiumsmitglied Johannes Kreißig bei der Übergabe und ergänzte: „Das Jobcenter ist ein hervorragendes Beispiel dafür, dass man ein sehr schönes Gebäude auch unter Einhaltung eines sehr engen Kostenrahmens entwickeln kann.“

Die Auszeichnung fand im Rahmen der ersten Dialogveranstaltung „Landmarken Impulse“ statt. Nachdem Kilian Kada von kadawittfeldarchitektur die Besonderheiten des Jobcenters als Impulsgeber für das gesamte Quartier Nord vorgestellt hatte, debattierte eine hochkarätig besetzte Runde zum Thema „Bauen für die öffentliche Hand – Privatwirtschaft als Partner für die Zukunft?“. Eingeleitet hatte Prof. Johannes Busmann, Herausgeber der Zeitschrift polis für Urban Development, als Moderator mit einem kurzen Impulsvortrag zum Thema Qualität im öffentlichen Raum, ehe Stefan Graaf, Geschäftsführer des Jobcenters, Landmarken-Vorstand Jens Kreiterling, Architekt Olaf Pudenz von Höhler und Partner sowie Lutz Leide, Leiter des Geschäftsbereichs Bauen und Facility Management der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben und Klaus Schavan, technischer Betriebsleiter des Gebäudemanagements der Stadt Aachen, leidenschaftlich miteinander diskutierten. Dabei ging es vor allem um den Spagat zwischen Termindruck und engen Kostenvorgaben einerseits sowie dem Anspruch auf Qualität und Nutzerfreundlichkeit andererseits.

Als „Hürdensprung mit Ketten und Gewichten an den Füßen“ bezeichnete Lutz Leide diese Aufgabe, während Klaus Schavan den Berg von 4 Millionen technischen Vorschriften kritisierte, den es in Deutschland endlich abzutragen gelte. Die dringend benötigte Flexibilisierung der Strukturen im öffentlichen Sektor sieht Olaf Pudenz angesichts der bestehenden Regularien allerdings noch lange nicht kommen. Optimistischer blickten da Jens Kreiterling und Stefan Graaf in die Zukunft – gerade angesichts ihrer gegenseitigen, positiven Erfahrungen mit dem Jobcenter: Wenn Privatwirtschaft und öffentliche Hand bei Bauvorhaben partnerschaftlich und auf Augenhöhe agieren, können viele spätere Probleme bereits im Vorfeld ausgeräumt werden, so die beiden unisono.





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