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16.10.2017 ZEISS investiert über 300 Mio. Euro in Hightech-Standort in Jena

ZEISS wird über 300 Millionen Euro in einen neuen, integrierten Hightech-Standort investieren. Den entsprechenden Plan stellte der weltweit tätige Technologieführer der optischen und optoelektronischen Industrie heute in Jena vor.

ZEISS wird mit dem Vorhaben bis 2023 seine bisherigen Jenaer Standorte zusammenführen. ZEISS wird dazu von SCHOTT ein bereits heute teilweise ungenutztes Betriebsgelände erwerben, sanieren und darauf neue Gebäude für seinen zweitgrößten Standort weltweit errichten.

Jena ist damit integraler Bestandteil der globalen Investitionsstrategie von ZEISS und schließt nahtlos an eine Reihe von internationalen Projekten zur Erweiterung, Modernisierung und Neuausrichtung von Standorten an, die ZEISS seit 2011 unter anderem in Deutschland, Europa und Asien realisiert hat. So gab das Unternehmen erst vor drei Wochen Investitionspläne von 30 Millionen Euro in den ZEISS Innovation Hub am Karlsruhe Institute of Technology (KIT) bekannt.

„Als weltweiter Technologieführer geht es uns bei unseren Investitionen darum, die vorhandenen Potenziale in unseren Wachstumsmärkten zu nutzen“, erläutert Prof. Dr. Michael Kaschke, Vorsitzender des Konzernvorstands der Carl Zeiss AG. „Dazu brauchen wir eine noch stärkere Präsenz und eine noch bessere Vernetzung an den Innovationshotspots.“ In Jena bedeute dies eine enge Kooperation mit Einrichtungen wie der Friedrich-Schiller-Universität, der Ernst-Abbe-Hochschule, der TU Ilmenau, Fachhochschulen der Region sowie ortsansässigen Instituten, wie denen der Max-Planck-Gesellschaft, beziehe aber auch Partnerunternehmen sowie lokale Zulieferer mit ein.

„Wir werden mit diesen Investitionen unsere Attraktivität als Arbeitgeber für die besten Talente, als Ausbildungsunternehmen für den Nachwuchs und als Kooperationspartner für Wirtschaft und Wissenschaft sichern und werden so auch in Zukunft bestmöglich für den Erfolg unserer Kunden mit unseren Produkten und Lösungen arbeiten“, führte Kaschke weiter aus. Ein besonderes Augenmerk lege ZEISS darauf, am neuen Standort auch eine dynamische Wachstumsumgebung für Start-up-Unternehmen zu schaffen.

Jena als Gründungsstandort bleibt weiterhin einer der führenden ZEISS Innovationsstandorte

Jena ist mit insgesamt 2.000 Mitarbeitern bereits heute der weltweit zweitgrößte ZEISS Standort. Auf dem zu erwerbenden, 80.000 Quadratmeter großen und zum Teil ungenutzten Gelände, will ZEISS einen integrierten Hightech-Komplex errichten, der durch seine Modernität, Offenheit und die dort entwickelte und gefertigte Technologie Strahlkraft für die Hochtechnologie- und Wissenschaftsstadt Jena hat.

Am ZEISS Gründungsort werden so die Voraussetzungen für weiteres Wachstum innerhalb der Unternehmensgruppe geschaffen. Dazu tragen effizientere Gebäude, die neue Infrastruktur und modernere Arbeitsbedingungen auf einer insgesamt größeren Fläche bei. Synergieeffekte zwischen einzelnen Unternehmensbereichen sowie mit Partnern aus Wissenschaft und lokaler Wirtschaft sind zusätzliche Erfolgsfaktoren.

„Die bisherige Infrastruktur in Lichtenhain wird unseren Anforderungen und denen unserer Kunden, Partner und Mitarbeiter nicht mehr gerecht und das Gebäude in Jena-Göschwitz ist durch das rasante Wachstum der Carl Zeiss Meditec AG mittlerweile viel zu klein“, so Kaschke. Synergiepotenziale am neuen Standort sieht der ZEISS Vorstandsvorsitzende auch mit dem Schwesterunternehmen SCHOTT, insbesondere bei der Umsetzung eines nachhaltigeren Energieversorgungskonzeptes, der Logistik sowie anderen Infrastrukturleistungen.

Bis zur Mitte der nächsten Dekade soll ZEISS in Jena auf ca. 2.500 Mitarbeiter anwachsen und somit weiter der zweitgrößte Standort und weltweit eines der führenden Innovationszentren für ZEISS bleiben.

„Starkes Statement für den Standort Thüringen“

Das Land Thüringen und die Stadt Jena haben für das Vorhaben umfangreiche Unterstützung im Rahmen der bestehenden Möglichkeiten zugesagt. Gemeinsam mit der Stadt geht es u.a. darum, neue Verkehrsanbindungen und Parkflächen zu schaffen, sowie ein nachhaltiges Energieversorgungskonzept sicherzustellen.

Der Freistaat wird über die LEG das alte ZEISS Gelände entwickeln; hier bieten sich dann in der nahen Zukunft hervorragende Chancen für weitere Firmen- und Institutsansiedlungen oder Ausgründungen. Zudem fungiert die LEG für die Realisierung des Projekts am neuen ZEISS Standort als zentraler Ansprechpartner.

„Das Vorhaben ist eine gute Nachricht für Thüringen und die Stadt Jena“, betonte der Thüringer Ministerpräsident Bodo Ramelow. „Mit Investitionen von über 300 Millionen Euro in den Hightech-Standort Jena richtet sich das Unternehmen auf die Zukunft aus und sichert so seine internationale Wettbewerbsfähigkeit. Wir erwarten dadurch auch viele Impulse für die Wissenschaft und die Wirtschaft unseres Landes.“

Wolfgang Tiefensee, Thüringer Minister für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft, erklärte: „Ich bin hocherfreut, dass ZEISS sich für Jena entschieden hat. Nicht zuletzt die hervorragende Zusammenarbeit von ZEISS, dem Freistaat und der Stadt Jena in den letzten Wochen hat das möglich gemacht. Mit dieser Jahrhundertinvestition setzt ZEISS auf den bereits jetzt europaweit anerkannten Hightech-Standort Jena und stärkt ihn nachhaltig. Dieses bisher größte Investitionsengagement in Thüringen in diesem Jahrzehnt katapultiert Jena in die nächsthöhere Liga und wird Ausgründungen und die Ansiedlung weiterer Institute und Firmen nach sich ziehen.“

Auch Jenas Oberbürgermeister Dr. Albrecht Schröter freut sich über das Projekt: „ZEISS ist seit seiner Gründung 1846 für Jena ein echter Glücksfall. Und so wie sich das Unternehmen noch heute gegenüber der Stadt in der Pflicht sieht und sie mit seinem Wirken vorwärtsbringt, sehen wir als Stadt uns auch in der Pflicht, das Wachstum von ZEISS zu unterstützen. Es handelt sich hierbei um nichts Geringeres als um die größte private Investition in Jena seit der Friedlichen Revolution. Dafür sind wir außerordentlich dankbar! Und wir sind stolz, dieses tolle Projekt auch von unserer Seite aktiv begleiten zu können.“

„Wir freuen uns auf die nunmehr unmittelbare Nachbarschaft mit unserem Schwesterunternehmen ZEISS und auf die weitere partnerschaftliche Zusammenarbeit zur Weiterentwicklung des Hightech-Standorts Jena“, so Dr. Frank Heinricht, Vorsitzender des Vorstandes der SCHOTT AG.

Die Bauarbeiten auf dem Areal sollen nach den dazugehörigen Baurechts- und Anhörungsverfahren im Jahr 2019 beginnen und Ende 2023 weitestgehend abgeschlossen sein.

Über das tatsächliche Aussehen des Gebäudeensembles und wie die denkmalgeschützten Gebäude auf dem Areal integriert werden, soll ein geschlossener Architekturwettbewerb bis Frühjahr 2018 entscheiden.






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