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30.06.2020 München: Zwei 2. Preise beim Wettbewerb im OPES Quartier

Fotocredits: ingenhoven architects gmbh, Düsseldorf (links) sowie Hilmer Sattler Architekten Ahlers Albrecht, München (rechts).
Mit dieser Entscheidung wird der letzte Baustein der Konversion des ehemaligen Knorr-Bremse-Areals im Münchner Norden auf den Weg gebracht: Am 23. Juni 2020 tagte das Preisgericht zum Wettbewerb für den letzten Teilabschnitt im OPES Quartier in Milbertshofen, in dem ein modernes gemischt genutztes Quartier mit Wohnungen, Büros, Pflegeheim, Nahversorgungs- und Kinderbetreuungseinrichtungen realisiert werden soll. Als Sieger in der Preisgruppe Städtebau prämierte die Jury – jeweils einstimmig – mit zwei 2. Preisen die Entwürfe von Hilmer Sattler Architekten Ahlers Albrecht, München, mit mahl-gebhard-konzepte Landschaftsarchitekten Stadtplaner, München, sowie von ingenhoven architects gmbh, Düsseldorf, mit WKM Landschaftsarchitekten, Düsseldorf.

Neues Vorzeigequartier im Münchner Norden

Es ist eine der größten Projektentwicklungen Münchens: das OPES Quartier auf dem ehemals von Knorr-Bremse genutzten Flächen im Stadtbezirk Milbertshofen. Vor mehr als 20 Jahren hatte Eigentümer Heinz Hermann Thiele den Transformationsprozess angestoßen und mit der Umstrukturierung des insgesamt rund 25 Hektar großen Industrieareals im Münchner Norden begonnen. Inzwischen sind mit dem Leonardo Hotel, dem H2 Hotelturm, modernen Bürogebäuden sowie dem Wohnpark Am Oberwiesenfeld attraktive Immobilien fertiggestellt und bezogen. Mit dem Bürohochhaus OPES Tower und dem OPES Campus-Bürogebäude entstehen weitere hochwertige Gewerbeflächen entlang der Moosacher Straße. Der denkmalgeschützte Hauptsitz der Knorr-Bremse AG wird künftig von der umgebenden Bebauung freigestellt, so dass das umfassend revitalisierte Gebäude als Herz des neuen Quartiers auch die Verbindung zur Historie herstellt. Ein weitläufiger Park, der sich künftig auf den zurzeit fast vollständig versiegelten Flächen erstreckt, bildet die neue grüne Mitte des Quartiers.

Letztes Teilstück mit Schwerpunkt Wohnen

Nun sind auch die Pläne für den finalen Teilabschnitt im nördlichen Bereich des Quartiers auf den Weg gebracht: Dem Grundsatz der Nachhaltigkeit für die Gesamtentwicklung folgend, wird zwischen Lerchenauer Straße und Am Oberwiesenfeld ein modernes, zukunftsfähiges und für alle Altersgruppen lebenswertes Wohnquartier mit ca. 500 Wohnungen – darunter auch Apartmentwohnen und Betreutes Wohnen – realisiert. Mit eigener Nahversorgung, Dienstleistungsangeboten und Gastronomie, vervollständigt durch eine vollstationäre Pflegeeinrichtung, Kinderkrippen und Kindergärten sowie Flächen für Büronutzung, entsteht ein facettenreiches neues urbanes Stadtquartier.

Preisträger im Wettbewerb

Für das Vorhaben wurde von der Eigentümerin OPES Immobilien GmbH in Abstimmung mit der Landeshauptstadt München am 10. Januar 2020 ein Ideen- und Realisierungswettbewerb ausgelobt. Als Zielsetzung wurde die Schaffung eines vielseitigen, identitätsstiftenden Quartiers mit hoher städtebaulicher und landschaftsplanerischer Qualität formuliert. Dieser Aufgabe stellten sich insgesamt 10 Planungsteams. In der Preisgerichtssitzung vom 23. Juni 2020 – der ersten, die nach dem Lockdown und unter entsprechend angepassten Rahmenbedingungen in München stattfand – ermittelte die 12-köpfige Jury nun die Sieger: Einstimmig vergab das Preisgericht zwei 2. Preise für das städtebauliche und landschaftsplanerische Gesamtkonzept an ingenhoven architects gmbh, Düsseldorf mit WKM Landschaftsarchitekten, Düsseldorf, sowie Hilmer Sattler Architekten Ahlers Albrecht, München mit mahl-gebhard-konzepte Landschaftsarchitekten Stadtplaner, München. Der 3. Preis ging an Christoph Mäckler Architekten, Frankfurt am Main mit bbz landschaftsarchitekten, Berlin. Alle drei Preisträger sowie Heide & von Beckerath, Berlin mit SARL Miething Architecte Paysagiste, Paris wurden zudem in der Preisgruppe „Gebäude- und Freianlagenplanung“ ausgezeichnet.

Die Jury würdigte die beiden Siegerentwürfe wie folgt:

Hilmer Sattler Architekten Ahlers Albrecht, München:

Nach Norden wird das Ensemble durch die bauliche Verbindung der Blöcke vor den Lärmimmissionen der Bahntrasse geschützt. Der östliche Block beinhaltet Büronutzung und wirkt als Schallriegel zur Lerchenauer Straße. Nach Süden wird die Bebauung aufgelockert und schafft dadurch einen guten Bezug zum Quartierspark. Auf der Westseite an der Straße Am Oberwiesenfeld entsteht ein Quartiersplatz mit Nahversorgung, der durch die Orientierung und die schützende Figur der Baukörper hohe Aufenthaltsqualität verspricht.

Durch die Variation im Grund- und Aufriss ergibt sich eine vielfältige und im Maßstab sehr menschliche Dimensionierung der Baukörper, mit qualitativ sehr hochwertigen Außenräumen und Innenhöfen. Darüber hinaus ergeben sich zahlreiche Möglichkeiten für die Nutzung der Dächer als Dachterrassen und zur intensiven Begrünung. Die Gebäudestaffelung mit vier bis acht Geschossen ist gut komponiert, ergänzt durch einen 14-geschossigen Hochpunkt im Nordwesten. Auch die Erschließung, sowohl motorisiert als auch fußläufig, wirkt gut durchdacht und klar. Die Wege der Freianlagen verbinden sich wie selbstverständlich mit denen des Quartiersparks.

ingenhoven architects gmbh, Düsseldorf:

Der Entwurf überzeugt in seiner klaren und konsequenten städtebaulichen Fassung des Plangebietes. Eine stringent geschlossene, lärmabriegelnde Bebauung entlang der Planstraße im Norden mit kräftigen, räumlichen Fassungen der West- und Ostseite bildet den Rücken für drei im Süden zum Park hin freistehend platzierte, 10-12 geschossige Wohntürme. Die eigenständige, starke Formgebung wird verstärkt durch eine nach außen zum Straßenraum streng orthogonal geschlossene Raumkante, die nach innen eine amorphe Gebäudeausformung erhält.

Die weichen und geschwungenen Fassaden zum Park sind ein stark identitätsstiftendes Gestaltungselement und suggerieren eine gefällige, leicht modische Architektursprache. Konstruktiv werden sie um orthogonale Baukörper gewickelt, die eine gute Nutzbarkeit der Grundrisse ermöglichen.

Der von einer Green Building Strategie geprägte Gesamtentwurf als zukunftsweisendes klimaneutrales Quartier wird außerordentlich begrüßt. Der Entwurf gibt in seinem Gesamtauftritt, insbesondere auch bezüglich seines ambitionierten Energiekonzeptes und der hochwertigen Freisitzangebote der Fassaden, ein hohes gestalterisches Versprechen.

„Wir freuen uns, dass mit den Siegerentwürfen zwei hochattraktive und gleichermaßen unterschiedliche Planungskonzepte vorliegen, die das Preisgericht einstimmig überzeugen konnten. Wir werden uns im nächsten Schritt intensiv mit den beiden Vorschlägen befassen und gemeinsam mit dem Planungsreferat der Landeshauptstadt München die grundlegenden Rahmenbedingungen für das anstehende Bebauungsplanverfahren erarbeiten“, so OPES-Geschäftsführer Dr. Jürgen Büllesbach. „Mit der heutigen Entscheidung gelingt ein schöner Abschluss dieser Gesamtentwicklung, die hohe Ansprüche an Nachhaltigkeit und ein langfristig werthaltiges Qualitätsniveau berücksichtigt.“

Die Siegerentwürfe dienen als Grundlage für die nächsten Schritte im Realisierungsprozess. Mit der kompletten Fertigstellung des letzten Bauabschnitts wird bis Ende 2028 gerechnet. Alle Wohnungen und Gewerbeflächen im OPES Quartier sollen langfristig im Portfolio des Eigentümers bleiben und werden vermietet.








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