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03.08.2020 Olga-Areal Stuttgart: Neubau eines Wohn- und Geschäftshauses

Das Stuttgarter Planungsbüro realisierte auf dem ehemaligen Areal des Olgahospitals entlang der Schloss- und Senefelderstraße ein Wohn- und Geschäftshaus mit 50 Wohneinheiten, Gewerbeflächen und Tiefgarage. Das Konzept der „Drei Häuser" wurde in einem Investorenauswahlverfahren mit dem ersten Preis ausgezeichnet.

Vom "Olgäle" zum neuen Stadtquartier

Auf dem Olga-Areal, eine gründerzeitlichen Stadterweiterung im Stuttgarter Westen, befand sich seit den 1970er Jahren das Olgahospital, von den Stuttgartern liebevoll "Olgäle" genannt. Da sich der Gebäudebestand sich nicht für eine Nachnutzung eignete, entschied sich die Stadt Stuttgart zum Abbruch der Krankenhausgebäude und einer städtebaulichen Neuordnung und Aufwertung des Quartiers – durch eine kleinteilige Entwicklung mit Blockrand- und Hofstrukturen, durchsetzt von Plätzen und Grünflächen.

Das Grundstück wurde parzelliert und an Baugemeinschaften sowie öffentliche und private Bauherren verkauft. Zwischen 2016 und 2019 entstanden ca. 220 Wohnungen, eine Kindertagesstätte, ein Familien- und Nachbarschaftszentrum, ein Spielplatz, vier Tiefgaragen sowie Gewerbeflächen.

Baufeld 4: Fortführung einer Stuttgarter Bautradition in zentraler Lage

Zusammen mit einem lokalen Bauträger nahmen Neugebauer + Rösch Architekten erfolgreich am Investorenauswahlverfahren für das Baufeld 4 des Olga-Areals teil. Das gemeinsame Konzept der „Drei Häuser" überzeugte die Jury und wurde 2015 mit dem ersten Preis ausgezeichnet. 50 Wohneinheiten sowie Gewerbeflächen im Erdgeschoss plus eine Tiefgarage entstanden bis 2019 in drei einzeln ablesbaren Häusern entlang der Schloss- und Senefelderstraße. 11 der 50 Wohnungen wurden über das städtische Programm "Preiswertes Wohneigentum" gefördert.

Durch die prominenten Ecklage zur Stadtmitte nimmt das Baufeld 4 eine wichtige Rolle innerhalb des Olga-Areals ein. Darüber hinaus bietet der Gebäudekomplex mit dem geschickt in die Topographie integrierten Supermarkt und dem zentralen Spielplatz einen wichtigen Treffpunkt für alle Bewohner des Quartiers und der umliegenden Straßen.

Die typische Atmosphäre und Stimmung des Stuttgarter Westens wird auch von der Architektur getragen. Eine Architektur, die die vorhandenen Traditionen aufnimmt und weiter führt: So orientiert sich der Baukörper, dessen Höhenstaffelung durch den städtebaulichen Entwurf vorgegeben war, am "Stuttgarter Bauwich". Die drei Bauteile sind durch die für das Stadtbild in Stuttgarts Gründerzeitquartieren typische Fuge zwischen den Gebäuden optisch getrennt.

Die Fassaden des L-förmigen Wohn- und Geschäftshauses werden durch eingeschnittene Fenster und Loggien rhythmisch strukturiert, unterschiedliche Fassadenmaterialien wie Putz und Klinkerriemchen wechseln sich ab. Mit ihrer hellen, aber dennoch warmen Farbgebung tragen die abwechslungsreichen Fassadenflächen zur Aufenthaltsqualität der öffentlichen Räume bei – sowohl im Hofbereich als auch entlang der Straßen.

Dabei bieten gerade die Loggien besondere Qualitäten: Sie dienen als Energiepuffer, schützen die dahinter liegenden Aufenthaltsräume vor Lärm und bieten fast das ganze Jahr eine angenehme Aufenthaltsqualität. Die flexiblen Wohnungsgrundrisse ermöglichen zeitgemäßes innerstädtisches Wohnen – und sie gewährleisten eine nachhaltige und solide Vermietbarkeit.

Photovoltaik, Wärme aus dem Blockheizkraftwerk und energetische Effizienz durch kompakte Bauweise

Über ein gasbetriebenes Blockheizkraftwerk wird das gesamte Olga-Areal mit Wärme versorgt. Der kompakte Baukörper des von Neugebauer + Rösch realisierten Wohn- und Geschäfshauses hat ein optimales Oberflächen-Volumen-Verhältnis und erfüllt damit die Grundvoraussetzung für ein energetisch optimiertes Gebäude.

Die Dächer sind mit energieeffizienten und nachhaltigen Photovoltaikanlagen ausgestattet, die erforderlichen Lüftungsanlagen sparen durch Wärmerückgewinnung Heizkosten. Alle Wohnungen wurden im KfW-Effizienzhaus 55-Standard realisiert, die Gewerbeeinheiten auf Basis der EnEV 2009. Positiv wirkt sich auch das aus Schallschutzgründen vorgesehene Schliessen der Loggien aus. Hierdurch werden energetische Pufferzonen geschaffen, die zu einer weiteren Senkung des Heizwärmebedarfs beitragen.








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