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28.08.2020 Hamburg: Start für 52 geförderte Studentenapartments

Mit der Grundsteinlegung starten am gestrigen Donnerstag Instone Real Estate und der Hamburger Projektentwickler NORD PROJECT in Eimsbüttel den Bau von 52 geförderten Apartments für Studierende und Auszubildende. Die Arbeiten auf dem Eckgrundstück Schulterblatt/Amandastraße sollen bis Herbst 2022 abgeschlossen sein.

Auf dem benachbarten Grundstück errichtet der deutschlandweit tätige Wohnentwickler Instone Real Estate 113 Eigentumswohnungen. „Den Anteil des geförderten Wohnungsbaus bei diesem Projekt in Form eines Hauses für Studierende und Auszubildende zu erfüllen, ist positiv für den Stadtteil“, betont Gerrit M. Ernst, Geschäftsführer der NORD PROJECT im Rahmen der Grundsteinlegung und lobt die Kooperation mit Instone. „In Hamburg haben es die jungen Leute extrem schwer, bezahlbaren Wohnraum zu finden, weil ein Studium oder eine Ausbildung in unserer Stadt so begehrt sind. So übt beispielsweise der neu erlangte Exzellenz-Status der Universität eine große Anziehungskraft aus. Deshalb ist diese Immobilien-Kombination eine gute Lösung.“ Und die Studierenden haben einen besonderen Lage-Vorteil. Sie wohnen direkt am Schanzenviertel, das mit seinen unzähligen Cafés, Bars, Restaurants, Shops und Kulturangeboten einer der angesagtesten Quartiere Hamburgs ist.
Sichere Kalkulation mit günstiger Miete

Die Apartments für Studierende und Auszubildende werden durchschnittlich rund 20 Quadratmeter groß, sie sind voll möbliert, bieten ein eigenes Bad sowie eine Küchenzeile. 9 der 52 Einheiten, sind barrierefrei. Die Kaltmiete für eine Wohnung in der neuen Anlage beträgt nur ca. 241 Euro Kaltmiete im Monat. Bei der späteren Warmmiete kommt eine abschließende Pauschale für Heizung, Strom, Wasser und das Highspeed-Internet dazu. „Es gibt keine Überraschungen bei Nebenkosten-Abrechnungen. Somit können die jungen Leute finanziell sicher kalkulieren“, erläutert Isabelle Schrader, Projektmanagerin bei NORD PROJECT. Insgesamt addiert sich die Wohnfläche auf 1.055 Quadratmeter.

Die günstigen Mieten sind möglich, weil die Stadt Hamburg finanzielle Unterstützung in Form günstiger Darlehen gewährt, organisiert über die Hamburgische Investitions- und Förderbank (IFB). „Günstiges Wohnen für Studierende und Azubis in einer solch attraktiven Lage unweit des Schanzenviertels ist langfristig nur auf diese Weise möglich“, betont NORD PROJECT Geschäftsführer Ernst. Die über eine Dauer von 30 Jahren festgeschriebenen Miethöhen sowie Zuschüsse ermöglichen die notwendige Kalkulierbarkeit.

Mitinvestiert in das geförderte Studentenwohnheim hat die Hamburger Heinrich Hartmann Stiftung. Diese wurde aus dem Vermögen des gleichnamigen Baugeschäfts aufgebaut und fördert soziale Projekte im Stadtteil Barmbek. „Nicht nur bei der Förderung von Vorhaben, die der Allgemeinheit dienen, wollen wir uns auf Hamburg konzentrieren, sondern möglichst auch bei der Anlage des Stiftungsvermögens“, sagt Jörg Ludewig, Vorstandvorsitzender der Stiftung. Ziel ist dabei nicht nur eine gut kalkulierbare und ausreichende Rendite für die in der Satzung definierte gemeinnützige Aufgabe, sondern auch der Nutzen der Hamburger Gemeinschaft.

„Das Studentenwohnheim von NORD PROJECT ist gleich aus mehreren Gründen ideal“, so Ludewig: „Nach dem 2. Weltkrieg war der Wiederaufbau der zerstörten Häuser Hamburgs und das Schaffen von bezahlbarem Wohnraum besonderer Tätigkeitsschwerpunkt des Bauunternehmens und auch den Söhnen Otto und Ernst Hartmann sowie später der 2019 verstorbenen Enkelin und Stifterin Wilma Süllau ein besonderes Anliegen. Da passt ein preisgünstiges gefördertes Wohnheim für Studierende und Auszubildende absolut.“ Gleichzeitig entsteht durch die Kombination mit Eigentumswohnungen dank der Mischung verschiedener Generationen ein lebhaftes Quartier, das zu dieser Stadt-Lage passt. Davon soll der gesamte Stadtteil profitieren. Gegründet wurde die Stiftung 2014 unter dem Dach der Haspa Hamburg Stiftung, die das Vermögen von insgesamt rund 300 Stiftungen aus Hamburg verwaltet.

Kommunikationszentren im Salon und auf der Dachterrasse

Das neue Studierenden-Wohnheim in Eimsbüttel soll nicht nur jungen Leuten Wohnraum bieten, sondern auch interessante Veranstaltungen ermöglichen. Im Erdgeschoss entsteht eine Salonfläche für Lesungen, Diskussionen und Ausstellungen, als Begegnungsstätte für das gesamte Viertel. Vorgesehen sind dort unter anderem Veranstaltungen der gemeinnützigen Moses Mendelssohn Stiftung, mit der NORD PROJECT seit vielen Jahren zusammenarbeitet. „Wir wollen hier Salonkultur im besten Sinne pflegen und mit vielfältigen Formaten Menschen zusammen und ins Gespräch bringen“, erläutert Dr. Jasmin Sohnemann, zuständige Konzept-Beraterin aus der Stiftungsgruppe, die Planung für den offenen Begegnungsraum. Auch für interne Veranstaltungen steht der Gemeinschaftsraum den ab Ende 2022 am Schulterblatt wohnenden Studierenden zur Verfügung. Und nicht nur das: Zu diesem Zweck gibt es als zweites, architektonisch besonderes Kommunikationszentrum eine Dachterrasse.

Nach der Tradition der Moses Mendelssohn Stiftung werden Immobilien stets nach Persönlichkeiten benannt, die im deutsch-jüdischen Kontext von Bedeutung sind. Das Studentenwohnheim am Schulterblatt erhält den Namen der bekannten jüdischen Philosophin, politischen Theoretikerin und Schriftstellerin Hannah Arendt. „Ihre Schriften, in denen sie sich mit Totalitarismus sowie der Ausgrenzung bestimmter Bevölkerungsgruppen auseinandersetzt, sollten viele heutige politische Akteure noch mal intensiv studieren“, sagt Prof. Dr. Julius H. Schoeps, Vorstand der Moses Mendelssohn Stiftung auf der Grundsteinlegung: „Das würde der aktuellen Debatte guttun.“

Professor Dr. Schoeps erinnerte im Rahmen der Grundsteinlegung auch an Hannah Arendts berühmte und noch heute hoch-aktuelle Hamburger Rede vom September 1959 anlässlich der Verleihung des Lessing-Preises. Hannah Arendt sprach eindringlich „Von der Menschlichkeit in finsteren Zeiten“ und nannte damals nicht nur über die Freiheit als erste Behauptung der Menschlichkeit, sondern pries auch das Prinzip der Freundschaft. Diese konstituiere sich im Gespräch über die Welt. Deshalb sei es auch folgerichtig, wenn Hannah Arendts Devise „Denken ohne Geländer“ das Leitmotiv des Salons in der neuen Hamburger Wohnanlage am Schulterblatt wird.







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