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26.11.2020 Groß & Partner kann auch Rückbau: DGNB prämiert FOUR mit Platin

Zum ersten Mal seit dem Bestehen vergibt die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) ein Rückbau-Zertifikat an das Hochhausquartett FOUR in Frankfurt. Die Auszeichnung wurde gestern im Rahmen einer Hybridveranstaltung zum Thema „Urban Mining – Rückbaupraxis heute“ von DGNB-Präsident Amandus Sattler und DGNB-Vorstand Dr. Christine Lemaitre digital an Peter Matteo, geschäftsführender Gesellschafter von Groß & Partner, übergeben.

Die vier Hochhäuser, die derzeit von dem Frankfurter Projektentwickler auf dem Areal zwischen Neue Schlesingergasse, Große Gallusstraße und Junghofstraße realisiert werden, sind damit nicht nur das erste Bauprojekt, bei dem das DGNB-Nutzungsprofil „Vertical City“ angewandt wird, sondern ebenfalls der komplette Rückbauprozess zertifiziert ist. Die Rückbauarbeiten erfolgten im Jahr 2018 und sahen zunächst die Entkernung der Bestandsgebäude vor. Anschließend wurden die Gebäude mit insgesamt 340.000 Kubikmeter umbauten Raum, darunter auch das 96 Meter hohe Hochhaus in der Großen Gallusstraße, konventionell abgetragen.

„Die DGNB-Kriterien sind streng – aber wir haben über den kompletten Abbruch hinweg alle Vorgaben eingehalten“, resümiert Geschäftsführer Peter Matteo die erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Nachunternehmer AWR Abbruch. „Mit dem FOUR setzen wir so neue Impulse im Bereich der Nachhaltigkeit und fokussieren den schonenden Umgang mit Ressourcen vom ersten Bauschritt an.“

Das entspricht auch der Zielsetzung des Rückbauzertifikats der DGNB, das einen wichtigen Beitrag für einen verantwortungsvolleren Umgang mit Ressourcen in der Bau- und Immobilienwirtschaft leistet. Dabei geht es vor allem darum, Baustoffe in einen Kreislauf zu führen, Recycling zu unterstützen und die zu entsorgenden Massen zu reduzieren.

Um diese Kriterien zu erfüllen, müssen verschiedene Maßnahmen getroffen werden. So hat Groß & Partner beispielsweise die Fenster sowie die denkmalgeschützte Fassade auf dem Areal fachmännisch ausbauen und einlagern lassen, um diese für den Neubau wiederverwerten zu können. Zusätzlich implementierte der Frankfurter Projektentwickler eine professionelle Baustellenkommunikation, die bei Fragen stets erreichbar ist und die regelmäßig über alle Vorgänge auf der Baustelle informiert.

„Transparenz ist ein entscheidender Faktor für uns“, sagt dazu Geschäftsführer Peter Matteo. Johanna Kübchen, zuständig für die Zusammenarbeit mit der DGNB, ergänzt: „Das gilt nicht nur nach außen, sondern auch nach innen: Während des Rückbaus haben wir alle Stoffströme erfasst und gemeinsam mit AWR stetig überlegt, wie wir die Verwertung der bestehenden Materialien verbessern und die dazugehörigen Transportwege optimieren können.“ In Summe stelle das Hochhausensemble FOUR für sich alleingenommen bereits eine echte Herausforderung für jeden Projektentwickler dar. Die zusätzliche Entwicklung eines ganzheitlichen, nachhaltigen Rückbauprozesses umso mehr. Aber, so betont Matteo: „Vorreiter zu sein ist unser Anspruch an uns und alle unsere Projekte.“









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