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07.04.2013 Berlin: Bürovermietung schwächelnd – Investmentaktivitäten schwungvoll

Auf dem Berliner Bürovermietungsmarkt bewegte sich die Anzahl der Vertragsabschlüsse im ersten Quartal 2013 mit über 120 zwar auf dem Niveau des Vorjahreszeitraums, der Flächenumsatz notierte dabei mit rund 88.000 m² aber ein um fast 30% niedrigeres Volumen. Auch der 5- und 10-Jahresschnitt der jeweils ersten Quartale ist mit – 21 % und – 13 % deutlich unterschritten. Das überrascht nicht, insofern als Großvermietungen jenseits der 10.000 oder sogar 20.000 m² gänzlich fehlten, Größenordnungen, die in den letzten beiden Jahren zu Rekordumsätzen geführt hatten. Die größte Anmietung im laufenden Jahr durch einen Nutzer aus dem Gesundheitsbereich im Teilmarkt Innerstädtisch Ost hatte rund 6.000 m². Insgesamt machten die Top 5 nur ein Viertel des Gesamtumsatzes aus, ein Jahr zuvor waren es noch 38 %. „Auch wenn wir die erwarteten großen Abschlüsse in den kommenden drei Quartalen sehen werden, wird das Umsatzniveau der letzten beiden Jahre nicht erreicht werden“, so Jan Hübler, Senior Executive Tenant Representation Berlin. „Derzeit gehen wir eher von einem Volumen in der Größenordnung von um die 450.000 m² aus.“

Vor dem Hintergrund der Umsatzentwicklung und eines im Jahresvergleich zwar stark gestiegenen Fertigstellungsvolumens (Verfünffachung auf knapp 41.000 m²), das allerdings durch eine hohe Vermietungsquote von 85 % gekennzeichnet ist, bleibt die Leerstandsquote gegenüber dem Vorquartal mit 8,5% stabil. Eine Veränderung ist bis zum Jahresende nicht zu erwarten. Auch wenn das Bauvolumen in Gestalt von Projektentwicklungen wie „Upper West“ in Charlottenburg 1A, „MK7“ / „Humboldthafen 1“ am Hauptbahnhof oder dem „Leipziger Platz 16“ zulegt: relevant werden diese Flächen erst nach Fertigstellung frühestens 2014.

Von einer ähnlich stabilen Entwicklung gehen wir auch bei der Spitzenmiete aus, die Ende März 2013 bei 22,00 Euro/m²/Monat bewegte.

Im Gegensatz zum Vermietungsmarkt konnte der Berliner Investmentmarkt den Schwung aus dem Vorjahr mitnehmen. Für insgesamt 830 Mio. Euro wurden im ersten Vierteljahr Objekte ge- und verkauft, im Jahresvergleich ein Plus von 60%. Damit liegt beim Transaktionsvolumen die Bundeshauptstadt nach München (880 Mio. Euro) auf Platz 2.

Büroinvestments dominierten bis dato das investive Geschehen, die acht größten Deals waren allesamt Transaktionen in dieser Assetklasse. Insgesamt flossen 690 Mio. Euro in Büroimmobilien. Einzelhandelsinvestments kamen lediglich auf einen Anteil von 3 %, entsprechend 23 Mio. Euro, ein Jahr zuvor waren es noch 34%).

„Zwar waren die ersten drei Monate teilweise auch von Überhängen aus 2012 geprägt, das Investoreninteresse an der Spree ist und bleibt aber hoch. Ein Transaktionsvolumen von 3,5 Mrd. Euro für das Gesamtjahr scheint realistisch“, so Alexander Kropf, Teamleiter Büroinvestment Jones Lang LaSalle Berlin. Und weiter: „Die anhaltende Produktverknappung vor allem im Core-Bereich und die gleichzeitig ausbleibenden spekulativen Entwicklungen haben zur Folge, dass Investoren verstärkt auch andere Risikoklassen in Betracht ziehen, wie Value add und opportunistische Investments. Die Anleger profitierten bei solchen Investments auch von den steigenden Durchschnittsmieten. Gefragt seien Asset Management- intensive Immobilien.“

Die Spitzenrenditen blieben im 1. Quartal für alle Nutzungsarten stabil. Für Büroimmobilien bewegten sie sich bei 4,80%, für innerstädtische Geschäftshäuser bei 4,40 %.


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