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07.04.2013 Attraktives Einzugsgebiet erfreut Göttinger Einzelhandel

Göttingen ist eines der Oberzentren und fünftgrößte Stadt in Niedersachsen. Neben seiner Bedeutung als Messtechnik-In¬dustriestandort glänzt Göttingen als Zentrum für Wissenschaft, Forschung und Bildung. Zu diesem Ruf beigetragen haben die Georg-August-Universität mit rund 24.000 Studierenden, zwei Fachhochschulen, fünf Max-Planck-Institute und das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). Mit 130 Instituten und Firmen hat sich in Göttingen ein dynamischer Sektor der Fort- und Weiterbildung etabliert. „Aus Einzelhandelssicht gleicht vor allen Dingen das Einzugsgebiet mit mehr als 600.000 Menschen im südniedersächsischen Raum zwischen Weser und Harz und dem Thüringer Eichsfeld die leicht unterdurch¬schnittliche Kaufkraft der Stadt aus“, sagt Jürgen Kreutz, Ge¬schäftsführer bei COMFORT.

BEDEUTUNG DER STADT ALS EINZELHANDELS-STANDORT

Die Stadt sei daher ungeachtet der leicht unterdurchschnittli¬chen Kaufkraft seiner Einwohner aufgrund ihrer zentralen Lage in Deutschland und der hohen Zentralitätskennziffer ein sehr erfolgreicher und nachgefragter Einzelhandelsstandort. Im Jahr 2011 wurden auf der Verkaufsfläche in der Göttinger City mehr als 330 Millionen EUR umgesetzt. Der Umsatzanteil der Innenstadt am Gesamtumsatz der Stadt fällt mit mehr als 41 Prozent überdurchschnittlich aus. Ein Umstand, der die ausgeprägte Stärke der Göttinger Innenstadt als Einzelhan¬delsstandort noch einmal deutlich zum Ausdruck bringt. Einzelhandel und Gastronomie sind nach wie vor die zentralen Wirtschaftsfaktoren der Göttinger Innenstadt.

Als Frequenzbringer sind sie auch Motor für Kultur, Tourismus, Infrastruktur und Dienstleistungen sowie für öffentliche und private Investoren. Der mit Abstand größte Arbeitgeber in der Innenstadt ist der Einzelhandel. Die Anziehungskraft der Innenstadt und des Einzelhandels auf die Region wird auch anhand der steigenden Mietpreise deutlich: von 70 EUR/m² im Jahr 2007 steigen sie aktuell bis auf 92 EUR/m².


Weender Straße
• Attraktivste Einkaufsstraße in Göttingen
• Durch kleinteilige Flächen und Denkmalschutz geprägt
• Einzige mehrgeschossige Großflächen: C&A, Thalia, New Yorker, H&M
• Neue Mieter: S. Oliver Family Store und H&M
• Aktueller Mietpreis liegt bei 92 EUR/m²

Kornmarkt
• Übergang von der Weender Straße zur Groner Straße
• Einzige Großfläche von Karstadt Sport genutzt, ansonsten eher kleinteiliger Besatz
• Neuer Mieter: Smarteyes

Groner Straße
• Ehemals die wichtigste Einkaufsstraße Göttingens – Busverkehr
• Karstadt, Pimkie und Esprit als bekannte Einzelhändler, sonst höherer Anteil an regionalen Händlern und Discountern
• Neue Mieter: Boecker, K-Town und Tamaris.

Weender und Groner Straße bilden nach wie vor die 1A-Einkaufslage. Das ehemalige Wehmeyer Haus wurde von der Miro Radici Group übernommen, in dem nun die Steilmann-Boecker-Mode vertrieben wird. In der ehemaligen Markthalle betreibt Karstadt das Konzept „K-Town“.
Dabei hat sich die Weender Straße nach Auskunft von Kreutz in den vergangenen Jahren deutlich ge wandelt. Eine Vielzahl regionaler Anbieter wurden durch moderne – vor allem young-fashion-orien¬tierte Konzepte - ersetzt. Trotz hoher Denkmalschutzauflagen entstanden deutlich größere Ladenflä¬chen für Frequenzbringer wie H&M, Promod und S. Oliver. Die Top-Frequenz hat sich dadurch in den nördlichen Teil der Weender Straße (höhere Hausnummern) verlagert und würde bei einer Revitalisie¬rung des aus den 70er Jahren stammenden Carreé Göttingen noch weiter gestärkt. Pläne hierzu lie¬gen nun vor. Die von Lon¬don aus ope¬rie¬ren¬de Fonds¬ge¬sell¬schaft Re¬so¬lu¬ti¬on Pro¬per¬ty, die die Im¬mo¬bi¬lie un¬längst ge¬kauft hat, möch¬te das Cen¬ter im nächs¬ten Jahr um¬bau¬en und zu einer Platt¬form für na¬tio¬na¬le und in¬ter¬na¬tio¬nal be¬kann¬te Mar¬ken neben den bis¬he-ri¬gen An¬ker¬mie¬tern Sa¬turn, tegut und dm Dro¬ge¬rie¬markt ma¬chen. Resolution Property will den Umlauf im Center verbessern und einen zweige¬schossigen, 2.000 qm großen Laden schaffen, der zur Weender Straße zeigt. Dort soll ein bekannter Modefilialist einziehen. Die Verkaufs¬fläche vergrößert sich durch den Umbau geringfügig um rund 10 Prozent von 9.000 qm auf 10.000 qm, 20 bis 25 Geschäfte sollen im neuen Carré Platz finden. Das Carré Göttingen wurde 1974 als Hertie-Warenhaus erbaut und 1987 in ein Shoppingcenter umge¬wandelt. Nach er¬folg¬rei¬cher Neu-ver¬mie¬tung ist dann der Wei¬ter¬ver¬kauf vor¬ge¬se¬hen.

Mit dem Einzelhandelskonzept „Göttinger Liste“ hat die Stadt schon vor einiger Zeit eine Grundlage für den Erhalt der Innenstadt in ihrer Handelsfunktion und damit Planungssicherheit für die zentrale Rolle als Handels- und Besuchermagnet geschaffen. Dies hat sich für die Anrainer der Innenstadt of¬fenbar bewährt. Denn bestimmte Konzepte sollten sich nur hier ansiedeln dürfen.

FAZIT UND PERSPEKTIVE
Göttinger Einzelhandel reüssiert in der Innenstadt
Vor dem Hintergrund seiner wachsenden Bedeutung für die Region und den erfolgreichen Modernisierungsanstrengungen der Stadt darf Göttingen nach Ansicht des COMFORT-Experten Jürgen Kreutz auch künftig als ausgezeichneter Standort für den Einzelhandel betrachtet werden.

Ein Umstand, der auch in der überproportionalen Mietpreissteigerung für Ladenlokale in den 1A-Lagen seinen Ausdruck findet. In den vergangenen fünf Jahren von 2007 bis 2012 stiegen die Mieten um mehr als 31 Pro¬zent. Zum Vergleich: Im Durchschnitt aller von COMFORT untersuchten Einkaufsstädte stiegen die Mieten im gleichen Zeitraum nur um 7,5 Prozent. Auch Immobilieninvestments in der richtigen Lage gelten daher als sichere Anlage. Geschäftshäuser in besten Lagen erzielen bei marktgerechten Mietkonditionen Kaufpreise bis zu mehr als dem 17-fachen der Jahresnettomiete. Die Anfangsrendite liegt bei etwa 5,9 Prozent. Dies ist als eindeutiges Indiz für die weitgehende Risikofreiheit solcher Investments zu werten.


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