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12.04.2013 WestImmo beendet Geschäftsjahr 2012 mit solidem Ergebnis

Die Westdeutsche Immobilienbank AG konnte ihr Ergebnis 2012 trotz der Belastungen aus dem Umbau des ehemaligen WestLB Konzerns nachhaltig verbessern: Nach einem Minus im Vorjahr weist der handelsrechtliche Einzelabschluss für das Geschäftsjahr 2012 wieder schwarze Zahlen aus; vor Steuern ergibt sich ein Plus von 0,1 Millionen, nach Steuern von 0,5 Millionen Euro (Vorjahr: - 203,2 Mio. €). Im Konzern konnte der Fehlbetrag ebenfalls fast vollständig abgebaut werden, vor Steuern ergibt sich für 2012 noch ein Minus von 19,8 Millionen Euro (Vorjahr: -167,2 Mio. €). Ohne Sondereffekte im Zusammenhang mit der Restrukturierung des ehemaligen WestLB Konzerns in Höhe von 29,6 Millionen Euro hätte die Bank auch im Konzernabschluss nach IFRS ein positives Ergebnis vor Steuern erzielt.

„Das Ergebnis des abgelaufenen Geschäftsjahres unterstreicht die Solidität und strukturelle Ertragskraft der WestImmo“, sagte der Vorstandsvorsitzende Claus-Jürgen Cohausz in Mainz. Es sei umso beachtlicher, als die Immobilienbank durch die Beschlüsse zur Umstrukturierung der WestLB seit 1. Juli 2012 kein Neugeschäft mehr tätigen dürfe. Schon vor diesem Termin habe der angestrebte Verkauf der Bank deren Geschäftsentwicklung deutlich eingeschränkt.

Die WestImmo prolongierte 2012 gewerbliche Immobilienkredite in Höhe von 1,5 Milliarden Euro (Vorjahr: 0,7 Mrd €). Rund ein Fünftel des Volumens entfiel auf Deutschland, etwa die Hälfte auf andere europäische Staaten. Das in Nordamerika erzielte Volumen machte rund 16 Prozent aus, in Asien waren es 13 Prozent. Der Bank gelang es 2012, potenzielle Risiken aus der Staatschuldenkrise weiter zu verringern. Sie baute ihr Portfolio an griechischen Staatsanleihen vollständig ab und reduzierte den Bestand an italienischen Staatsanleihen signifikant. Dies werde das Risikoprofil der Bank weiter verbessern, unterstrich Cohausz.

Zinsüberschuss und Risikovorsorge belegen gutes Kerngeschäft
Die WestImmo erzielte 2012 im Konzern einen Zinsüberschuss von 191,4 Millionen Euro (Vorjahr: 219,5 Mio €), der Provisionsüberschuss betrug 2,8 Millionen Euro (Vorjahr: 3,4 Mio €). Der Rückgang gegenüber dem Vorjahr ist vor allem Folge der Restriktionen, die der WestImmo beim Umbau des ehemaligen WestLB Konzerns auferlegt wurden. Die Kreditrisikovorsorge erhöhte sich um 10,6 Millionen Euro gegenüber 2011 und beträgt jetzt 52,9 Millionen Euro. Damit blieb sie unter dem geplanten Niveau.

Das Handelsergebnis ist mit -42,0 Millionen Euro negativ (Vorjahr: + 57,8 Mio €). Das geht maßgeblich auf die Entwicklung der Spreads bei Fremdwährungsrefinanzierungen zurück. Das Finanzanlageergebnis ist durch Verluste beim Verkauf von Staatsanleihen geprägt und liegt bei -18,7 Millionen Euro (Vorjahr: - 283,2 Mio. €). Im Vorjahr war das Ergebnis durch Wertminderungen aus griechischen Staatsanleihen belastet.

Der Verwaltungsaufwand fiel um 15 Prozent auf 72,9 Millionen Euro (Vj. 85,8 Mio €). Neben den Personal- sanken auch die anderen Verwaltungsaufwendungen, beides ist im Zusammenhang mit den eingeschränkten Geschäftsmöglichkeiten der WestImmo im Rahmen des Beschlusses der Europäischen Kommission zur Restrukturierung der WestLB zu sehen. Zum Jahresende 2012 waren im WestImmo Konzern 357 (Vorjahr: 420) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt.

Rückstellungen im HGB-Abschluss stärken Ertragskraft
Auch im HGB Einzelabschluss sind Sondereffekte enthalten, die den Zinsertrag gegenüber dem Vorjahr reduzierten. Sie resultieren aus der Auflösung von Zinsswaps, denen nach Verkauf beziehungsweise Umschuldung italienischer und griechischer Staatsanleihen keine Zinserträge mehr gegenüberstanden. Zudem hat der Vorstand die Vorsorge für allgemeine Bankrisiken aufgestockt. Dies hat das Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit um knapp 50 Millionen Euro reduziert; es liegt jetzt bei 1,8 Millionen Euro (Vorjahr: - 175,7 Mio. €).

„Bereinigt um diesen Sondereffekt zeigt das Ergebnis des Geschäftsjahres 2012, dass die WestImmo unverändert über ein gutes Kerngeschäft verfügt“, so Cohausz. Die Bank habe ihre Ertragskraft aus dem Kreditgeschäft genutzt, um die Belastungen aus der Staatsschuldenkrise und Restrukturierung des ehemaligen WestLB Konzern aufzufangen. Die Vorsorgemaßnahme werde die künftige Ertragskraft der Bank nachhaltig stärken.

Verkauf ermöglicht Intensivierung der Geschäftstätigkeit
Die WestImmo bietet ihren Bestandskunden weiterhin Prolongationen und begrenzt auch Aufstockungen bestehender Engagements, wenn dies der Minimierung von Risiken dient. Darüber hinaus wird sie ihre Deckungsstöcke aktiv steuern. Ohne Neugeschäft werden die Kreditbestände jedoch zwangsläufig weiter sinken und damit einhergehend auch die Zins- und Provisionsüberschüsse sowie die Anzahl der Beschäftigten. Für das Jahr 2013 erwartet das Management zugleich einen deutlich geringeren Refinanzierungsbedarf als in den Vorjahren und ein zumindest ausgeglichenes Ergebnis.

„Die WestImmo hat einmal mehr bewiesen, dass sie eine im Kerngeschäft gesunde und erfolgreiche Immobilienbank ist“, kommentierte der Aufsichtsratsvorsitzende Matthias Wargers den Geschäftsbericht. Wargers ist Vorstandsmitglied der Ersten Abwicklungsanstalt (EAA), die im Rahmen der WestLB-Restrukturierung alle Anteile an der WestImmo übernommen hat. WestImmo und EAA bestätigten, dass man sich derzeit vorrangig auf eine Veräußerung der Immobilienbank konzentriere. Im Falle eines Verkaufs könnte die WestImmo ihre Geschäftstätigkeit in ausgewählten Märkten wieder intensivieren und ausbauen.



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