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29.04.2013 Corporate Real Estate ist mehr als reine Kostensenkung

Corporate Real Estate (CRE), lange Zeit nur unter kurzfristigen Kostensenkungs-Gesichtspunkten betrachtet, steht mittlerweile zunehmend auch für Produktivität, für höheren Umsatz, höheren Shareholder value und verbesserte Leistungen der Mitarbeiter. Eine zu enge Auslegung von CRE als Kostenreduktionsmaßnahme kann sich nachteilig auswirken und zu langfristigen finanziellen und operativen Risiken führen.

Im zweiten, englischsprachigen Global Corporate Real Trend Report von Jones Lang LaSalle www.jll.com/globalCREtrends, werden die fünf wichtigsten Risiken und deren mögliche Lösungsansätze in diesem Zusammenhang thematisiert. Mehr als 630 CRE-Führungskräfte aus 39 Ländern haben an der aktuellen Umfrage teilgenommen.

Die Ergebnisse der Umfrage machen deutlich, unter welchem Druck CRE-Verantwortliche stehen. 68 Prozent der Befragten notieren höhere Anforderungen durch die Führungsspitze ihres Unternehmens, die Performance der Immobilien-Portfolios zu steigern. Dazu John Forrest, Global Director und CEO Corporate Solutions Jones Lang LaSalle AsienPazifik: "Die globale Finanzkrise hat die Immobilie in den Fokus der Führungsetagen gerückt - als greifbaren Hebel zur Verbesserung des Unternehmensergebnisses. Laut unser Befragung erkennen heute mehr CEOs die Bedeutung langfristiger, umsatzorientierter CRE-Strategien zur Risikominderung und Verbesserung der Profitabilität." Obwohl eine kurzfristige Kostensenkung verlockend erscheine, würden nachhaltige finanzielle und betriebliche Vorteile häufiger erzielt, wenn Kostenreduzierung und ertragssteigende Investitionen Hand in Hand gehen.

Die fünf bedeutendsten Risiken, mit denen Nutzer von Unternehmensimmobilien konfrontiert werden

Risiko 1: Alleiniger Fokus auf Kostensenkungen bei Unternehmensimmobilien untergräbt mögliche Vorteile aus umsatzsteigernden Investitionen

Die meisten der Führungskräfte (48 %) sahen als größtes Hindernis zur Verbesserung der strategischen Positionierung von CRE-Maßnahmen finanzielle Beschränkungen, 34 % beklagten den Mangel an nachhaltigen Daten und Analysen. Oft fehlen zur Identifizierung, Zusammenfassung und Ausführung der erfolgversprechendsten strategischen Maßnahmen die nötigen Instrumente und Qualifizierungen.

Risiko 2: Einkäufer agieren vorrangig preisgetrieben und gefährden damit wertorientierte Outsourcing-Partnerschaften

Das Auslagern von CRE-Leistungen hat zugenommen, entwickelt sich recht schnell. Die Vorteile sind nicht von der Hand zu weisen: ein erheblicher Beitrag zur Produktivität, Innovation und Effizienz der Immobilien für das Unternehmen. 92 % aller befragten Unternehmen praktizieren eine Art von Immobilien-Outsourcing. Der Einkauf wird unter dem Aspekt des enormen Kostendrucks vermehrt in die Prozesse und Verhandlungen bei der Auswahl der externen Dienstleister mit eingebunden. Das kann eine rein beratende oder auch entscheidende Funktion haben. 68 % erwähnen derzeit eine solche aktive Beteiligung.
Wenn der Preis allerdings zum wichtigsten und oft sogar einzigen Entscheidungskriterium wird, leidet oftmals die Qualität und Nachhaltigkeit der Partnerschaft: 58 % aller Befragten bemängeln ein nur begrenztes Wissen über Immobilien und ihre Komplexität - ein erheblicher Nachteil in einem preisgetriebenen Beschaffungsprozess.

Risiko 3: Produktivität am Arbeitsplatz wird zu häufig im Sinne einer "Quadratmeter pro Mitarbeiter"- Kalkulation gemessen

Mehr Mitarbeiter auf weniger Raum ist bei weitem kein Garant für mehr Produktivität. Vergleicht man die durchschnittlichen Kostenblöcke für Immobilien und Personal, so sollte man sehr schnell zu einem Umdenken in der Gewichtung gelangen. Ist das Portfolio um Leerstand und nicht-betriebsnotwendigen Flächen bereinigt, lassen sich nur noch marginale Einsparungen erzielen, die sich zudem oft negativ auf Mitarbeitermotivation und Unternehmenskultur auswirken. 72 % der befragten Unternehmen nennen die Steigerung der Produktivität als wichtigsten Motor der Leistungs- und Wertsteigerung eines Unternehmens. Im Vergleich dazu liegt die Wertsteigerung der Immobilie an sich bei 47 %.

Bei Corporate Real Estate geht es also um weit mehr als nur um Immobilien. Die Arbeitsplatzstrategie - die Frage also nach dem "Wie" der Leistungserbringung und nicht nur nach dem "Wo" - sollte sich darauf konzentrieren, wie man Immobilien nutzen kann und wie das gesamte Arbeitsumfeld gestaltet sein muss, um die Produktivität der Mitarbeiter zu steigern. Immerhin: 67% der Befragten sagen, es wären Fortschritte zu erkennen, die Qualität des Arbeitsplatzes und der gesamten Arbeitsumgebung und Infrastruktur habe sich in den letzten drei Jahren erheblich verbessert. Gleichzeitig ging diese Qualitätssteigerung einher mit einer Effizienzsteigerung durch bessere Flächennutzung (68%).

Risiko 4: Zusammenarbeit von Personal-, Finanz und IT-Abteilung ein Muss

Um Veränderungen der Arbeitsplatz-Strategien zu erzielen, ist ein veränderter Management-Stil und eine wirklich bereichsübergreifende Ausrichtung und Zusammenarbeit notwendig. Mittelfristig wird ein solcher Wandel zu beobachten sein und zu einer integrierten gemeinsamen Dienstleistung führen. Während bei der aktuellen Umfrage nur 8% der Befragten angaben, dass ihre Aufgabe derzeit in einer bereichsübergreifenden Abteilung untergebracht ist, identifizieren sich 51% mit dem Modell gemeinsamer integrierter Dienstleistungen mit dem Finanz-, HR- und IT-Bereich. Die Vorteile einer solchen konzertierten Führungsrolle können sich in einer verbesserten Produktivität der Mitarbeiter, des Arbeitsplatzes und des Immobilienportfolios niederschlagen. Vor dem Hintergrund des zunehmenden Wettbewerbs um Wissensarbeiter und den sich wandelnden Arbeitsplatzanforderungen der nächsten Generation ist ein Umdenken nicht nur ratsam, sondern zwingend erforderlich. Corporate Real Estate sieht sich vor neuen, zunehmend strategischen Herausforderungen in der Sicherung eines nachhaltigen Wettbewerbsvorteils. CRE-Experten hat es in der Hand, die Architekten und Treiber unternehmerischen Wandels zu werden, indem sie den Menschen und nicht das Gebäude in den Mittelpunkt ihres Denken und Handelns stellen.

Risiko 5: Kompromisse bei der Immobilienqualität beim Eintritt in Wachstumsmärkte einzugehen ist gefährlich

Das Wachstum des Unternehmensportfolios wird am größten in den aufstrebenden Schwellenländern und deren Immobilienmärkten sein, die völlig anders funktionieren als die reifen Märkte. Viele der Schwellenmärkte mit einem hohen Wachstumspotential weisen im Vergleich zu den reifen Märkten weniger Transparenz auf. Die Suche nach den für das Unternehmen besten und adäquatesten Immobilien bedarf einer kultursensiblen Herangehensweise und lokalen Know Hows.

Fast jeder Fünfte unter den Befragen nennt als größte Herausforderung eines Immobilienverantwortlichen, das Risiko, nicht in der Lage zu sein, eine Unternehmensexpansion in wachstumsstarke, aber wenig transparente Märkten voranzutreiben. Die Möglichkeit, Erwartungen nicht zu erfüllen, ist groß und ein Versagen kann den Ruf des Unternehmens und das Ansehen seines Immobilienteams nachhaltig negativ beeinflussen.

"Diejenigen Unternehmen, denen es gelingt, sich die richtige Immobilie in wenig transparenten Wachstumsmärkten zu sichern, werden am besten aufgestellt sein, um aus der globalen wirtschaftlichen Expansion dort Vorteile zu ziehen, wo sie am stärksten ist", so Dr. Lee Elliot, Research Director bei Jones Lang LaSalle für die Region EMEA. Die Investition von Zeit und Ressourcen, um die lokale Immobilien-Dynamik in solchen Märkten zu verstehen, zahlt sich aus. In der Verantwortung des CRE-Experten liegt es, die Führungsspitze seines Unternehmens über die Durchführbarkeit von Immobilienprojekten in Schwellenmärkten aufklären.

* Die gesamte (englischsprachige) Umfrage steht unter www.jll.com/globalCREtrends, eine Präsentation ist unter dem neuen Jones Lang LaSalle Slideshare profile unter http://de.slideshare.net/joneslanglasalle zu finden. Sie können sich als Social Media-Nutzer auch über die Zukunft von Corporate Real Estate auf Twitter unter #CRETrends beteiligen.


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