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01.05.2013 Trotz steigender Darlehenshöhe geht Sicherheit vor Risiko

Stephan Gawarecki, Vorstandssprecher Dr. Klein & Co. AG, berichtet über aktuelle Trends in der Baufinanzierung und kommentiert die Ergebnisse des Dr. Klein-Trendindikators Baufinanzierung (DTB). Im März 2013 beträgt die durchschnittliche Monatsrate für ein 150.000 Euro-Darlehen mit einer zehnjährigen Sollzinsbindung, einem Beleihungsauslauf von 80 Prozent und zwei Prozent Tilgung 580 Euro. Damit geht die Standardrate gegenüber dem Vormonat um 14 Euro zurück. Im Februar lag sie bei 594 Euro, im Vorjahreszeitraum sogar bei 660 Euro.

Der aktuelle Dr. Klein-Trendindikator Baufinanzierung (DTB) ermittelt für März eine durchschnittliche Darlehenshöhe von 163.000 Euro. Im Vergleich zum Vormonat ist dies ein Anstieg von 3.000 Euro. Die angezogene Darlehenssumme – es handelt sich um die dritthöchste seit September 2009 – spiegelt das steigende Kaufpreisniveau wider. So verteuern sich laut Europace Hauspreis-Index (EPX) die Preise für Eigentumswohnungen im März gegenüber dem Vormonat um 1,21 Prozent, bei Ein- und Zweifamilienhäusern um 0,49 Prozent. Trotz der hohen Darlehenssumme geht aber Sicherheit vor Risiko. So steigt der durchschnittliche Tilgungssatz von 2,25 Prozent weiter auf 2,27 Prozent – den höchsten Stand seit September 2009. Im Vorjahreszeitraum lag er bei 2,12 Prozent. Durch die hohe Tilgung können Darlehensnehmer ihr Darlehen schneller zurückzahlen. Einige Darlehensgeber verlangen bereits eine erhöhte Mindesttilgung, um ihr Risiko als Gläubiger zu reduzieren. Doch auch Darlehensnehmer engagieren sich bewusst für mehr Sicherheit.

Durch den Anstieg der durchschnittlichen Sollzinsbindung von elf Jahren und zehn Monaten auf 12 Jahre sichern sich Darlehensnehmer das attraktive Zinsniveau für einen längeren Zeitraum. Darüber hinaus bringen Darlehensnehmer mit 22,17 Prozent etwas mehr Eigenkapital in ihre Finanzierung ein als im Vormonat (22,01 Prozent). Der durchschnittliche Beleihungsauslauf geht demzufolge von 77,99 Prozent auf 77,83 Prozent zurück.

Dass Darlehensnehmer heute im Schnitt keine unkalkulierbaren Risiken eingehen möchten, zeigt sich ebenfalls im Anteil von Annuitätendarlehen mit einem festen Zinssatz. Ihr Anteil steigt deutlich von 68,22 Prozent auf 69,06 Prozent. Statt auf weiter sinkende Zinsen zu spekulieren setzen Darlehensnehmer lieber auf einen festen Zinssatz mit langer Zinsbindung. Der Wunsch nach einem langen festen Zinssatz zeigt sich auch im Anteil der KfW-Darlehen. Ihr Anteil geht von 16,14 Prozent auf 15,57 Prozent zurück, da für KfW-Darlehen nur eine maximale Zinsbindung von zehn Jahren möglich ist. Im Gegensatz dazu nimmt der Anteil von Annuitätendarlehen mit variablem Zinssatz im März leicht von 1,33 Prozent auf 1,45 Prozent zu.


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