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06.05.2013 Europäischer Immobilienmarkt entwickelt sich besser als erwartet

Das in europäischen Gewerbeimmobilien gebundene Kapital ist im vergangenen Jahr um drei Prozent gestiegen. Die Entwicklung in den Ländern war uneinheitlich. Während sich in den drei großen Märkten in Europa, Großbritannien, Deutschland und Frankreich die Werte positiv entwickelten, verzeichneten die anderen europäischen Länder einen Rückgang von einem Prozent. Treiber des Wachstums war vor allem das gestiegene Eigenkapital. Aber es gab auch eine Trendwende bei der Fremdkapitalaufnahme, die um ein Prozent gestiegen ist. Dies sind die Ergebnisse der Studie "Money into Property" von DTZ.

Finanzierung wird zunehmend von bankfremden Kreditgebern übernommen

"Die Fremdfinanzierung durch Banken stagnierte im letzten Jahr. Dagegen erhöhten bankfremde Kreditgeber ihre Aktivitäten und kompensierten die traditionelle Rolle der Banken weiter", erklärt Nigel Almond, Leiter Strategy Research bei DTZ. Das von Nicht-Banken verliehene Kapital stieg um 80 Prozent von 19 Milliarden Euro im Jahr 2011 auf 34 Milliarden Euro im Jahr 2012.

"Auf der Suche nach alternativen Finanzierungsmöglichkeiten haben viele Immobilienunternehmen zudem das Instrument der Unternehmensanleihen genutzt", fügt Almond hinzu. Insgesamt wurden Unternehmensanleihen im Wert von 15 Milliarden Euro ausgegeben. Dies sind 70 Prozent mehr als im Vorjahr und das höchste Volumen seit 2006.

Investoren und Geldgeber bleiben vorsichtig

Die von der DTZ befragten europäischen Investoren und Geldgeber bleiben aber weiterhin vorsichtig, da sie nur eine langsame Erholung des Kreditmarktes erwarten. Dennoch ist eine Markterholung spürbar, denn bei über 75 Prozent der Investoren ist die Finanzierung im vergangenen Jahr unproblematisch gewesen, im Vergleich zu 61 Prozent im Vorjahr. Zusätzlich gab über die Hälfte der Kreditgeber an, auch Immobilien außerhalb des traditionellen Coresegmentes beliehen zu haben.

Anstieg der Investitionen aus Regionen außerhalb Europas

Trotz der anhaltenden Unsicherheit in der Eurozone, stieg das gesamte Immobilieninvestitionsvolumen um sechs Prozent von 112 Milliarden Euro auf 118 Milliarden Euro im Jahr 2012. Die Investoren konzentrierten sich auf die Core-Märkte, vor allem Großbritannien und Deutschland sowie teilweise Frankreich.

"Bei der Analyse der Kapitalströme fallen die stark zunehmenden Investitionen von außereuropäischen Investoren auf. Sie verzeichneten mit 45 Prozent den größten Anstieg und stehen für fast 25 Prozent des gesamten Investitionsvolumens in europäische Gewerbeimmobilien im vergangenen Jahr", erklärt Magali Marton, Leiterin Research in Europa. "Das zeigt das Potential vieler europäischer Länder, Kapital von außerhalb Europas anzuziehen." Neben Investoren aus den USA, die immer sehr aktiv gewesen seien, träten zunehmend neue Akteure aus dem asiatisch-pazifischen Raum und dem mittleren Osten auf.

Liquidität der Märkte entscheidend für Investitionen

Der DTZ Fair Value Index-Wert für Europa stieg auf 77 im ersten Quartal 2013 gegenüber 51 im Vorjahreszeitraum - der günstigste Wert seit 2003. Zusätzlich nähert sich die Liquidität der europäischen Märkte wieder dem 10-Jahresdurchschnitt an. Innerhalb Europas haben Schweden und Norwegen die höchste Liquidität. Danach folgt Großbritannien, das von starken ausländischen Investments profitierte. "Sowohl für neue als auch für wieder einsteigende Investoren wird eine hohe Liquidität das entscheidende Kriterium sein. Daher schätzen wir Core-Märkte wie Großbritannien und Deutschland, aber auch Märkte wie Schweden und Polen als besonders attraktiv ein für internationale Investoren", erläutert Hans Vrensen, Leiter des globalen Research bei DTZ.


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