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22.05.2013 Lokale Akteure hauptverantwortlich für Investitionswachstum bei europäischen Einzelhandelsimmobilien

Nach Angaben des Immobiliendienstleistungsunternehmen CBRE kehren lokale Käufer 2013 auf den europäischen Investitionsmarkt für Einzelhandelsimmobilien zurück und sind somit ein starker Wachstumstreiber in diesem Bereich.

Die Investitionstätigkeit in europäische Einzelhandelsimmobilien hat im ersten Quartal 2013 7,9 Milliarden Euro erreicht. Das entspricht im Vergleich zum Vorjahreszeitraum einer deutlichen Steigerung von 26 Prozent. Im vierten Quartal 2012 wurde erstmals seit der Lehman-Krise ein Rekordumsatz von 13,4 Milliarden Euro erzielt. Nach wie vor sind Investoren in hohem Maße risikoavers und fokussieren ihre Strategien auf die westeuropäischen Kernmärkte. Durch diese Fokussierung stehen sie jedoch vor einer Reihe von Herausforderungen: fehlendes Angebot an adäquaten Produkten, intensiver Wettbewerb und harter Preiskampf.

Während auf länderübergreifend aktive Käufer rund 35 Prozent der Investitionen in den europäischen Einzelhandelsimmobilienmarkt entfielen, zeigen die neuesten Ergebnisse zudem eine bemerkenswerte Zunahme der Aktivität von lokalen Akteuren, die etwa 65 Prozent des Marktes ausmachen. Auf den aktivsten Märkten Deutschland – dessen Investitionsvolumen in Handelsimmobilien im ersten Quartal 2013 gegenüber dem Vorjahr um 42 Prozent zulegen konnte – und Großbritannien entfielen auf lokale Käufer 82 bzw. 80 Prozent der gesamten Transaktionen.

Jan Dirk Poppinga, Head of Retail Investment bei CBRE in Deutschland: „Zumindest in Westeuropa und hier vor allem auch in Deutschland werden internationale Anlagegelder voraussichtlich weiterhin reichlich vorhanden sein. Zudem wird die verstärkte Aktivität der lokalen Akteure das Investitionsniveau in Einzelhandelsimmobilien insgesamt erhöhen. Lokale und internationale Käufer tendieren dazu, in Bezug auf die Größe sehr unterschiedliche Produkte zu suchen. Dieser unterschiedliche Fokus kann einige Probleme im Hinblick auf die Verfügbarkeit von Produkten, die in den letzten Jahren zwangsläufig zu einer eingeschränkten Aktivität geführt haben, mildern."

Mit einem Umsatzvolumen von jeweils mehr als 7 Milliarden Euro in den Jahren 2011 und 2012 spiegelt das zunehmend beliebter werdende Segment der Einzelhandelsimmobilien auf den Haupteinkaufsstraßen diese veränderte Gewichtung wider, wobei im ersten Quartal 2013 fast ein Viertel der gesamten Investitionstätigkeit auf Top-Lagen entfielen. Dieser Trend wird von der CBRE-Umfrage Real Estate Investment Intentions Survey 2013 gestützt, in der sich ein deutlich gestiegenes Interesse an Einzelhandelsimmobilien auf Haupteinkaufsstraßen zeigte. Dies wird mit der fortschreitenden Investitionstätigkeit in Einzelhandelsimmobilien voraussichtlich noch deutlicher sichtbar.

Poppinga: „Das gemeinsame Thema für lokale und länderübergreifend aktive Investoren auf dem europäischen Markt für Einzelhandelsimmobilien ist die derzeit hohe Risikoaversion und der Wunsch, auf Produkte von hoher Qualität zugreifen zu können. Während der Konjunkturabschwächung haben davon auch Shopping-Center profitiert und dies verstärkt sich weiter auf Top-Einzelhandelsimmobilien in bester innerstädtischer Lage."

Die jüngsten Zahlen zeigen auch erste Anzeichen für ein erweitertes Interesse der Investoren an den Märkten an der Peripherie Europas. Obwohl Irland einer der kleinsten Anlagemärkte für Gewerbeimmobilien in Europa und eines der von der Eurokrise am stärksten betroffenen Länder ist, hat es – begünstigt durch eine geringere Grunderwerbsteuer (Stamp Duty) und den Verzicht auf Kapitalertragsteuer –erheblich an weltweitem Interesse gewonnen. Die internationalen Käufer werden durch Transaktionsmöglichkeiten von Core-Immobilien in zentraler Lage mit guter Rendite angezogen. Ein Beispiel aus jüngster Zeit ist der Ankauf durch GLL Partners, die 103-104 Grafton Street in Dublin für rund 40 Millionen Euro mit einer Rendite von etwas mehr als 7,0 Prozent erworben haben.

Angeführt von Norwegen und Dänemark beträgt der Anteil von Skandinavien am europäischen Investitionsmarkt für Einzelhandelsimmobilien 17 Prozent, wobei die Transaktionen die zunehmende Dominanz der lokalen Marktteilnehmer, sowohl auf Käufer- als auch auf Verkäuferseite, veranschaulichen. In Norwegen wurde sowohl im vierten Quartal 2012 als auch im ersten Quartal 2013 in hohem Umfang in Einzelhandelsimmobilien investiert (1,96 Milliarden Euro bzw. 520 Millionen Euro), und es wird erwartet, dass sich der Umsatz in den kommenden fünf Jahren um durchschnittlich 2,11 Prozent pro Jahr erhöhen wird. Auch Dänemark hat mit Abschlüssen im Wert von mehr als 450 Millionen Euro, u. a. der Kauf des Rosengårdcentret in Odense durch den ECE European Prime Shopping Centre Fund, ein rekordverdächtiges erstes Quartal erlebt.


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