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23.05.2013 HSH Nordbank startet mit positivem Quartalsergebnis ins Jahr 2013

Die HSH Nordbank hat im ersten Quartal 2013 einen Konzernüber-schuss in Höhe von 73 Mio. Euro erzielt (Vorjahr 124 Mio. Euro) - trotz einer anhaltend schwierigen Lage in der internationalen Seeschifffahrt und eines unverändert herausfordernden gesamtwirtschaftlichen Umfelds. Insbesondere in der Kernbank konnte die Bank den positiven Trend aus dem Vorquartal fortschreiben.

Wesentlichen Einfluss auf das positive Quartalsergebnis hatte ein auf 417 Mio. Euro kräftig gestiegener Gesamtertrag (Vorjahr: 137 Mio. Euro). Dazu hat in erster Linie ein deutlich verbessertes Handelsergebnis beigetragen, insbesondere durch wesentlich geringere Belastungen aus der Bewertung von Zins- und Währungsderivaten sowie Wertaufholungen bei Wertpapieren. Der Zins- und der Provisionsüberschuss lagen in Summe trotz des kontinuierlichen Bilanzabbaus und des sehr niedrigen Zinsniveaus leicht über dem Vorjahresniveau. Belastet wurde das Ergebnis erneut durch die planmäßige Ausweitung der Risikovorsorge für Altbestände der Restructuring Unit. Vor Restrukturierung wies die Bank ein Ergebnis in Höhe von 146 Mio. Euro aus (Vorjahr 179 Mio. Euro). Dazu trug die Kernbank mit 139 Mio. Euro sowie die Restructuring Unit mit 7 Mio. Euro bei.

„Unsere Neuausrichtung greift zusehends und lässt uns Neugeschäftsvolumina mit guten Ertrags- und Risikoprofilen generieren, die sukzessive Eingang in das Ergebnis der Kernbank finden. Dessen ungeachtet haben wir das Management unserer Risiken in den Altbeständen der Bank fest im Blick. Diese konnten wir in den ersten drei Monaten 2013 weiter reduzieren“, erklärte Constantin von Oesterreich, Vorstandsvorsitzender der HSH Nordbank.

Dieser verstärkte Abbau von Risikopositionen trug zum Ende des ersten Quartals auch zu einer weiter auf rund 125 Mrd. Euro reduzierten Bilanzsumme bei (Stand 31.12.2012: 131 Mrd. Euro). Daraus resultierte ein positiver Effekt auf die harte Kernkapitalquote der Bank, die sich trotz einer Aufwertung des US-Dollars im Vergleich zum Vorjahresultimo auf 10,0 Prozent belief (Stand 31.12.2012: 9,9 Prozent).

Erträge im ersten Quartal deutlich gesteigert

Den Umbau zur ‚Bank für Unternehmer‘ und das Neugeschäft mit Kunden hat die HSH Nordbank im ersten Quartal 2013 weiter vorangetrieben. Der Fokus lag dabei auf der Akquisition attraktiver Engagements, durch die das Ertrags- und Risikoprofil des Kernbank-Portfolios weiter verbessert wurde. Gleichzeitig wurden erhöhte Zinsmargen am Markt erzielt und die Kundenbasis auch außerhalb der norddeutschen Kernregion gestärkt. Das Volumen des abgeschlossenen Neugeschäfts lag bei 1,1 Mrd. Euro (gleicher Vorjahreszeit-raum: 1,2 Mrd. Euro). Auf Gesamtbankebene schlug sich jedoch der Rückgang des zinstragenden Kreditvolumens aufgrund des Abbaus von Risikopositionen nieder. Darüber hinaus hat sich das nochmals niedrigere Marktzinsniveau im Zinsüberschuss bemerkbar gemacht. Per saldo belief sich der Zinsüberschuss im abgelaufenen Quartal auf 260 Mio. Euro und lag damit geringfügig unter dem Niveau im gleichen Vorjahreszeitraum (265 Mio. Euro).

Einen deutlichen Anstieg auf 32 Mio. Euro verzeichnete der Provisionsüberschuss (Vorjahr: 24 Mio. Euro). Zu der positiven Entwicklung haben höhere Kreditprovisionen beigetragen, die bei Neugeschäftsabschlüssen der Kundenbereiche erzielt werden konnten. Das Handelsergebnis verbesserte sich deutlich auf 62 Mio. Euro, verglichen mit -203 Mio. Euro im gleichen Vorjahreszeitraum. Den stärksten Einfluss auf den Ergebnisanstieg hatten spürbar geringere Belastungen bei Zins- und Währungsderivaten (EUR/USD-Basisswaps), die bei der Refinanzierung von Fremdwährungsgeschäften eingesetzt werden. Darüber hinaus führten zurückgehende Risikoaufschläge bei risikobehafteten Schuldtiteln zum Ende des ersten Quartals zu positiven Bewertungseffekten. Dies betraf insbesondere südeuropäische Staats- und Bankentitel der Restructuring Unit.

Das Finanzanlageergebnis stieg leicht auf 68 Mio. Euro (Vorjahr: 67 Mio. Euro). In dem Ergebnis des ersten Quartals 2013 spiegeln sich positive Wertentwicklungen und Verkäufe von Schuldtiteln wider. Wesentlichen Einfluss hatten dabei Wertaufholungen in einem von der Restructuring Unit gesteuerten ABS-Portfolio aufgrund der positiven Entwicklung des US-Wohnimmobilienmarktes.

Höhere Risikovorsorge reflektiert schwaches Marktumfeld
Die Risikovorsorge der HSH Nordbank stieg im ersten Quartal planmäßig um-133 Mio. Euro (Vorjahr: -43 Mio. Euro). Darin berücksichtigt ist eine Entlastung durch die Zweitverlustgarantie der Länder Hamburg und Schleswig-Holstein. Der Hauptgrund für den höheren Vor-sorgeaufwand war die weiterhin angespannte Lage in der internationalen Schifffahrt. Da die weltweite Flottenkapazität schneller als die Transportnachfrage wuchs, blieben die Fracht- und Charterraten sowie die Schiffswerte auf historisch niedrigen Niveaus. Über die spezifischen Risiken in einzelnen Märkten hinaus belastete ein generell schwaches Konjunkturumfeld in den vergangenen Monaten, insbesondere in der Eurozone, dem sich auch die deutsche Wirtschaft zuletzt weniger entziehen konnte.

Kosten und Garantieaufwand weiter reduziert

Das Kostensenkungsprogramm der HSH Nordbank zeigte zu Jahresbeginn weiter Wirkung. Der Verwaltungsaufwand wurde durch Sachkosteneinsparungen und den Personalabbau weiter auf 172 Mio. Euro reduziert (Vorjahr: 199 Mio. Euro). In der Entwicklung des Sach-aufwands, der um 11 Mio. Euro auf -78 Mio. Euro gesenkt werden konnte, spiegeln sich unter anderem Einsparungen aus der fortgesetzten Verkleinerung des ausländischen Standortnetzes und des Beteiligungsportfolios der Bank wider. Die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ging auf 2.991 zurück – ein Rückgang um 132 gegenüber dem Jahresultimo 2012. Der bis 2014 geplante Personalabbau konnte vertraglich bereits größtenteils umgesetzt werden.

Der Aufwand für öffentliche Garantien belief sich für die ersten drei Monate auf -70 Mio. Euro und entfällt ausschließlich auf die Zweitverlustgarantie der Länder Hamburg und Schleswig-Holstein. Seit April 2009 hat die Bank für die Bereitstellung der Zweitverlustgarantie insgesamt einen Prämienaufwand von mehr als 2,8 Mrd. Euro verarbeitet – davon wurden bereits 1,9 Mrd. Euro an die HSH Finanzfonds AöR gezahlt, inklusive einer Sonder-zahlung in Höhe von 500 Mio. Euro.

Ausblick

Das herausfordernde Umfeld in einzelnen Märkten wird die Geschäftsentwicklung der HSH Nordbank auch im weiteren Jahresverlauf beeinflussen. Insbesondere die Situation in der Schifffahrtsbranche ist nach wie vor äußerst angespannt. Eine spürbare Markterholung im Jahr 2013 ist nicht zu erwarten. Vor diesem Hintergrund geht die Bank, trotz des positiven Konzernergebnisses der Bank im ersten Quartal, für das Gesamtjahr weiterhin von einem hohen Vorsorgebedarf für risikobehaftete Altbestände und von einem Verlust auf Konzernebene aus.
Zudem wird sich zusätzlicher Gebührenaufwand für die geplante Wiederaufstockung der Garantie auf das ursprüngliche Niveau von 10 Mrd. Euro, die bis Mitte dieses Jahres umgesetzt werden soll, im Ergebnis niederschlagen. Eine vorläufige Genehmigung der Garantie-erhöhung von der EU-Kommission wird bis Ende Juni angestrebt. Das anschließende Hauptprüfverfahren der EU-Kommission wird sich voraussichtlich bis ins Jahr 2014 erstrecken.

Für das Jahr 2014 strebt die Bank unverändert die Rückkehr in die Gewinnzone an. Getragen wird das Ergebnis dann unter anderem von einem rückläufigen Risikovorsorgeaufwand bei sich langsam erholenden Märkten und einer Ausweitung des Neugeschäfts.

„Die erhöhte Zweitverlustgarantie und weitere Maßnahmen zur Verbesserung der Kapital-quoten verschaffen uns in dem derzeitigen Umfeld ausreichend Spielraum, um das Kunden-geschäft planmäßig auszubauen und die Positionierung der Kernbank in den Märkten weiter zu stärken. Mit dem Fokus auf qualitativ hochwertiges Neugeschäft sowie mit dem gezielten Abbau von Altportfolios verbessern wir unser Risikoprofil zusätzlich“, sagte Constantin von Oesterreich.
Die HSH Nordbank wird die Finanzinformation zum 30. März 2013 am 7. Juni 2013 veröffentlichen.


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