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24.05.2013 Anleger haben für Fortführung der WGF AG gestimmt

Auf der Gläubigerversammlung vom 22.05.2013 haben sich die Gläubiger der WGF AG mit großer Mehrheit für den Insolvenzplan und damit für eine Fortführung des Unternehmens ausgesprochen. Anleihegläubiger erhalten somit eine Quote von mindestens 60 %, die bei vorzeitiger Planerfüllung sogar noch steigen kann.

Sobald das Verfahren rechtskräftig abgeschlossen ist, beginnt eine neue Zeitrechnung für die WGF AG. So wird der neue Aufsichtsrat von sechs auf drei Mitglieder verkleinert. Vorsitzender des neuen Aufsichtsrats wird RA Klaus Nieding, Vize-Präsident der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW). Weiterer Aufsichtsrat wird Prof. Dr. Rainer Schröder (Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, privates Bau- und Immobilienrecht an der Humboldt-Universität Berlin). RA Hans-Gerd Bullhorst bleibt dem Aufsichtsrat erhalten.

Außerdem wurde ein neuer Gläubigerausschuss gewählt, der sich überwiegend aus Anlegerschutzanwälten zusammensetzt. Vorsitzender des Gläubigerausschusses ist RA Markus Kienle, Vorstand der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK). Zu weiteren Mitgliedern wurden gewählt: RAin Daniela Bergdolt (Vize-Präsidentin der DSW), RA Andreas Lang (Kanzlei Nieding + Barth), RA Daniel Vos (Kanzlei Gödekke) sowie der Unternehmensberater Theodor Stahlmeyer.

Des Weiteren wird Prof. Dr. Julius Reiter, Partner der Kanzlei baum, reiter & collegen neuer Vorstand für die Ressorts „Risiko und Öffentlichkeitsarbeit“. Er löst damit den bisherigen Sanierungsvorstand RA Bernd Depping ab, der - wie vorgesehen - das Unternehmen mit Rechtskraft des Insolvenzplans verlässt. „Auch wenn wir vor großen Herausforderungen stehen, bin ich zuversichtlich, dass wir das Unternehmen auf einen erfolgreichen Kurs setzen werden.“, sagt Prof. Dr. Reiter. Mit der neuen Eigenverwaltung erhalten die Anleihegläubiger weitreichende Kontrolle über das Unternehmen: „Für die Gläubiger ist das ein sehr gutes Ergebnis“, ergänzt Prof. Dr. Reiter, „das hat es in dieser Art bisher in Deutschland noch nicht gegeben.“

„Dies ist auch nötig“, meint Vorstandsvorsitzender Pino Sergio, „denn schließlich müssen wir jetzt das Vertrauen zurückgewinnen“. Mehrheitsaktionär Sergio war dafür zu weitreichenden Zugeständnissen bereit. So verzichtet er auf die Stimmrechte seiner Aktienmehrheit, bis die Quote von 60 % erreicht wird. Einen Teil seines Aktienpakets überträgt er solange auf den neuen Sicherheitentreuhänder Advocatrust GmBH. Ausschüttungen an die Aktionäre wird es bis zur Planerfüllung nicht geben. Auch bei einer vorzeitigen Erfüllung der 60 Prozent-Quote, werden die Besserungsscheine bis zum Jahr 2023 weitergezahlt. „Damit besteht für die Anleihegläubiger die Chance, dass sich ihr Verlust noch weiter minimiert“, erklärt Prof. Dr. Reiter.



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