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28.05.2013 Wetter dämpft Einzelhandelsumsätze, aber Konsumklima stimmt positiv

Die vorliegenden Zahlen zum Einzelhandelsumsatz (+0,4% nominal / -1,0% real) im ersten Quartal enttäuschten, obwohl das Ostergeschäft in diesem Jahr komplett in diesen Zeitraum fiel. Allerdings ist relativierend zu berücksichtigen, dass im Vorjahresvergleich insgesamt drei Verkaufstage weniger zur Verfügung standen. Die außerordentlich langanhaltende Winterwitterung lässt voraussichtlich auch für die April-Zahlen ein deutliches Umsatzminus, insbesondere im Mode-, Bau- und Gartensektor erwarten. Die Frühjahrsmode war bei Schnee und frostigen Temperaturen schwierig zu verkaufen und die üblichen Saisonmuster für den Einkauf neuer Mode wie auch Außenmaßnahmen, Dekoration und Bepflanzung haben sich nach hinten verschoben.

Die für den Einzelhandel zum Jahresbeginn ausgegebene COMFORT-Prognose für 2013 mit einem Gesamtumsatz von knapp 430 Mrd. € (+ 1,5 % nominal bzw. einem konstanten Umsatz in realer Rechnung) ist weiterhin absolut realistisch, konstatiert COMFORT Chef-Researcher Olaf Petersen. Untermauert wird die Vorhersage durch das von der GfK monatlich erhobene Konsumklima, das in der Prognose für den Juni weiter gestiegen ist. Die positive Entwicklung der Anschaffungsneigung sowie die Einkommenserwartungen der deutschen Bevölkerung sind Hauptgründe. Die Anschaffungs-bereitschaft und Einkommen-erwartungen bewegen sich angesichts von stabilem Arbeitsmarkt, sehr niedrigen Zinsen und positiven Tarifabschüssen (zuletzt in der Leitbranche: Metall- und Elektroindustrie: + 3,4 % in 2013, insgesamt für 2013/14 über 5 % Plus) in einem deutlich positiven Bereich.

Auch die niedrige Preissteigerung sowohl für den Einzelhandel wie auch die Lebenshaltung insge-samt
(s. Grafik) stimulieren hierzulande das Konsumklima. Deutschland ist damit, bezogen auf den von der GfK europaweit gemessenen Index, das einzige große Land, das hinsichtlich Einkommenserwartung und Anschaffungsbereitschaft deutlich positive Erwartungen seiner Einwohner vorweisen kann. Bei allen anderen großen Ländern (Großbritannien, Frankreich, Italien, Spanien, Polen) sind die entsprechenden Indexwerte deutlich negativ! Insofern ist Deutschland im Hinblick auf die Konsumvoraussetzungen in Europa aktuell ein¬mal mehr ein Hort der Stabilität, resümiert Petersen.

TRENDS IM INNERSTÄDTISCHEN MARKT FÜR HANDELSIMMOBILIEN

Investment

• Das erste Quartal 2013 war vom Transaktionsvolumen her knapp hinter dem des Vorjahres - die Stimmung ist jedoch optimistisch.
• Das nochmals reduzierte und außerordentlich niedrige Zinsniveau ist weiterhin extrem attraktiv für Immobi¬lieninvestoren. Die regulatorischen Eingriffe (Basel III, Solvency II) und vor allem die Vorsicht der Banken erschweren weiterhin klassische Immobilienfinanzierungen.
• Extrem hohe Nachfrage nach Core-Objekten in den Metropolen / Mittelstädten, die nicht bzw. nur schwie¬rig zu bedienen sind. KÖ-Bogen in Düsseldorf sowie PRIMARK-Liegenschaft auf der Frankfurter Zeil sind beispielhafte Top-Transaktionen.
• Nachfrageüberhang sorgt nochmals für eine leicht sinkende Rendite bei Top-Highstreet-Objekten und auch guten Fachmarktcentern.
• Im Trend sind Objekte in prosperierenden Mittel- und Großstädten, wie z.B. in der Stadtgrößenklasse
200 - 300.000 Einwohner Münster, Freiburg, Braunschweig, Karlsruhe (s. Grafik „COMFORT City-Ranking“)
• Bei den Käufergruppen nehmen vor allem lokale Investoren mit knapp 90% die Spitzenstellung ein – dabei vorrangig Pensionskassen, Spezialfonds, Equity Funds und Privatinvestoren, so Jürgen Kreutz, Geschäftsführer bei COMFORT.

Vermietung

• Nachfrageüberhang: insbesondere in den Metropolen steigende Mietpreise
• Wegen des mangelnden Angebots in den Metropolen bestehen Tendenzen, auf attraktive Mittelstädte auszu¬weichen. Hidden Champions wie Ulm, Würzburg oder auch Erlangen befinden sich bereits in den TOP 20 im COMFORT City-Ranking.
• Ungebremste Nachfrage von „neuen“ internationalen Einzelhandelskonzepten, aber nur wenige, spektaku¬läre Neuabschlüsse mit nennenswerten Handelsflächen. Eine nachhaltige Sonderstellung hat der der Best-Value-Anbieter Primark.
• Rund ein Fünftel aller Neuvermietungen im deutschen City-Einzelhandel werden mit ausländischen Einzelhänd¬lern abgeschlossen.
• Nationale Filialisten nutzen weiterhin gezielt Expansionschancen
• Einige Marktteilnehmer aus dem Mieterbereich prognostizieren ansteigende Risiken, COMFORT bleibt jedoch optimistisch, was die Vermietungssituation in Toplagen betrifft.
LUXUS boomt: Luxuskonzepte und wertige Labels intensivieren den Markt in den Luxus- und repräsentati¬ven Top-Lagen der Metropolen und Großstädte, so Manfred Schalk, Geschäftsführer bei COMFORT.

Als Spezialist für innerstädtische Geschäftshäuser hat die COMFORT-Gruppe über 60 Städte mit ihren Citys im Fokus, die alljährlich in ihrem Marktbericht ausführlich im Hinblick auf ihre Rahmenbedingungen, Perfor¬mance und zukünftige Entwicklungen analysiert werden. Das COMFORT City-Ranking, hier exemplarisch für die Städte in einer Größenordnung von 200 - 300.000 Einwohner dargestellt, ist ein daten- und informations¬basiertes Benchmarking der wichtigsten deutschen Einkaufsstädte.
In technischer Hinsicht handelt es sich dabei um einen gewichteten Index von maßgeblichen Eckdaten und Informationen. Das Ranking setzt sich aus drei separiert dargestellten Teilran¬kings mit insgesamt 35 Parametern zusammen. Im Einzelnen handelt es sich dabei um:
1. Demografie / (Sozio-)Ökonomie:
Bevölkerungszahl und -entwicklung, wirtschaftliche Leistungsfähigkeit, Arbeitsmarkt, Tourismus, Einzelhandelskaufkraft (insgesamt 10 Parameter);
2. Einzelhandel:
Einzugsgebiet, Einzelhandels- und Modezentralität, City-Umsatz, Verkaufsfläche, Flächenproduktivität, Flächenanteil (insgesamt 13 Parameter);
3. Standort / Immobilien:
City-Miet- sowie Kaufpreishöhe und -entwicklung, Mieternachfrage und Nachfrageintensität, Einzelhan¬delslagen-/Flächenstruktur, Branchen-/Betreibermix (insgesamt 12 Parameter).

Die Attraktivität wird auf einer Skala mit insgesamt sieben Stufen gemessen. Für den Gesamtindex - korrespondierend zum Untersuchungsinhalt - dargestellt in Einkaufstüten, wobei sieben Einkaufstüten die beste Kategorie und eine die schlechteste abbilden. Der angegebene Zahlenwert stellt den Grad der Zielerreichung bezogen auf 100 % dar. Somit bedeuten beispielsweise 74 beim Gesamtindex, dass diese Stadt bezogen auf die maximal über die o.g. Teilbereiche (Demographie/(Sozio-)Ökonomie, Einzelhandel, Standort- und Immobilien) zu erreichende Punktzahl 74 % aller Punkte erreicht hat.

Der Gesamtindex kann bei tiefer gehendem Interesse immer weiter detailliert werden. Denn für alle betrachteten Städte wurden zu den o.g. drei Bereichen Teilindizes berechnet, welche durchgehend mit Einzelmerkmalen aus der COMFORT-Datenbank hinterlegt sind.


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