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24.06.2013 IVD warnt Union vor Mietenbremse

Die für die Immobilienwirtschaft relevanten Punkte des Regierungsprogramms der CDU/CSU finden ein geteiltes Echo beim Immobilienverband IVD. Dem jetzt vorgestellten Programm zufolge wollen die Schwesterparteien die Immobilienberufe künftig stärker regulieren und einen Qualifikationsnachweis für Immobilienmakler einführen. Dieser Schritt ist nach Ansicht des IVD dringend notwendig und überfällig. "Die Aufgaben und die Verantwortung der Makler und Verwalter steigen zunehmend und sind in den vergangenen Jahren so umfangreich geworden, dass gewisse Marktkenntnisse und Kompetenz zwingend erforderlich sind", sagt Jürgen Michael Schick, Vizepräsident des IVD. "Wir fordern daher schon seit Jahren die Einführung eines Sach- und Fachkundenachweises." Die bloße Erteilung der Gewerbeerlaubnis zur Gründung eines Immobilienmaklerunternehmens oder zum Immobilienverwalter reicht bei weitem nicht aus und kann am Ende dem Verbraucher schaden.

Auch zum sogenannten "Bestellerprinzip" bezieht die CDU/CSU im Regierungsprogramm Stellung und spricht sich dafür aus, dass sowohl Mieter als auch Vermieter weiter als Auftraggeber auftreten können. Der IVD sieht hier keinen Handlungsbedarf und warnt vor Eingriffen des Gesetzgebers: "Der Markt regelt die Verteilung der Gebühren in der Regel selbst, die Vertragsfreiheit sollte gewährleistet bleiben. Der Höhe nach ist die Provision ohnehin auf zwei Monatskaltmieten beschränkt", betont Schick. Sollte der Gesetzgeber trotzdem aktiv werden, müsse sichergestellt werden, dass der Vermieter nur in denjenigen Fällen Besteller ist, in denen der Mieter keinen Suchauftrag an den Makler erteilt hat.

Mietpreisdeckelung verhindert notwendige Investitionen

Kritisch sieht der IVD die geplante Deckelung der Mietpreise bei Wiedervermietung. "Die Forderung ist populistisch, falsch und schadet den Wohnungssuchenden in Deutschland. Die Mietpreise werden zwar zunächst künstlich niedrig gehalten, die Wohnraumknappheit würde jedoch unmittelbar vergrößert, weil privates Geld nicht mehr in den Neubau oder in Bestandsimmobilien investiert würde", mahnt Schick. "Ein regulierter Markt mit eingefrorenen Mieten wäre für Investoren nicht mehr attraktiv." Für Mieter in Deutschland wäre das verheerend, da mehr als 90 Prozent aller Neubauprojekte von privaten Bauherren errichtet werden. "Der IVD spricht sich aus diesem Grund explizit gegen eine Mietpreisdeckelung bei Wiedervermietungen aus und warnt die Politik vor diesem Eingriff in den Markt." Stattdessen müsse die Politik für bessere Rahmenbedingungen für mehr Neubau sorgen.


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