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27.06.2013 Immobilienmarkt Leverkusen: Starker Preisanstieg bei Neubauten, moderater bei Gebrauchtwohnungen

In den ersten sechs Monaten des Jahres hielt in Leverkusen die hohe Nachfrage nach Immobilien an. In der Folge kletterten Mieten und Wohnungspreise. Besonders stark betroffen waren Neubauten: Die Preise für Eigentumswohnungen in sehr guten Lagen kletterten im Erstbezug um neun Prozent, von 2.300 auf 2.500 Euro pro Quadratmeter. Die Kaltmieten stiegen für vergleichbare Wohnungen um den gleichen Prozentsatz: von 7,50 auf 8,20 Euro pro Quadratmeter. Dies geht aus dem Immobilienpreisspiegel des Immobilienverbands Deutschland (IVD) hervor.

„Dabei sind die Grundstückspreise mit etwa 335 Euro pro Quadratmeter in guten Lagen stabil geblieben. Vor allem die Baukosten für Material und Handwerkerleistungen sowie die Mehrausgaben für energetische Standards führten zu diesem Preisanstieg“, erläutert Susanne Trösser, Immobilienmaklerin in Leverkusen und Vorstandsmitglied des IVD-West. Laut einer Studie des Bundesverbandes der Wohn- und Immobilienunternehmen (GdW) erhöhten sich die Baukosten in den zurückliegenden zwölf Jahren um 22,6 Prozent. Man müsse aber auch sehen, dass die Bewohner von Neubauten Nebenkosten sparen. Diese können in Altbauten durchaus bei monatlich etwa 3,50 Euro pro Wohnquadratmeter gegenüber 2 Euro in Neubauten liegen, so Trösser.

Preissteigerungen bei Eigenheimen gestoppt

Die Preissteigerungen bei freistehenden Einfamilienhäusern sind gestoppt. In den zurückliegenden Monaten stiegen sie lediglich in mittelguten und guten Lagen moderat zwischen zwei und drei Prozent. An begehrten Standorten wie in Schlebusch muss man etwa 400.000 Euro einrechnen. Die Kosten für Reihenmittelhäuser blieben konstant. In guten Lagen kosten sie etwa 240.000 Euro. Die Immobilienexpertin führt diese Entspannung auf das gestiegene Angebot an Bauträgerprojekten zurück. „Die Grundstücke in der Neuen Bahnstadt Opladen sowie auf dem ehemaligen Gelände der Holzhandlung Martin & Merkel in Schlebusch nehmen Druck aus dem Kessel“, so die Geschäftsführerin der RIS Rheinischer Immobilienservice GmbH. Denn bei einem größeren Angebot an Neubau-Eigenheimen sinke die Nachfrage nach Gebrauchtimmobilien. Dabei suchen nicht nur Leverkusener nach eigenen vier Wänden. Die Zahl der Interessenten aus Köln und Düsseldorf habe zugenommen. Die Bahnstadt sei gut mit der Bahn angebunden und die Preise in den benachbarten Großstädten extrem gestiegen, so dass sie auf Umlandkommunen wie Leverkusen ausweichen, beobachtet die Immobilienexpertin.

Bei Mietwohnungen ist die Lage nach wie vor angespannt. Die Kaltmieten stiegen in Bestandsgebäuden – je nach Ausstattung und Lage – zwischen zwei und sechs Prozent. In Neubauten kletterten sie in mittelguten Lagen um acht Prozent, in guten um neun Prozent. Gemäß Trösser fehle es vor allem an Sozialwohnungen sowie Familienwohnungen mit mindestens vier Zimmern. Die Lage wird sich weiter verschärfen, weil kaum Mietshäuser gebaut werden. Wurden 2011 in Leverkusen noch 123 Wohnungen in Mehrfamilienhäusern gebaut, waren es 2012 lediglich 23. Dies ermittelte das Statistikamt Information und Technik NRW. „Wenn eine Mietpreisbremse bei Neubauten kommt, wie in vielen Wahlprogrammen angekündigt, werden noch weniger Mietshäuser gebaut. Die Bauträger werden sich zurückziehen, wenn sie ihre Kosten nicht adäquat auf die Mieten umzulegen können. Der aktuelle Wohnungsmangel kann nur durch mehr Neubau überwunden werden“, ist Trösser überzeugt.


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