News RSS-Feed

05.07.2013 Neubau für internationale Spitzenforschung in Bielefeld

Nach der Fertigstellung und Übergabe des Forschungsgebäudes Ende April 2013 kann der Exzellenzcluster Kognitive Interaktionstechnologie (CITEC) der Universität Bielefeld den Wissenschaftsbetrieb im Bereich Interaktive Intelligente Systeme nun aufnehmen. Informatiker, Biologen, Linguisten, Mathematiker, Psychologen und Sportwissenschaftler arbeiten hier fachübergreifend unter erstklassigen Bedingungen weiter an der Entwicklung technischer Systeme, die für den Menschen intuitiv und leicht bedienbar sind – egal, ob Alltagsgerät oder Roboter. Geplant und realisiert wurde dieses erste Bauprojekt im Rahmen der Campuserweiterung der Universität Bielefeld von der Carpus+Partner AG. Die Gesamtkosten des viergeschossigen Forschungsbaus betragen ca. 32 Millionen Euro, finanziert zu je 50 Prozent von Bund und Land.

Die unterschiedlichen Forschergruppen sind in neuer, hochintegrierter und moderner Infrastruktur unter einem Dach eng miteinander vernetzt. „Die Forschungsarbeit verteilt sich auf die Felder Bewegungsintelligenz, Systeme mit Aufmerksamkeit, Situierte Kommunikation und Gedächtnis und Lernen“, erläutert Professor Dr. Helge Ritter vom Lehrstuhl für Neuroinformatik, Direktor des Forschungslabors CoR-Lab und Koordinator des CITEC. Bei Bedarf ist das Gebäude flexibel erweiterbar.

Kommunikation als entscheidender Erfolgsfaktor
Vernetzung und Kommunikation sind für eine interdisziplinäre Forschungsinitiative wie die von Professor Dr. Ritter entscheidende Parameter des Erfolgs. Um diese durch eine entsprechende Gebäudestruktur zu ermöglichen und zu fördern, hat das Planungsteam von Carpus+Partner ein Gebäudekonzept entwickelt, das Interaktion und Austausch in allen Arbeitsabläufen ermöglicht.

Die Grundrissstruktur wird in allen vier Geschossen durch drei große Innenhöfe und ein offenes Treppenhaus bestimmt. Herzstück der Forschungslandschaft ist das Zentrallabor im Erdgeschoss, das die Erforschung kognitiver Interaktionsprozesse mit modernster Instrumentierung in bisher ungeahnter Auflösung ermöglicht. Daran angeschlossen befinden sich die Zubringlabors und Werkstätten, in denen Teilergebnisse erzielt werden. Ein Konferenzraum bzw. Hörsaal für 200 Personen ist als Kommunikations- und Meetingpoint mit direkter Anbindung an das Foyer ebenfalls im Erdgeschoss angelegt.

In den Obergeschossen sind vorwiegend Büros, Besprechungsräume sowie Laborflächen einzelner Forschungsgruppen angesiedelt. Der Wechsel von Zellenbüros, Kombibüros und offenen Strukturen wird durch das offene Haupttreppenhaus, die verglasten Innenhöfe und durchscheinende Wandbauteile zu einer transparenten und gleichzeitig differenzierten Arbeitsumgebung, die die interdisziplinäre Vernetzung der verschiedenen Arbeitsgruppen vorantreibt.

Energieeffizienz auf 14.829 Quadratmetern
Der Neubau mit einer Bruttofläche von 14.829 Quadratmetern wird energetisch auf der Basis eines angepassten Konzepts mit einem optimalen Mix aus regenerativer Fernwärme, Geothermie und Solarenergie versorgt. Die Geothermieanlage trägt ohne Einsatz einer Wärmepumpe die Grundlasten im Heiz- und Kühlbetrieb. Insgesamt werden durch diese Kombination der Primärenergiebedarf sowie die CO2-Emissionen gegenüber herkömmlichen Lösungen halbiert.

Mit Hilfe von numerischen Simulationen des Klima- und Energieverhaltens hat Carpus+Partner außerdem die Glasflächenanteile sowie die Sonnenschutzqualitäten soweit abgestimmt, dass sich für das Gebäude ein minimierter Aufwand an Nutzenergie (Kälte, Wärme, Strom) bei guten Raumtemperaturbedingungen ergibt. Je nach
Nutzungsart wurden wechselnde technische Raumkonzepte für entsprechende Anforderungen realisiert. So verfügen die Labore über die notwendige Lüftung mit Kühldecken, während Verwaltungs- und Schulungsräume über Fensterlüftung und Betonkerntemperierung klimatisiert werden.


Leserumfrage
Wir schätzen Ihre Expertenmeinung!
Hier ist unsere Leserumfrage:
schnell & unkompliziert
Jetzt starten!