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11.07.2013 Hotelinvestmentmarkt mit überdurchschnittlichem Halbjahresergebnis

Das Transaktionsvolumen auf dem deutschen Hotelinvestmentmarkt lag im ersten Halbjahr 2013 auf einem deutlich überdurchschnittlichen Niveau und mit ca. 697,5 Mio. € rund 236 % über dem Vergleichswert aus dem gleichen Vorjahreszeitraum. „Auf ein starkes erstes folgte allerdings ein spürbar ruhigeres zweites Quartal“, sagt Andreas Trumpp, Head of Research bei Colliers International Deutschland. „So bleibt der bereits im ersten Quartal über die Bühne gegangene Kauf des Queen-Moat-Portfolios durch ein Investorenkonsortium um die Fattal-Gruppe die mit Abstand größte Transaktion des laufenden Jahres“, ergänzt er. Beeinflusst durch diesen Paketverkauf lag der Anteil internationaler Investoren am Transaktionsvolumen zur Jahresmitte bei 48 % (356 Mio. €) und damit deutlich über dem Wert des gesamten deutschen Gewerbeinvestmentmarktes, wo es 27 % waren. Die gleiche Situation ist beim Anteil der Portfolioverkäufe festzustellen. In den ersten sechs Monaten flossen insgesamt rund 328 Mio. € bzw. 47 % des angelegten Kapitals in drei Portfolios.

Top-Standorte sowie Komfort- und First Class-Hotels werden bevorzugt
Der bereits im ersten Quartal manifestierte Anteil der Top-Standorte Berlin, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hamburg, Köln, München und Stuttgart am Transaktionsvolumen gilt auch nach Ablauf des ersten Halbjahres 2013. Zwei Drittel bzw. 461 Mio. € wurden in diese Städte investiert. Ein weiterer Unterschied zeigt sich bei den durchschnittlichen Anlagevolumina. Während in den Topstandorten pro Hotel gut 19 Mio. € investiert wurden, waren es außerhalb dieser Standorte nur knapp 8 Mio. €. Gekauft wurden, bedingt wiederum v.a. durch das Queen-Moat-Portfolio, überwiegend Bestandsimmobilien aus dem 3- und 4-Sternesegment in die gut 65 % bzw. 456 Mio. € flossen. In Luxushotels des 5-Sternesegments wurden etwa 148 Mio. € (21 % Marktanteil) investiert, in die Low-Budget- bzw. Economy-Hotels rund 92 Mio. € (13 %).

Eigennutzer und sicherheitsorientierte Käufer dominieren
Mit weitem Abstand das meiste Kapital kam in den Monaten Januar bis Juni von Corporates und Eigennutzern, die etwa 369 Mio. € (53 % Marktanteil) in deutsche Hotelimmobilien anlegten. Private Investoren und Family Offices folgten mit 98 Mio. € auf dem zweiten Platz. Hervorzuheben sind hier vor allem die beiden in Hamburg veräußerten Hotels InterContinental, das sich Klaus-Michael Kühne für rund 20 Mio. € sicherte, sowie das Vier Jahreszeiten, das sich an eine private Vermögensverwaltung der Dohle-Gruppe für rund 40 Mio. € sicherte. Pensionskassen und Versorgungswerke erreichten mit ca. 94 Mio. € ebenfalls noch einen zweistelligen Marktanteil von ca. 13 %. Risikoorientierte Anleger traten noch nicht nennenswert als Käufer in Erscheinung. Auf Verkäuferseite waren sie dagegen sehr aktiv und veräußerten Hotelimmobilien für insgesamt rund 328 Mio. €. Projektentwickler mit 115 Mio. € und Versicherungen mit 110 Mio. € trennten sich ebenfalls noch in größerem Umfang von deutschen Hotels.

Ausblick: Positive Marktentwicklung auch im zweiten Halbjahr zu erwarten
Weiterhin werden mehr Investments angefragt als momentan zur Verfügung stehen. Es fehlen derzeit für Kapitalinvestoren geeignete Produkte. Häufig entsprechen die zum Verkauf stehenden Häuser weder von der Größe noch von der Vertragsform den geforderten Standards. Durch die Entwicklung weiterer Hotels, die sich in der Pipeline befindlichen Portfolio- sowie den einen oder anderen größeren Einzeldeal gehen wir weiterhin von einem positiven Geschäftsverlauf im Jahr 2013 aus und erwarten ein Transaktionsvolumen zumindest auf Vorjahresniveau. Durch das gesteigerte Interesse von Kapitalsammelstellen ist mit einem weiteren Nachfrageschub zu rechnen. Dieser kann sich auf das Preisniveau auswirken. Sollte sich das Interesse dieser Investoren verdichten, gehen wir von einer gleichbleibend positiven Entwicklung im Hotelmarkt Deutschland aus.


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