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15.07.2013 Commerzbank veräußert gewerbliches Immobilienfinanzierungsportfolio über 5 Mrd. Euro in Großbritannien

Die Commerzbank hat heute eine Vereinbarung über den Verkauf ihres gewerblichen Immobilienfinanzierungsportfolios (Commercial Real Estate, CRE) in Großbritannien an ein Konsortium aus Wells Fargo und Lone Star unterzeichnet. Die Transaktion umfasst gewerbliche Immobilienkredite in Höhe von 5,0 Milliarden Euro, inklusive der dazugehörigen Zins- und Währungsabsicherungsderivate sowie das gesamte operative Geschäft der Hypothekenbank Frankfurt in Großbritannien. Damit ist dies eine der größten Transaktionen mit gewerblichen Immobilienkrediten, die es in den vergangenen Jahren in Europa gegeben hat. Die Mitarbeiter gehen im Rahmen ihrer bestehenden Arbeitsverhältnisse auf die Erwerber über. Über die weiteren Einzelheiten des Vertrages wurde Stillschweigen vereinbart.

Durch diese Transaktion mit vollständigem Risikotransfer auf die Käufer wird die Commerzbank ihr ursprüngliches Abbauziel von 93 Milliarden Euro im Segment Non Core Assets (NCA) schneller als geplant erreichen. Die Bank geht nun davon aus, dass das Exposure at Default (EaD, inkl. Problemkredite) zum Jahresende 2016 deutlich unter 90 Milliarden Euro liegen wird. Das Volumen notleidender Immobilienkredite verringert sich um 1,2 Milliarden Euro. Nach dem Verkauf stuft die Commerzbank intern weniger als 12 % des EaD (ohne Problemkredite) im CRE-Bereich als stärker risikobehaftet („higher risk cluster“) ein. Dies vergleicht sich mit einem Anteil von 21 % per Ende März 2013 und noch 24 % per Ende des dritten Quartals 2012.

Die Bank erwartet, dass das Gesamtergebnis 2013 durch die Transaktion in Höhe von 179 Millionen Euro belastet wird (Q2 circa 134 Millionen. Euro; Q3 circa 45 Millionen Euro). Der Abschlag vom Buchwert der veräußerten Kreditbestände von etwa 3,5 % fällt gemessen an ähnlichen Transaktionen gering aus.
Durch die Transaktion werden die risikogewichteten Aktiva (RWA) um 1,5 Milliarden Euro reduziert. Daher steht den genannten Belastungen im Gesamtjahr 2013 ein positiver Eigenkapitaleffekt von insgesamt 133 Millionen Euro im dritten Quartal gegenüber. In der Summe hat die Transaktion keine nennenswerten Auswirkungen auf die Kernkapitalposition der Commerzbank.

„Mit dieser Transaktion nehmen wir zwar eine Ergebnisbelastung in 2013 in Kauf, allerdings entfällt Risikovorsorge in den Folgejahren. Der positive Kapitaleffekt aus dem RWA-Abbau kompensiert weitgehend die Belastung in der Kapitalquote. Zudem ist der Portfolioverkauf aus Risikogesichtspunkten attraktiv, weil wir Risiken, die aus der Geschäftstätigkeit unserer Plattform in Großbritannien künftig entstehen könnten, vollständig an die Käufer übertragen“, sagte Finanzvorstand Stephan Engels.


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