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16.07.2013 Frankfurter Bürgermeister Cunitz bei Sommerfest der Immofrauen zu Gast

Beim jährlichen Sommerfest des Vereins Frauen in der Immobilienwirtschaft e. V. am Frankfurter Schwedlersee mit etwa hundert Gästen aus der Immobilienbranche sprach Olaf Cunitz, Bürgermeister und Dezernent für Planen und Bauen von Frankfurt, im Anschluss an einen Vortrag von Wüest & Partner zum Thema Gentrifizierung über die positiven Auswirkung des Strukturwandels im Osten der Stadt.

„Gentrifizierung, also der sozioökonomische Wandel in Wohnvierteln, gehört zur normalen Dynamik einer Stadt“, erklärte Dr. Christoph Zaborowski, einer der Partner der Wüest & Partner AG, Zürich, beim Sommerfest der Immofrauen. Viertel, die zunächst als Randlagen eingestuft wurden, weisen meist eine ansprechende Mikrolage und architektonische Qualitäten wie etwa Fabriklofts auf. Preislich sind es unterbewertete Lagen. Hinzu kommt der Nachfrageüberhang in der Stadt. „Dann setzt sich eine Spirale in Gang, das Viertel wird plötzlich hip, es werden immer mehr Besserverdiener angezogen, die Mieten steigen und irgendwann kann sich die alteingesessene Bevölkerung den Standort nicht mehr leisten“, führte Zaborowski aus. Seit Anfang der 1995er Jahre hat auch das Frankfurter Ostend einen Strukturwandel erfahren. Entlang der ehemals industriell geprägten Hanauer Landstraße entstanden Büroetagen für Kreative und junge Start-up-Unternehmen sowie viele Autohäuser. Die Stadt hat den Stadterneuerungsprozess entlang der Oskar-von-Miller-Straße in Gang gesetzt, wo für über 2.000 Personen Wohneinheiten in unmittelbarer Nähe zum Main entstanden sind.

Cunitz sprach diesbezüglich von einem positiven Wandel: „Gentrifizierung bedeutet erst einmal nur, dass bestimmte Prozesse für einen Wandel in Gang gesetzt werden. Und wenn ein solcher Wandel in einer Stadt nicht stattfindet, wird das zu einem Problem. Es kommt zu einem Modernisierungsstau und anschließend zum Verfall, wenn man ein Viertel sich selbst überlässt. Dadurch können soziale Monostrukturen entstehen. Das Frankfurter Ostend hat seit den 90er Jahren einen positiven Wandel genommen und sich sehr gut entwickelt.“ Cunitz sagte weiter: „Es hat sich eine erste Clubszene entwickelt und die Gegend ist richtig aufgeblüht. Das Ostend ist kein Stadtteil, um den man sich ernsthaft Sorgen machen muss.“ Carmen Reschke, 1. Vorsitzende der Immofrauen, war über den Besuch hocherfreut und pflichtete dem Bürgermeister bei: „Aus Immobiliensicht sind solche Viertel hochspannend, Projektentwickler tragen in großem Maße dazu bei, dass sich das Bild eines Stadtteils so positiv verändert.“


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