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29.07.2013 Stimmung unter Immobilienfinanzierern hellt sich weiter auf

Der Sommer ist derzeit heißer als die Stimmung der Finanzierungsprofis: Dort herrscht ruhige, wenn auch positive Gelassenheit. Das FAP-Barometer stieg im Vergleich zum Vorquartal leicht um +0,15 auf +0,89 Barometerpunkte an. "Ob die Stimmung auf dem derzeit verhalten positiven Niveau verharrt oder ob der Knoten zu deutlich mehr Finanzierungen endlich platzt, ist noch nicht entschieden", sagt Curth-C. Flatow, Gründer und geschäftsführender Gesellschafter von FAP.

Die Finanzierungsbedingungen werden von den Befragten derzeit merklich progressiver bewertet. Während im 3. Quartal 2013 mehr als 28 Prozent der Experten die Rahmenbedingungen besser als zuvor einschätzen, waren dies im 2. Quartal noch 22 Prozent. Ergänzend dazu liegt der Anteil derjenigen, die die Ausgangslage als restriktiv bewerten, im 3. Quartal nur noch bei 2,2 Prozent, während es im 2. Quartal noch 11,8 Prozent waren. 69,6 Prozent der Befragten, und damit weiterhin der größte Teil, schätzen die Lage als gleichbleibend ein. Im 2. Quartal votierten so 66,7 Prozent.

Neugeschäft pegelt sich auf gleichbleibendem Niveau ein
45 Prozent der Experten schätzen das Neugeschäftsvolumen als stabil ein, die leicht verbesserte "Gesamtstimmung" schlägt hier noch nicht so richtig durch. Allerdings sehen 25 Prozent unverändert ansteigende Werte und 15 Prozent neuerdings ansteigende Werte. 10 Prozent der Befragten sehen einen unverändert abnehmenden Trend und 5 Prozent einen neuerdings abnehmenden Trend.
Leicht verschoben haben sich die Schwerpunkte im Neugeschäft. Neue Kundenbeziehungen zu gewinnen ist mit 17,4 Prozent der Nennungen an die erste Stelle gerückt und hat den Ertrag bzw. die Rendite mit 15,2 Prozent erstmals vom Spitzenplatz verdrängt. Dass die Nachhaltigkeit neben dem Ertrag eine große Rolle spielt, zeigen die ebenfalls 15,2 Prozent für die Pflege bestehender Kundenverbindungen.

Die Schere bei den Kredittranchen im Neugeschäft geht immer weiter auseinander. Sowohl die großen Kreditvolumen über 100 Mio. Euro (3. Quartal 2,5 Prozent; 2. Quartal 2,1 Prozent; 1. Quartal 0 Prozent) als auch die sehr kleinen unter 10 Mio. Euro (27,5 Prozent) wachsen an. Das Gros liegt mit 52,5 Prozent Anteil weiterhin zwischen 10 und 50 Mio. Euro. 17,5 Prozent der Kreditvolumen betragen 50 bis 100 Mio. Euro.

Die bewährten Immobilienprodukte werden von den Kreditgebern auch im 3. Quartal bevorzugt. Büroimmobilien liegen sowohl im Bestand als auch in der Projektentwicklung an erster Stelle. Es folgen Wohnimmobilien, Shoppingcenter und Einzelhandelsimmobilien, Logistikimmobilien und (mit größtem Zuwachs) Mikroapartments und Studentenwohnungen.

Finanzierung von Beständen und Projekten
Bei der Finanzierung von Immobilienbeständen streuen die LTV-Werte zwischen 55 und 95 Prozent, der Schwerpunkt liegt bei 70 Prozent. Im Vergleich zum 2. Quartal (68 Prozent) liegen die Werte leicht höher. Die Margen erreichen Werte zwischen 75 und 600 Basispunkte. Das Mittel liegt bei 221 Punkten, im 2. Quartal waren es erst 196 Punkte und im 1. Quartal 200.

Die LTC-Werte in der Finanzierung von Projektentwicklungen fächern sich immer mehr auf und liegen aktuell zwischen 50 Prozent und 100 Prozent. Der Schwerpunkt bleibt bei 72 Prozent. Die Margen bei der Projektentwicklungsfinanzierung liegen im 3. Quartal zwischen 130 und 400 Basispunkten.
Alternative Finanzierer spielen eine gleichbleibende Rolle, haben sich aber etabliert. 35 Prozent der Befragten konstatieren eine stärkere Nachfrage, im 2. Quartal 2013 waren es 32,6 Prozent, Ende 2012 um die 50 Prozent. "Da die Eigenkapitalforderungen weiterhin hoch sind, lohnt es sich, nach alternativen bzw. kombinierten Finanzierungsstrukturen Ausschau zu halten", so Curth-C. Flatow.

Neugeschäft versus Risiko - das aktuelle Thema
Wer hat bei der Kreditvergabe das Sagen: der Bereich für das Neugeschäft oder die Risikoabteilung? Es werde ausgewogen entscheiden, sagen knapp 54 Prozent. Doch insgesamt 32,1 Prozent sehen die Risikoabteilung als ausschlaggebenden Entscheider. 14,3 Prozent sehen die Entscheidung eher vom Neugeschäft beeinflusst. Auch für die kommenden sechs bis zwölf Monate wird sich daran nichts Grundlegendes ändern, so die Barometer-Ergebnisse. "Größere Risiken werden nicht eingegangen, weder bei den zu finanzierenden Objekten und Projekten - möglichst ,Core' soll es eben sein - noch beim Neukundengeschäft", resümiert in diesem Zusammenhang Curth-C. Flatow.

Der Quartalsbericht Q3/2013 des FAP-Barometers inklusive Pressemitteilung und Grafiken steht zum Download zur Verfügung: www.fap-finance.com/de/barometer.aspx


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