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02.08.2013 Strategen sagen allgemein positive Entwicklung der Weltwirtschaft voraus

Russell Investments hat seine Quartalsprognosen für die weltweiten Kapitalmärkte veröffentlicht, die von einer weiteren Verbesserung in den USA, Europa und Japan ausgehen. Der Bericht 3rd Quarter Strategists' Outlook and Barometer (Strategenprognosen und -barometer für das 3. Quartal) enthält fundierte Analysen der wichtigsten Wirtschafts- und Marktindikatoren durch das weltweite Anlagestrategen-Team von Russell, die als Leitlinie für die Multi-Asset-Portfolios und -Dienstleistungen von Russell gelten.

In diesem Bericht prognostiziert das weltweite Strategen-Team von Russell ein stetiges Wachstum des US-Markts während der kommenden 24 Monate und sagt vorher, dass die US-Wirtschaft ausreichend Pufferkapazität aufweist, um zu wachsen, ohne Inflationsdruck aufzubauen.

Selbst nach der starken Rallye der weltweiten Aktienmärkte geben die Strategen von Russell Aktien gegenüber Anleihen oder Barmitteln den Vorzug, obwohl davon auszugehen ist, dass der Vorsprung von Aktien gegenüber Anleihen geringer ausfallen wird als im ersten Halbjahr 2013. Innerhalb des Bereichs der weltweiten Aktien bevorzugen die Strategen von Russell Europa und Japan aufgrund von geringfügigen Verbesserungen in der Eurozone, des Erfolgs der „Abenomics“ in Japan und der allgemeinen Attraktivität der Bewertungen japanischer und europäischer Aktien im Vergleich zu US-Bewertungen.

„Wir erwarten, dass das Wirtschaftswachstum der USA in den kommenden Monaten mäßig, aber solide bleiben wird, dass Europa die Rezession hinter sich lässt und Japan an Fahrt gewinnt“, so Wouter Sturkenboom, Anlagestratege bei Russell Investments. „Die Kurssteigerungen der weltweiten Aktienmärkte und die steigenden Anleiherenditen bedeuten, dass wir eine zweite Jahreshälfte beginnen, in der die Aktienmärkte einen angemessenen – jedoch nicht herausragenden – Wert bieten und die Rentenmärkte weniger gefährlich überbewertet sind.“

Kurzfristig ist eine Underperformance der Schwellenmärkte möglich, doch die Aussichten bessern sich

Die Bedingungen für Aktien bleiben in den Schwellenmärkten angesichts des steigenden US-Dollars (USD), sinkender Rohstoffpreise und der allgemeinen geopolitischen Umbruchstimmung in Ländern wie Brasilien oder Ägypten schwierig. Jedoch glauben die Strategen von Russell, dass eine Erholung der Exporte und ein Ende der aktuellen Ungewissheit im Hinblick auf China als Katalysator für einen mittelfristigen Aufschwung dienen könnten.

„Die Schwellenmärkte bieten einen guten Wert und könnten einen Aufschwung erfahren, wenn die Exporte im Rahmen eines stärkeren Wachstums in den entwickelten Volkswirtschaften wachsen und falls die Zentralbanken der Schwellenländer eine Abwertung ihrer Währungen gegenüber einem stärkeren US-Dollar zulassen“, erläutert Sturkenboom.

Trotz einiger Herausforderungen dürfte die US-Wirtschaft ein stabiles Wachstum aufweisen

Die Strategen von Russell glauben, dass die Zahl der neu geschaffenen Arbeitsplätze in den USA während der kommenden 24 Monate bei durchschnittlich 200.000 pro Monat liegen wird, obwohl sich diese Entwicklung kurzfristig möglicherweise geringfügig abschwächt. Die erste Anhebung des US-Leitzinses wird vermutlich frühestens im vierten Quartal 2015 stattfinden. Allerdings ist aufgrund der im Juni erfolgen Abwärtskorrektur der annualisierten Wachstumsrate für den realen Konsum von 2,9 % auf 1,8 % von einer geringeren Dynamik zu Beginn der zweiten Jahreshälfte auszugehen.

Eine weitere Herausforderung wird den Strategen zufolge der Ausstieg der US-Notenbank (Fed) aus der quantitativen Lockerung sein. Es ist davon auszugehen, dass dieser 2013 beginnt, jedoch ist das Enddatum (und nicht das Anfangsdatum) von größerer Bedeutung, auch wenn die Fed dieses Jahr vermutlich nicht ihre Ziele für das Wachstum, die Inflation und die Renditen von Treasurys erreichen wird.
„Viele Anleger fürchten, dass unsere aktuelle Wirtschaft der von 1994 ähnelt, als die Fed die Geldpolitik drastisch zügelte, was zu einem plötzlichen Anstieg der Zinssätze führte und das Wachstum des Aktienmarktes abwürgte“, erklärt Sturkenboom. „Wir gehen davon aus, dass die heutigen Wirtschaftsbedingungen eher denen von 1984 ähneln, als eine boomende US-Wirtschaft den Weg für ein stabiles weltweites Wachstum ebnete. Gleichermaßen erwarten wir, dass die US-Wirtschaft in den kommenden Monaten von mäßiger Inflation, einem geringen Rezessionsrisiko und einem stabilen Wachstum gekennzeichnet sein wird.“

Eurozone hat einen steinigen Weg vor sich, dürfte aber im dritten Quartal die Rezession überwinden

Die Strategen von Russell glauben, dass Europa auch 2013 noch einen steinigen Weg vor sich hat und das Tauziehen zwischen einer konjunkturbelebenden Geldpolitik und einer konjunkturdämpfenden Sparpolitik weitergehen wird. Obwohl die Europäische Zentralbank (EZB) auch weiterhin eine lockerere Geldpolitik verfolgt, was den Ausblick für das Vertrauen von Verbrauchern und Industrie in der Eurozone stark verbessert, gehen die Strategen davon aus, dass das Wachstum aufgrund eines negativen Kreditwachstums, hoher Arbeitslosigkeit, der Unwahrscheinlichkeit politischer Reformen und eines stagnierenden Wachstums in Südeuropa schwach bleiben wird.

Vor dem Ende des Jahres 2013 sollte Europa endlich die Rezession hinter sich lassen, da die Sparmaßnahmen gelockert werden und sich der Kreditmarkt langsam erholt. Die Umschuldung Griechenlands, die Schwäche der spanischen Banken und die Unsicherheit bezüglich der italienischen Regierung stellen nach wie vor Risiken dar, die jedoch nicht unbezwingbar sein sollten. Die Aktienbewertungen in Europa sind im Vergleich zur restlichen Welt attraktiv und die Strategen sehen mehr Gewinnpotenzial als auf dem US-Markt. Ihre allgemeine Prognose für europäische Aktien ist daher eine leichte Heraufstufung von „untergewichtet“ auf „neutral“.

Asiatisch-pazifischer Raum bietet einen guten Wert in Japan, China und Australien

Die Strategen von Russell erwarten sowohl in Japan als auch in China ein positives Wachstum. Japan verzeichnete im bisherigen Verlauf des Jahres 2013 ein starkes reales Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) und die Geschäftsbedingungen zeigen ebenso wie die Industrieproduktion vorsichtige Zeichen einer Verbesserung. In China sinken die Erwartungen hinsichtlich des realen BIP-Wachstums, jedoch gibt die Regierung Reformen den Vorrang gegenüber kurzfristigem Wachstum und betreibt eine konstruktive Umstrukturierung, um die Korruption und Ungleichgewichte in der Wirtschaft zu bekämpfen. Australien ist mit einer Abkühlung konfrontiert, doch sind weiterhin ermutigende Anzeichen im Bereich der Wohnimmobilienfinanzierung zu erkennen.

Barometer für die relative Rendite

Die Strategen von Russell bieten auch eine Prognose hinsichtlich wichtiger weltweiter Vergleichspaare von Anlagenklassen, um zu ermitteln, welche Anlagenklasse eines jeden Paares aktuell die besseren Ertragsaussichten hat. „Eines der vielleicht interessanteren Signale resultiert dieses Quartal aus dem Vergleich zweier relativ attraktiver Aktienanlagenklassen: kontinentaleuropäische und japanische Aktien. Die Dynamik Ersterer kämpft mit Gegenwind, während die Dynamik Letzterer von einem starken Rückenwind Auftrieb erhält“, so Sturkenboom. „Japanische Aktien hatten einen hohen Anteil an der Performance globaler Aktienportfolios im Jahr 2013 und europäische Aktien sind im Begriff, aufgrund der hohen Bewertungen von US-Aktien und eines etwas gesunkenen politischen Risikos an Attraktivität zu gewinnen. Im Vergleich sehen wir eine Verschiebung zugunsten japanischer Aktien und würden weiterhin japanische Aktien in unserem globalen Aktienkorb oder unserem Engagement in nicht US-amerikanischen Aktien entwickelter Länder bevorzugen.“


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