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13.08.2013 Private Kleininvestoren und Selbstnutzer dominieren Wohnimmobilienmarkt

„Der deutsche Wohnimmobilienmarkt wird von lokalen privaten Investoren und Eigennutzern dominiert – und nicht von institutionellen Investoren, wie teilweise befürchtet“, berichtet Falk Schollenberger MRICS, Managing Partner der NAI apollo valuation & research GmbH. Zwei private Käufergruppen – die Selbstnutzer und die privaten Kleininvestoren – teilen sich derzeit rund 80 Prozent des gesamten Wohnungsbestands in Deutschland. Das entspricht insgesamt rund 40 Mio. Wohneinheiten (zur Miete und im Eigentum). Gleichzeitig dominieren die privaten Kleininvestoren mit 60 % den gesamten Mietwohnungsbestand. Auf gewerbliche Anbieter entfällt hingegen nur ein Anteil von 20 Prozent des deutschlandweiten Wohnungsbestands. Das entspricht 40 % des gesamten Mietwohnungsbestands.

Nach Erkenntnissen des Immobiliendienstleisters NAI apollo group verfolgen sowohl die privaten Investoren als auch die Selbstnutzer bei der Geldanlage eine langfristige Strategie und vermeiden Risiken. In der Regel liegt ihr Investitionsvolumen bei unter 10 Mio. Euro. „Sie agieren lokal, kennen ihre örtlichen Märkte daher sehr gut, handeln schnell und sind hervorragend vernetzt. Zudem zahlen sie häufig höhere Preise, was sie auch für institutionelle Investoren wie Banken und Versicherungen zu bevorzugten Ansprechpartnern macht, wenn sie die Immobilien wieder verkaufen möchten“, sagt Falk Schollenberger.

Weitere Auswertungen von Transaktionen in Ballungszentren zeigen, dass lokale Investoren nicht nur einmal, sondern unabhängig von Konjunkturzyklen kontinuierlich kaufen. Gleichzeitig dominieren sie in vielen Teilmärkten das obere Preissegment.

„Die sehr hohe Nachfrage der privaten Investoren und Selbstnutzer nach Wohnimmobilien treibt im Moment die Preise. In diesem ‚Rennen um die Wohnimmobilie‘ haben institutionelle Investoren oft das Nachsehen“, so Schollenberger. Nach seiner Auffassung ist es darum nicht korrekt, nur institutionelle Investoren für steigende Preise verantwortlich zu machen.

Laut Schollenberger liegen die Ursachen für die derzeitige Preisentwicklung eindeutig „in der Finanzmarktkrise und der Angst vor der Euro-Krise“. Das wird sich auf absehbare Zeit auch nicht ändern. Gleichzeitig ist das Angebot von Wohnimmobilien – sei es zu Investitionsgründen oder um die Immobilie selbst zu nutzen - bei weitem nicht so flexibel wie die Nachfrage. „Daher werde zukünftig der Einfluss der kleineren Investoren noch zunehmen“, ist Schollenberger überzeugt. Denn die privaten Investoren verfügen über eine hohe Liquidität, nutzen das niedrige Zinsniveau und möchten ihr Vermögen diversifizieren und vor einer befürchteten Inflation schützen.


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