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16.08.2013 Eine luftdichte Gebäudehülle spart Energie und vermeidet Bauschäden

Maßnahmen zum energieeffizienten Bauen und Sanieren, wie der Einbau moderner Heizsysteme oder Fenster, können nur dann den gewünschten Erfolg bringen, wenn die Energie im Gebäude bleibt und nicht etwa durch Leckagen über die Gebäudehülle entweichen kann. Eine dichte Gebäudehülle ist daher nicht nur in Neubauten, sondern auch in Bestandsgebäuden wichtig.

"Ein Gebäude muss keine Ritzen und Fugen haben, um ,natürlich atmen' zu können", so Peter Erbertz, zertifizierter Prüfer der Gebäude-Luftdichtheit. "Über einen solchen unkontrollierten Luftaustausch kann vielmehr kalter Wind eindringen und warme Heizungsluft entweichen. Zudem gelangt entweder zu viel oder zu wenig Frischluft ins Gebäude und es besteht ein erhebliches Gefahrenpotenzial für Baumängel. Denn wo warme und feuchte Luft unkontrolliert durch Leckagen strömt, kann es zu Feuchtschäden und Schimmelpilzbildungen kommen."

Die Energieeinsparverordnung (EnEV) verlangt eine dauerhaft luftdichte Bauweise von Gebäuden einschließlich der Fugen von Fenstern, Fenstertüren und Dachflächenfenstern. Die Überprüfung dieser Forderung erfolgt im Rahmen einer baubegleitenden Qualitätskontrolle üblicherweise mit der Bestimmung der Luftdurchlässigkeit nach dem Differenzdruckverfahren (Blower-Door-Messung). Diese liefert wichtige Hinweise auf den allgemeinen energetischen Zustand des Gebäudes und Informationen über die Dichtheit der gesamten Gebäudehülle. Damit können beim Neubau die in der EnEV geforderten Grenzwerte in Anlehnung an bestehende Normenwerke überprüft werden. Im Altbau ist die Information über undichte Fugen an Fenstern eine wertvolle Planungshilfe für durchzuführende Sanierungsmaßnahmen: Eine gezielte Leckagesuche stellt fest, an welchen Stellen kalter Wind durch die Gebäudehülle eindringt und warme Heizungsluft entweichen kann.

Eine luftdichte Gebäudehülle vermeidet auch Bauschäden. Mit einer gezielten Leckage-Ortung können potentielle Gefahrenquellen für die Bausubstanz erkannt werden. Wenn feuchtwarme Luft aus dem Gebäude durch unkontrollierte Fugen und Ritzen entweicht, kann es in den betroffenen Bauteilen zu Kondensation kommen. Dies kann, wenn nicht rechtzeitig erkannt, zu Feuchtschäden und Schimmelpilzbildungen führen.

Häufig werden Leckagen an undicht eingebaute Tür- und Fensterrahmen gefunden. Auch im Dachbereich entspricht die Dichtheit von Altbauten nicht immer den gesetzlich gültigen Anforderungen. Bei der Bestimmung der Fugendurchlässigkeit von Fenstern, Fenstertüren oder Dachflächenfenstern wird das zu untersuchende Bauteil mit einer Folie abgedichtet. In dem Gebäude bzw. dem Gebäudeteil wird ein Unterdruck aufgebaut und dann der Luftstrom gemessen, der durch die undichten Fenster und Fugen in das Gebäude gelangt. Mit Hilfe von Messgeräten oder einem Nebeltest können die Leckagen lokalisiert, dokumentiert und ihre Auswirkungen auf Energieeinsparung und Gefahrenpotential für Baumängel bewertet werden. Die Messung in einem Einfamilienhaus dauert in der Regel etwa zwei bis drei Stunden und kann durchgeführt werden sobald die luftdichte Gebäudehülle fertig gestellt ist.
Wenn die Fehlstellen lokalisiert sind, können entsprechende Gegenmaßnahmen eingeleitet werden. "Zwar lässt sich nachträglich kaum noch die Dichtheit eines Neubaus erreichen, doch gelingt es fast immer, zumindest der schlimmsten Energieverschwendung einen Riegel vorzuschieben", erläutert Peter Erbertz. Weil durch das "Stopfen" der Ritzen auch Zugluft ausgeschaltet wird, verbessert sich zusätzlich die Wohnqualität, denn Zugluft und lokale Kaltluftanreicherungen gehören bei einer luftdichten Wohnung der Vergangenheit an.

Die GTÜ bietet mit der Dienstleistung der Baubegleitenden Qualitätsüberwachung (BQÜ) einen eigenen Service an. Die für Baudienstleistungen eingesetzten GTÜ-Vertragspartner sind öffentlich bestellte und vereidigte sowie qualifizierte Bausachverständige mit besonderer Fachexpertise für die einzelnen Gewerke. Die GTÜ verfügt über ein bundesweites Netz von Vertragspartnern.


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