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24.09.2013 IVD: Immobilienwirtschaft nicht überregulieren

Einen Tag nach der Bundestagswahl sind die künftigen Machtverhältnisse im Bundestag noch unklar. Sowohl eine große als auch eine schwarz-grüne Koalition sind möglich. Klar ist nur, dass es für die schwarz-gelbe Koalition keine Fortsetzung geben und damit auch der wirtschaftsliberale Einfluss geschwächt wird. "Wir fordern die künftig koalierenden Parteien dazu auf, stabile Rahmenbedingungen für die Immobilienwirtschaft zu schaffen", sagt Jens-Ulrich Kießling, Präsident des Immobilienverbands IVD. "Eine verstärkte Regulierung des Marktes gehört nicht dazu."

Die größten Auswirkungen hätte die Deckelung der Neuvertragsmieten, die in jedem der Wahlkampfprogramme enthalten ist. "Das Ergebnis dieser Regulierung würde die Wohnraumknappheit unmittelbar vergrößern, weil privates Geld nicht mehr in den Neubau oder in Bestandssanierungen investiert werden würde", sagt Kießling. "Denn durch die nicht mehr am Markt bestimmten Mieten wäre der Wohnungsbau für Investoren nicht mehr attraktiv. Die Folge: Investitionen in den dringend benötigten Wohnungsneubau, aber auch in die Instandhaltung würden ausbleiben." Für Mieter in Deutschland wäre das verheerend. Mehr als 90 Prozent aller Neubauprojekte werden von privaten Bauherren errichtet. Der IVD spricht sich aus diesem Grund explizit gegen eine Mietpreisdeckelung bei Wiedervermietungen aus.

Die einzige langfristig wirksame Maßnahme gegen Wohnraummangel und steigende Preise ist der Wohnungsneubau. "Dieser muss durch die Stärkung marktwirtschaftlicher Instrumente und Anreize gefördert werden", fordert Kießling. So sei die Erhöhung der Gebäudeabschreibung von zwei auf vier Prozent neu zu überlegen. Doch nicht nur für den Wohnungsneubau, auch für das Gelingen der Energiewende sind Anreize notwendig: "Investitionen in die Energieeffizienz erfolgen nur, wenn der Nutzen für die Eigentümer und Mieter die Investitionskosten übersteigt", erläutert Kießling. Der IVD fordert auch hier erneut die steuerliche Abschreibung für energetische Modernisierungsmaßnahmen, um so einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.

Ebenso warnt der IVD vor der Wiedereinführung der Vermögensteuer. "Diese würde eine extreme Belastung für die Wohnungswirtschaft bedeuten und zu einer Substanzbesteuerung führen, die dramatische gesamtwirtschaftliche Auswirkungen hätte", sagt Kießling. "Die Wohnungswirtschaft steht bereits jetzt vor gewaltigen investiven Herausforderungen. Sollte es tatsächlich zu einer Wiedereinführung der Vermögensteuer kommen, müsste zumindest das Betriebsvermögen von der Besteuerung ausgenommen werden."


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