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24.09.2013 Run der Einzelhändler auf Hackeschen Markt in Berlin ungebrochen hoch

Der Run der Einzelhändler auf das Quartier rund um den Hackeschen Markt in Berlin-Mitte ist weiterhin ungebrochen hoch. So lautet das zentrale Ergebnis des aktuellen CBRE Retail Reports Hackescher Markt, der detailliert und umfänglich alle Straßenzüge des Quartiers beschreibt.

Globale Retailer sehen laut CBRE aufgrund der Internationalität des Quartiers beste Voraussetzungen für die Eröffnung eines Stores, häufig sogar des ersten Stores in Deutschland. Allerdings hat diese internationale Beliebtheit gerade für die ursprüngliche Bevölkerung und lokale Einzelhändler auch negative Auswirkungen: die Mieten steigen in allen Bereichen und der als Gentrifzierung bezeichnete Veränderungsprozess zeigt sich deutlich.

Andreas Malich, Einzelhandelsexperte bei CBRE in Berlin: „Die Mieten im Quartier steigen seit Jahren, ein Ende dieser Entwicklung ist nicht abzusehen. Sie wird durch internationale, vertikalisierende Retailer getrieben, die aufgrund ihrer Distribution und Logistik klare Wettbewerbsvorteile im Verhältnis zu lokalen und regionalen Einzelhändlern aufweisen. Diese Retailer finden im Quartier Hackescher Markt ideale Startbedingungen für den Eintritt in den deutschen Markt vor: modisch informierte Konsumenten, ein spannendes Umfeld mit internationalen Wettbewerbern sowie viele Kunden aus den jeweiligen Heimatländern, die eine Akzeptanz der Marke und damit einhergehende Umsätze sehr realistisch erscheinen lässt.“

Insbesondere die Rosenthaler Straße, Neue Schönhauser Straße und Münzstraße – als die wichtigsten und nachgefragtesten Straßen im Quartier – haben sich überproportional entwickelt. Allerdings sind auch in den direkt angrenzenden Seitenstraßen wie beispielsweise Max-Beer-Straße und Rosa-Luxemburg-Straße teilweise spürbare Mieterhöhungen zu beobachten.
Malich: „Positiv zu bemerken ist, dass der ´ursprüngliche´ Hackesche Markt in den Seitenstraßen weiter lebt. Hier findet man nach wie vor regionale, nationale und auch internationale Designer wie Lala Berlin, Claudia Skoda, Sal Bazaar, A.P.C. STORE. Der von Manchen apostrophierte Abgesang auf den Hackeschen Markt als die europäische Trendlocation ist also mehr als voreilig, zumal die Mieten in den Seitenstraßen mit ca. 30 bis 50 Euro pro Quadratmeter nach wie vor ´bezahlbar´ sind.“

Nach Angaben von CBRE werden für internationale Retailer zudem die vormaligen Nebenstraßen des Quartiers attraktiver. Der Grund dafür sind die gestiegenen Passantenfrequenzen beispielsweise in der Alten Schönhauser Straße und Weinmeisterstraße. „Levi‘s hat sich mit seinem Icon Label bewusst für die Anmietung der Eckfläche Rosa-Luxemburg-Straße Ecke Memhardstraße entschieden. Direkt nebenan hat vor wenigen Wochen ein 14 oz. Store (super sales store) eröffnet, mit weiteren Anmietungen im direkten Umfeld ist kurzfristig zu rechnen“, erläutert Malich.

Die insgesamt 353 Ladenlokale in den Haupt- und Nebenlagen rund um den Hackeschen Markt werden auch zukünftig für die Expansion der nationalen und internationalen Trendlabels, aber auch den lokalen und regionalen Konzepten nicht ausreichend Raum zur Expansion bieten. Daher ist perspektivisch aufgrund des Nachfrageüberhangs und der limitierten Entwicklungssituation nach Angaben von CBRE von weiter steigenden Mieten und der Ansiedlung weiterer internationaler und auch nationaler Brands auszugehen.
Positiv für das Quartier ist, dass die verschiedenen lokalen und regionalen Labels, Kreative und Designer, wie auch Galerien in den umliegenden Seitenstraßen ihre bezahlbare Nische finden. Beispiele hierfür sind die Mulackstraße, Linienstraße und die Auguststraße.
„Das Gebiet um den Hackeschen Markt wird auch weiterhin als Europas Szenelage Nummer 1 funktionieren, allerdings aufgeteilt in konsumige, trendige und designorientierte Bereiche“, so Andreas Malich abschließend.


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